Die 6 häufigsten Sex-Verletzungen – und was du dafür im Reisegepäck haben solltest
Was sucht ein Artikel über Sex-Unfälle auf einem Reiseblog? Ganz einfach: Das Thema ist wichtig, egal, wo du bist. Und gerade im Urlaub und in noch neuen, unbekannten Situationen und mit aufregenden Menschen überfällt Reisende manchmal die Abenteuerlust – auch im erotischen Sinne. Die Risikobereitschaft steigt und wir sind ausprobierfreudiger. Ich kenne es, es kann ein wunderbares Gefühl sein. Damit der Sex auf Reisen auch ein schönes Erlebnis bleibt, solltest du zumindest einmal von den häufigsten Verletzungsmöglichkeiten gehört haben und was du im Fall der Fälle dagegen tun kannst oder im Reisegepäck haben solltest.
Nachdem du nun weißt, wieso ich diesen Artikel schreibe, noch eines vorab: Sex ist etwas Schönes und Natürliches, für das sich niemand zu schämen braucht. Ich habe auf Reisen schon neue Kontakte über Dating-Apps geknüpft, auch freundschaftliche. Doch jede Kultur hat andere Sitten. Dazu gehört auch, wie mit dem Thema Liebe, Geschlecht und Sexualverkehr umgegangen wird.
Kein Sex ohne Konsens!
Bleibe offen und feinfühlig deinen oder deiner Partner:innen gegenüber. Höre zu, verurteile nicht, kommuniziere offen mit ihnen und das Wichtigste: Habt Sex mit Konsens. Kinder, sehr schläfrige oder betrunkene Menschen sowie Menschen unter Drogeneinfluss sind nicht konsensfähig und können dem, was beim Sex passiert, nicht zustimmen. Finger weg.
Das Thema Verhütung ist auch wichtig. Mehr Tipps zum Thema Safer Sex auf Reisen habe ich dir in diesem Blogpost zusammengefasst. Ebenso wichtig ist das Thema sexuell übertragbare Infektionen: Was sind die häufigsten? Welche werden schon beim Küssen übertragen und wie schütze ich mich auf Reisen davor? Das erfährst du in diesem Artikel.
Das Alter spielt keine Rolle bei Sex-Verletzungen
Sich beim Sex zu verletzten, ist nichts Ungewöhnliches. Doch selten sind die Verletzungen schwerwiegend. Bei einer 2018 von der „Onlineklinik“ Euroclinix durchgeführten Umfrage unter 2.000 Erwachsenen im Vereinigten Königreich gaben 17 % der Befragten an, eine Verletzung im Zusammenhang mit Sex erlitten zu haben. Das hat auch nichts mit dem Alter zu tun: Die Untersuchung wurde nach Altersgruppen aufgeteilt – 18 bis 24 Jahre, 25 bis 34 Jahre, 35 bis 44 Jahre, 45 bis 54 Jahre, 55 bis 64 Jahre und 65 Jahre und älter. Mindestens 6 % jeder Altersgruppe (und bis zu 19 %) haben sich beim Sex schon einmal verletzt.
Nun aber zu den 6 häufigsten Verletzungen beim Sex.
Diese sind laut dem Gesundheitsmagazin der AOK (und Expert:inneninterviews) die folgenden:
1. Muskelzerrungen, Verstauchungen und Muskelkater:
Der erste Punkt ist den meisten von uns schon einmal untergekommen. Eine falsche Bewegung und – zack – schmerzen der Rücken oder das Handgelenk. Auch die Vagina, der Penis oder das gesamte Becken können nach einem langen oder besonders sportlichen Sexakt Schmerzen. Die Muskeln, welche wir dafür verwenden, werden für viele im Alltag ansonsten in diesem Maße nicht allzu oft strapaziert. (Hostelbetten sind ja auch nicht so groß und führen oft zu steifen Nacken, wenn man zu zweit in einem schläft.) Auch ein Hexenschuss, ausgelöst durch Sex, ist gar nicht so selten, wie manche vermuten mögen. Wenn es mit Wärme und Salbe nicht besser wird, solltest du einen Arzt eine Ärztin aufsuchen.
Ein ausgiebigeres Vorspiel, also eine Art Warm-Up, kann Muskelzerrungen vorbeugen. Wohingegen ein Cool-Down, wie beim Sport auch, den Muskelkater verringern kann. Wie wäre es also mit etwas sinnlichen Yoga nach einem aufregenden Sexakt? Lässt sich schlecht planen, kann aber funktionieren.
Was du im Reisegepäck mit dabeihaben solltest: eine wärmende Salbe, optional ein Wärmepflaster, Wund- und Heilcreme sowie ein kleines Erste-Hilfe-Set und Verbandsmaterial, falls du dir etwas verstauchen solltest.
2. Teppichbrand und Hautabschürfungen:
Findet der Sex in keinem bequemen Bett statt, sondern auf dem Teppichboden des Hotelzimmers, am Strand, an einen Baum gestützt oder im Zelt auf unebenem Boden, kann es leicht zu Reibungen und Kratzern kommen. Auch eine raue, stachlige Gesichts- oder Intimbehaarung sorgt für rote Stellen.
Teppichbrand, der Name kommt nicht von ungefähr, kann sich tatsächlich wie eine Verletzung ersten Grades anfühlen. Der Schmerz, ebenso wie bei Rissen oder Kratzspuren, geht meist schnell wieder vorbei. Rötungen und Hautreizungen sind normal, aber wenn du Anzeichen einer Infektion (Schwellungen oder Eiter) feststellst, solltest du einen Arzt oder eine Ärztin aufsuchen.
Was du im Reisegepäck mit dabeihaben solltest: Antiseptikum, schmerzlindernde Wund- und Heilcreme, optional auch ein leichtes Schmerzmittel. Lockere Baumwollunterwäsche und locker sitzende Kleidung sind auch ein Genuss für einen geschundenen Körper.
3. Blutergüsse:
Von Knutschflecken bis hin zu Vergnügungsschlägen auf den Po gehören blaue Flecken eher zum milderen Ende des Spektrums von Sexualverletzungen. Sie entstehen, wenn winzige Blutkapillaren unter der Haut platzen – manchmal absichtlich, manchmal durch Zufall. Blutergüsse sollten von selbst wieder verschwinden.
Was du im Reisegepäck mit dabeihaben solltest: Weite Kleidung, Schmerzmittel, die nicht das Blut verdünnen, optional auch einen Kühlpad (wenn du es kühl lagern kannst, tiefgefrorenes Gemüse aus dem Supermarkt tut es auch).
4. Wundreiben und Risse in der Scheide (sowie die Harnwegsinfektion):
Winzige Risse im empfindlichen Gewebe der Vagina können durch verschiedene Aktivitäten entstehen. Sex steht dabei ganz oben auf der Liste. Der Grund: Die Scheide ist zu trocken. Oder der Sex zu rau. So können sich Vagina und Penis wundreiben. Das brennt für ein paar Stunden bis maximal 1-2 Tage, auch Schmierblutungen in der Scheide oder Schmerzen beim Pinkeln können normal sein. Hören diese jedoch nicht auf, solltest du einen Arzt oder eine Ärztin aufsuchen.
Halte die Wunde sauber, wasche sie mit warmem Wasser aus und verzichte vorerst auf Sex oder einschneidende Unterwäsche, bis sie verheilt ist. Übrigens: Schmerzen beim Pinkeln könnten zum Beispiel auch ein Anzeichen für eine sexuell übertragbare Infektion oder eine Harnwegsinfektion sein. Nur wenige Dinge machen die Harnröhre so anfällig für das Eindringen von Bakterien von außen wie Sex. Vor allem Frauen sind dafür überraschen anfällig. Sie können das Risiko für eine Infektion jedoch drastisch senken, indem sie vor und nach dem Sex pinkeln.
Was du im Reisegepäck mit dabeihaben solltest: Gleitgel, Wundheilcreme, leichte Schmerzmittel, saubere Tücher zum Säubern und eine Trinkflasche voller Wasser.
5. Riss des Penis-/Vorhautbändchens:
Bei einigen Menschen mit Penis das Penisbändchen (Frenulum), das die Vorhaut mit der Eichel verbindet, etwas kürzer. In diesen Fällen besonders – aber auch generell – kann das Bändchen durch Überdehnung reißen. Das kann beim Masturbieren oder auch beim Eindringen passieren und kommt relativ häufig vor. Da im Penisbändchen eine Arterie verläuft, kann es schnell zu starken Blutungen kommen.
Am besten unterbindest du diese mit einer Kompression, also schnell ein sauberes Tuch drüberlegen und festzudrücken. Schwillt die Erektion ab, kann auch die Blutung aufhören. Tut sie das nicht, suche einen Arzt oder einer Ärztin auf. Dort kann die Wunde mit einer kleinen naht verschlossen werden, das dauert nicht lange. Sex oder masturbieren solltest du erst wieder, nachdem die Wunde vollständig abgeheilt ist. Gleitgel kann etwas vor der Überdehnung schützen.
Was du im Reisegepäck mit dabeihaben solltest: sauberes Tuch, Kompressions-Verband und optional Gleitgel.
6. Penisfraktur oder -bruch:
Bei einer Penisfraktur handelt es sich in der Regel um einen Riss in der Tunica albuginea – einer gummiartigen Gewebeschicht direkt unter der Haut, die es dem Penis ermöglicht, sich bei Erregung auszudehnen. Manchmal kann der Bruch aber auch tiefer gehe, in die Gewebeschicht unter der Tunica albuginea, die Schwellkörper genannt wird. Wenn dein Penis eine Fraktur hat oder gebrochen ist, wirst du es merken. Die Schmerzen sind nämlich unerträglich.
Einige Sex-Stellungen sind in Bezug auf das Risiko von Penisbrüchen schlimmer als andere. Ärzt:innen sagen, dass es einen besonders heiklen Moment gibt: Beginnt die Person mit Vulva bei heterosexuellem Geschlechtsverkehr von oben und der Penis stößt beim Eindringen auf Widerstand, kann ihr Gewicht auf den erigierten Penis drücken und ihn „brechen“.
Was du im Reisegepäck mit dabeihaben solltest: die Notfallnummern (Krankenwagen/Notfall-Hotline) des Landes. Diese sich vorher herauszusuchen und abzuspeichern, ergibt übrigens immer Sinn.
Und was ergänzt AI?
Im Rahmen eines Test möchte ich weitere Anregungen geben. Was schlägt uns AI vor?
Prävention ist der beste Weg: Während es wichtig ist, sich auf mögliche Verletzungen vorzubereiten, ist es natürlich am besten, Unfälle im Bett oder anderswo zu vermeiden. Es gibt viele Möglichkeiten, um Verletzungen zu vermeiden, darunter auch, einfach auf seinen Körper und seine Grenzen zu hören. Es ist auch wichtig, vor dem Geschlechtsverkehr oder anderen Aktivitäten, die Verletzungen verursachen könnten, aufzuwärmen und zu dehnen.
Es geht nicht nur um Sex: Während der Artikel sich auf sexbezogene Verletzungen konzentriert, ist es wichtig zu beachten, dass Verletzungen im Bett nicht die einzigen möglichen sexuellen Verletzungen sind. Andere Aktivitäten wie Tanzen, Yoga, oder auch körperlich anstrengende Aktivitäten wie Wanderungen oder Fahrradfahren können ebenfalls zu Verletzungen führen.
Offene Kommunikation: Offene Kommunikation mit Ihrem Partner oder Ihrer Partnerin ist wichtig, um sexuelle Verletzungen zu vermeiden. Sprechen Sie über Ihre Grenzen, Bedenken oder mögliche Verletzungen im Voraus. Wenn Sie Schmerzen oder Beschwerden haben, sagen Sie Ihrem Partner oder Ihrer Partnerin Bescheid, damit die Aktivität angepasst werden kann, um weitere Verletzungen zu vermeiden.
Die Informationen in diesem Blogbeitrag dienen nur zur Hilfe bzw. sollen dich beim Packen deines Reisekoffers zum Nachdenken anregen. Sie eignen sich jedoch nicht zur Selbstdiagnose und ersetzen keine ärztliche Behandlung.
Was hast du neben Kondomen noch so im Reisegepäck? Schreib es uns gerne in den Kommentaren.
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