Meine Meinung zur Reiseblogger Szene und Digitale Nomaden
Ich bin seit 2012 Reiseblogger und habe in den letzten Jahren viel gelernt und gesehen. In dem Artikel würde ich gern mal ein Zwischenfazit ziehen. Mehr oder weniger sind das auch nur Kommentare zur Reiseblogger Szene und dem aktuellem Trend um Digitale Nomaden. Ich bin sicher kein Pionier, aber ich habe viele der deutschen Reiseblogs und Digitalen Nomaden Sternchen auf den Schirm gehabt. Derzeit gibt es aber auch eine extrem breite „Mittelschicht“ von Reisebloggern und angehenden Digital Nomaden. Es ist sicher ein positiver Trend, denn ich bin der Meinung, je mehr Menschen so leben desto besser können sich Unternehmen darauf einstellen… Ich will aber jetzt schon ganz explizit darauf hinweisen, dass dieser Artikel nur meine persönliche Meinung und Einschätzung spiegelt. Andere sehen die Dinge vielleicht anders! Vielmehr verstehe ich die Punkte als Diskussionsanregungen.
Warum ich über das Thema schreiben will
Die Inspiration zum Artikel kam von einem anderem Reiseblogger. Dieser jemand ist kein anderer als Patrick von 101places, der im Artikel „Wovor ich als digitaler Nomade davonlief“ seine ganz persönliche Geschichte als Digitaler Nomade wiedergibt. Patrick ist einer der wenigen Reiseblogger, deren Seite ich wirklich regelmäßig (ok – oft) besuche. Nicht nur, weil ich immer wieder schaue was andere Reiseblogger schreiben, sondern auch weil seine Artikel immer sehr ehrlich, authentisch und aufschlussreich sind. Obwohl Patrick introvertiert ist, hat er das Talent andere Menschen zu inspirieren. Man kann sich oft mit dem Artikel und den Erkentnissen daraus identifizieren.
Ich hatte vor Kurzem auch ein Interview mit ihm, in dem ich meine Sicht zum Digitalen Nomadentum kundgetan habe. Was ich dort unter anderem gesagt habe, führe ich spaeter aus… Ein anderer Grund ist der Ausschluss aus einer Reiseblogger Gruppe in Facebook. Das klingt dramatischer als es ist, aber auch so etwas möchte ich im Artikel verarbeiten. Legen wir mal los…
Was passiert gerade in der Reiseblogger Szene
Es ist ja fast Tradition, dass jedes Jahr immer wieder neue Reiseblogs auftauchen. Die meisten davon wollen wie immer nur Freunde und Familie auf dem Laufenden halten, aber immer mehr wollen damit auch etwas dazu verdienen. Das liegt wohl daran, dass viele Reiseblogger damit werben. Neben dem Blog Camp von Conni und Sebastian ist zum Beispiel auch die Blogging University von Ben an den Start gegangen. Was vorher oft individuelles Coaching war, wird jetzt zum massentauglichen Training. Das muss ja nicht schlecht sein, weil dadurch auch der Preis für ein solches Training sinkt. Das Faszinierende ist eher der Markt, der anscheinend immer noch ein großes Potenziel für solche Kurse bieten. Daraus resultiere ich, dass mehr Leute mit dem Bloggen Geld verdienen wollen…
Wie immer lockt das Geld
Wenn jemand veröffentlicht, dass er innerhalb von 6 Monaten 20.000 Euro verdient, dann lockt das natürlich Nachahmer an. Wer würde es schon ablehnen zu reisen und nebenbei noch so viel Geld zu verdienen? Ich auch nicht! Die Vorträge und Werbung für ein solches Leben werden immer traumhafter. Die Euphorie lässt sich nach einem Artikel, Workshop oder Gespräch mit einem Reiseblogger oder Digital Nomaden kaum verbergen. Jeder ist der Meinung, dass er/sie das auch schaffen kann. Es wird ja auch jedem Mut gemacht. Versteht mich nicht falsch – Natürlich kann es jeder schaffen, aber das Bild und Image, das verkauft wird ist nicht immer das, was suggeriert wird. Vielmehr steckt extrem viel Arbeit dahinter und der Weg zum Erfolg dauert lange!
Beispiel: Der Digitale Nomade am Strand
Es ist richtig… Als Digitaler Nomade kann ich ortsunabhängig arbeiten, aber sobald ich die tollen Strandbilder von den Nomaden sehe, dann muss ich nur mit dem Kopf schütteln. Jetzt mal ehrlich… Da kann man vielleicht ein paar Stunden E-Mails lesen oder recherchieren, aber richtig was schaffen?! Für mich sieht das so aus: Wenn die Sonne mir länger als 2-3 Stunden auf den Kopf knallt, dann hab ich genug für den Tag. Nicht zu vergessen, dass ich auf dem Bildschirm eh kaum was erkenne, weil die Sonne mich blendet (inklusive anstrengenes Augen zusammenkneifen). Wenn ich dann doch länger sitzen sollte und mich regelmäßig mit Sonnencreme eincreme, dann ist es nur eine Frage der Zeit bis die Tastatur völlig eingesaut ist. Vergessen wir mal nicht, dass ich auch irgendwann mal wieder Strom brauche. Ich glaube auch nicht, dass die salzhaltige Luft und der Sand so gut für den Laptop wären. Nochmal – natürlich ist das ein überspitztes Beispiel, aber nicht alles was glänzt ist gleich Gold =)
Ein Digitaler Nomade ist nicht gleich Reiseblogger und andersrum
Manchmal habe ich das Gefühl, dass man Reiseblogger und Digitale Nomade gleich setzt. Das eine inkludiert nicht das andere. Das ist eigentliche eine einfache Definitionssache. Ich bin ein Digitaler Nomade, wenn ich ortsunabhängig arbeiten kann! Man kann also jede Art von Job (ob als Freelancer, Selbstständiger oder Blogger) ausführen. In der Vergangenheit könnte man damit viele Expats oder Arbeiter mit einem Telearbeitsplatz als Digitalen Nomaden schimpfen. Die Sache an sich ist nicht neu, aber die Bezeichnung durchaus ein Trend.
Reiseblogger bin ich offensichtlich, wenn ich einen Blog habe und mich mit dem Thema Reisen beschäftige. Den Blog kann man als Business betrachten oder klassisch als Hobby. Man sollte sich vorher Gedanken darüber machen, ob man damit irgendwann mal Geld verdienen will oder nicht. Dementsprechend sollte man auch Zeit oder Geld einplanen, denn ohne Investition (das kann auch Zeit sein) wird man so schnell kein Verdienst sehen. Eine inoffizielle Grundregel sagt, dass man mindestens 1 Jahr braucht, um dann auch was mit dem Reiseblog zu verdienen. Diese Regel gilt meiner Meinung nach vor allem dann, wenn man komplett von 0 anfängt (also kein Netzwerk oder Plattform hat, die einen pushen). Um das Beispiel von oben aufzugreifen (20.000 Euro in 6 Monaten). Das schafft man nur, wenn man vorher Erfahrung gesammelt hat mit anderen Projekten. Wenn man nicht zumindest Kontakte hat, die einem helfen und man selber wirklich weiß was man tut. Niemand sonst wird das Schaffen – Sry Sebastian das musste mal gesagt werden ;).
Immer mehr wollen ein Stück vom Kuchen
Diskussionsstoff hat auch der Reiseblogger Kodex auf die Tagesordnung gebracht. Der Reiseblog Kodex ist eine freiwillige Gemeinschaft von Reisebloggern, die sich an einen Ehrenkodex halten wollen. Dies soll Vertrauen beim Leser erzeugen und dem Blogger ein professionelles Verhalten bescheinigen. Dieser Kodex möchte jetzt für ein Einzelprofil Geld (50 Euro?!) haben. Nun, neue Reiseblogger möchten jetzt meinen, dass dies ganz wichtig ist um sich so dem Leser zu präsentieren. Ich glaube es ist nicht sehr sinnvoll…
Ich muss aber dazu betonen, dass ich es für eine gute Sache halte, wenn man sich an gewisse Grundregeln hält. Diese werden aber schon durch andere Instanzen gegeben. Zum Beispiel den Google Webmaster Richtlinien oder dem Grundgesetz (z.B. Urheberrecht)… Ich habe auch noch nie von einem Leser gehört, dass er nur auf eine Seite geht, weil der- oder diejenige im Blogger Kodex ist. Zumal ich auch nicht glaube, dass sich alle im Kodex an die beschriebenen Regeln halten (ob nun wissentlich oder nicht ist wieder eine andere Frage).
Fehlender Respekt und Toleranz unter Reisebloggern
Vielmehr ärgere ich mich um den fehlenden Respekt und Toleranz gegenüber anderen Reisebloggern. Ich war leider nie ein Fan davon auf irgendwelche Events zu fahren, viel Geld dafür zu bezahlen und mir Vorträge anzuhören. Der einzige Grund, der Sinn für mich macht dahin zu fahren, ist das Networking. Ich halte es auch für sehr wichtig, dass man sich mit anderen austauscht und oder gemeinsam mal etwas umsetzt. In der Masse ist man oft viel erfolgreicher. Allein (also wenn niemand für einen arbeitet) kann man ja auch kein Apple, Microsoft oder Facebook aufbauen… Ich bin mir sicher, dass viele ganz tolle Business-Ideen haben, aber einfach nicht die Mittel um diese umzusetzen. Ein Projekt, was ich erst in der Planung hatte, musste ich schlichtweg aufgeben, weil es zu groß war! Wenn man ganz allein arbeitet, muss man halt auch alle Bereiche abdecken. Es macht vielmehr Sinn unterschiedliche Charaktere und Talente in einem Team zu haben.
Ausschluss aus einer Reiseblogger Community
Was ich eigentlich schreiben wollte… Vor einigen Monaten kam ich zu einer Facebook Gruppe mit ca. 30 anderen Reisebloggern, die auf einem ähnlichen Stand waren wir ich. Es wurden viele Themen diskutiert und Beitrage geteilt. Ich konnte viele Tipps und Hinweise verarbeiten und bin den Beteiligten dafür auch sehr dankbar. Nachdem ich einen Blog, den ich SEO-technisch betreue, gepostet und nach Feedback gefragt habe, wurde ich leider etwas beschimpft wie frauenfeindlich und wiederwertig der Reiseblog doch sei. Ein anderes Mal habe ich nach den Preisen für ein FB Post gefragt. Ich wurde dann erst einmal darauf hingewiesen, dass ich den FB Post als „Sponsored“ hätte markieren sollen. Nun… ich habe noch nie einen FB Post von einem Reiseblogger gesehen, der als bezahlt markiert war! Dabei bin ich mir zu 100% sicher, dass es davon schon einige gab, die für einen Kunden geworben haben. Zumindest haben die beiden Aktionen gereicht um bei manchen in Ungnade zu fallen… Ich wurde gebeten die Gruppe zu verlassen.
Ich fand das sehr schade und unverständlich, denn letztendlich muss jeder selber entscheiden was er mit seinem Reiseblog macht. Manche sehen eben ihren Reiseblog als Business an. Ich muss doch noch selber entscheiden können dürfen mit welchen Kunden ich zusammenarbeite und wie ich das mache… Ich sage anderen Reisebloggern ja auch nicht wie sie Ihren Blog zu führen haben. In dem Sinne spielt der Blogger Kodex schon eine wichtige Rolle. ABER, wenn ich eine andere Business Strategie verfolge und weder durch gesetzliche, noch durch andere Bestimmungen und Regeln bestraft wurde, dann kann ich doch gar nicht so viel falsch gemacht haben, oder? Ich halte es für wichtig, dass jeder sein Ding macht und unterschiedliches ausprobiert, anstatt alles nur nachzuahmen.
Gerade weil es so viele unterschiedliche Sichtweisen gibt, werden auch die unterschiedlichsten Reiseblogs von den Leuten gelesen. Ganz egal, ob ich nun der emotionale oder informative Typ bin. Findet jemand die Seite nicht gut, wird er nicht mehr wiederkommen. Ganz einfach! Gerade als Reisender muss man doch so viel Courage mitbringen andere zu akzeptieren, respektieren und tolerieren…
Wenn ich mir das nochmal durchlese klingt das wie eine verwirrende Schimpftirade… Es geht hier gegen keine Personen. Mir geht es um das Gefühl, was ich derzeit habe. Ich habe ANGST mich mit anderen Reisebloggern auszutauschen, weil ich denke, dass diese meine Art nicht mögen / tolerieren. Ich bin nicht erfolgreich genug um zu sagen „Ach geht mir doch am Arsch vorbei“. Ich bin aber selbstbewusst genug, um die Art und Weise einfach Scheiße zu finden und nicht einfach so hinzunehmen…
Der Steile Trend als Digitaler Nomade
Ich habe es oben schon einmal angedeutet… Ich finde der Trend um Digital Nomaden wird derzeit etwas hochgeschaukelt. Die Arbeitsform ist nicht neu und gab es vorher schon. Vielmehr wird jetzt der Lifestyle verkauft. Es spielt ja noch viel mehr im Begriff Digitaler Nomade mit rein. Im gleichen Atemzug wird oft das Wort Minimalismus benutzt. Minimalist ist man, wenn man wirklich nur die nötigsten Dinge zum Leben besitzt. Das heißt nicht, dass man auf Luxusgüter verzichten muss! Backpacker sind ja für die Zeit auf Reisen auch Minimalisten! In Medien und manchen Workshops wird es aber als etwas völlig Revolutionäres aufgebauscht. Es ist ja auch unpraktisch mit Möbeln, 3 Koffern Kleidung und unbeschreiblich viel Kram alle paar Monate umzuziehen… Digitale Nomaden sind aber auch nicht gleich Backpacker. Das liegt vor allem auch daran, dass Digitale Nomaden bevorzugen etwas länger an einem Ort zu bleiben. Man kann das als Backpacker zwar auch machen, aber meist bleibt man nicht länger als zwei Wochen an einem Ort.
Das Digital Nomadentum ist nicht die Lösung für alle Probleme
Ich sehe immer leuchtende Augen, wenn ich jemanden erzähle, wie man als Digitaler Nomade lebt. Die Faszination zu Reisen und nebenbei noch Geld zu verdienen ist für viele sehr verlockend. Kaum einer fragt wie viel Zeit man mit der Arbeit verbringt. Kaum einer fragt nach den Problemen und Nachteilen als Digitaler Nomade. Zu schön ist der Traum einfach nur zu reisen und das auch noch irgendwie zu finanzieren. Viele wollen einfach aus ihrem Alltagstrott raus und das Abenteuer erleben. Dabei ist das digitale Nomaden Leben gar nichts für jeden und die Probleme aus dem Alltag haben einen ganz anderen Grund.
Auch hier wieder ein überspitztes Beispiel. Du hast einen typischen 8 bis 17 Uhr Job, verdienst durchschnittlich, dein Boss nervt nur und generell ist die Arbeit ziemlich langweilig. Nach der Arbeit bist du trotzdem irgendwie K.O. und hast keine Lust mehr was zu unternehmen. Zu Hause wartet vielleicht der/die Freund/in und am Wochenende wird ab und zu mal was unternommen. Natürlich hast du auch Freunde und Familie, aber grundsätzlich schon alles ziemlich durchschnittlich. Du fragst dich also was du bisher mit deinem Leben angefangen hast und wie das weitergehen soll. Du surfst etwas im Internet und auf einmal triffst du auf so einen Digitalen Nomaden, der dir den Himmel auf Erden erzählt. Ab da lässt sich dieser Traum nicht mehr los…
Nun kommen wir gleich mal zu den Nachteilen als Digitaler Nomade, an die du vielleicht nicht gleich denkst. Danach komme ich mal zu den typischen Alltagsproblemen und einigen Lösungsansätzen…
Nachteile eines Digitalen Nomaden
Nachdem ich nochmal etwas geschaut habe, macht es vielleicht nicht viel Sinn jetzt alle Probleme als Digitaler Nomade nochmal aufzukochen, da ich oben schon etwas verlinkt habe und ihr, nachdem ihr Google angeworfen habt, auch noch viel mehr Quellen findet. Trotzdem möchte ich die aus meiner Perspektive wichtigsten Punkte nochmal kurz erwähnen.
- Als Digitaler Nomade hast du kein wirkliches zu Hause! Das ist in dem Sinne wichtig zu wissen, weil du es dir nirgends richtig heimisch machen kannst. Du bist an einem Ort ja nie wirklich länger als ein paar Monate. Deine nächste Zwischenstation zu Leben wird nicht immer im selben Land sein. Du wirst wahrscheinlich nicht das Bett austauschen können, in dem du schläfst und du musst dich mit den Gegebenheiten, die du vor Ort vorfindest, abfinden. Wenn die Dusche nicht richtig funktioniert, dann wirst du sehr wahrscheinlich damit leben müssen =)
- Jede Art von Beziehung ist eher schwierig! Richtige Freundschaften gibt es vor Ort nur selten. Dir wird ab und zu ein tiefes Gespräch fehlen. Sexuelle Kontakte findet man immer, aber irgendwann sehnt man sich doch mal nach einem Partner. Ganz zu schweigen von dem Aufwand mit deinen echten Freunden in Kontakt zu bleiben. Manchmal nervt es auch neue Leute kennenzulernen, weil es am Anfang immer dieselben Fragen sind…
- Du musst mehr Arbeiten als du denkst! Von nichts kommt nichts. Du musst dir das Leben als Digitaler Nomade auch verdienen. Je nach Land hast du ungefähr dieselben Ausgaben wie in Deutschland. Die musst du auch erstmal verdienen. Als Backpacker gebe ich ca. 600-1000 Euro pro Monat aus. Wenn du dein Business gerade erst gestartet hast, dann wird es etwas dauern um mal etwas Pause zu machen. Aber immerhin kannst du arbeiten wann du willst. Keiner schenkt dir was! Du musst als Unternehmer bestehen. Das muss dir mit allen Risiken und Vorzügen, die die Selbständigkeit mit sich bringt, bewusst sein.
Deine Probleme und mögliche Lösungsansätze
Kommen wir zu dem obigen Beispiel zurück. In dem Beispiel ist die Person davon überzeugt ihr Leben ändern zu können, wenn sie/er einen Weg findet sich als Digitaler Nomade zu etablieren. Mal davon abgesehen, dass die meisten Leute eh nur Reisen wollen, musst du Fähigkeiten besitzen einen Job auszuführen, den du von überall wahrnehmen kannst. Hast du diese, kann man schon weiter in die Richtung überlegen. Aber vorher würde ich noch ein paar Schritte zurückgehen und überlegen warum ich derzeit so unzufrieden bin mit dem Leben.
Fühlt man sich gestresst und ausgebrannt, ist vielleicht eine Pause ganz gut?! Vielleicht magst du einfach weniger arbeiten, dann kann man mit dem Arbeitgeber reden und versuchen von 40 auf 32 Stunden zu reduzieren. Vielleicht willst du aber auch eine längere Pause am Stück (Sabbatical) machen und zwischen 3-12 Monaten vom Job aussetzen. Das sind schon zwei Möglichkeiten, die man mit seinem Arbeitgeber besprechen kann. Vielleicht ist dein Job schon ortsunabhängig und du könntest theoretisch auch von zu Hause arbeiten? Home Office wäre in vielen Fällen auch ein sinnvoller Schritt Richtung Digital Nomade. Natürlich wenn der Arbeitgeber das mitmacht. Übrigens zählt die Ausrede nicht, dass man mit dem Boss über so etwas nicht reden kann oder man Angst hat, dass man vielleicht mittelfristig entlassen werden könnte. Du solltest dir deiner Fähigkeiten schon bewusst sein. Ein gesundes Verhältnis zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer vorausgesetzt!
Nachdem wir den Probleme und Lösungen im Job geklärt hätten, kommen wir mal zu deiner Freizeit. Du suchst also das Abenteuer und möchtest Reisen. Nun hast du denn schon alles in deiner Umgebung abgegrast? Kennst du jeden Winkel in deiner Umgebung. Ich wage mal zu behaupten, dass wir Deutschen unser Land reisetechnisch deutlich unterschätzen. Außerdem sind wir in Europa und jegliche Ziele sind meist nicht weiter als drei Flugstunden entfernt. Da reicht oft ein verlängertes Wochenende für eine Städtetour.
Ach…?! Die Abenteuer im Ausland sind spannender? Nun gut, du wirst vielleicht keinen 6000er besteigen können, aber vielen Aktivitäten kannst du auch in Deutschland nachgehen. Hast du dich mal erkundigt, ob es in der Gegend eine Kletterwand, Tauchkurse, Gleitflüge und Co. gibt? Du wärst überrascht was es alles gibt. Vielleicht hast du eher ein Motivationsproblem? Man muss auf gut deutsch gesagt nur mal seinen Arsch hochkriegen! Ich sage das aus eigener Erfahrung, weil ich in Deutschland dazu tendiere etwas fauler zu sein…
Zum letzten Punkt! Der Liebe! Die Beziehung ist zwar ganz toll, aber irgendwie auch nicht mehr das was es mal war oder du bist im Urlaub viel lockerer und träumst davon den Partner fürs Leben zu finden, der mit dir die Welt erkundet. Nun lass mich dir sagen, außer kurzen Affären und Abenteuern findet man meistens nichts. Ganz zu schweigen von den kulturellen Unterschieden, die man oft unterschätzt. Vielleicht überdenkst du deine Beziehung und bringst selber wieder etwas Schwung in die Sache? Es gibt auch Swingen oder polygame Beziehungen, über die wenige sprechen, die aber immer beliebter werden… Als Single kann ich nur unterstreichen, dass man sein Ding machen muss und vielleicht mal über seinen Schatten springen muss, um jemanden anzusprechen (bitte nicht in Clubs, da gibt es meist eine ganz andere Erwartungshaltung).
Fazit zu meinen Gedanken
Es ist nicht so, dass ich unzufrieden bin mit der Situation, aber ich bin auch nicht zufrieden. In dem Artikel wollte ich wirklich nur meine aktuellen Gedanken zur Situation darlegen. Ich finde es ist immer gut Vorhandenes in Frage zu stellen…
Ich empfinde den derzeitigen Hype um die Digital Nomaden nervig, weil es etwas ist, was es vorher schon gab, und nichts Neues oder Revolutionäres ist. Viele springen gerade auf diesen Zug auf und ich frage mich wirklich, ob ich das Bild und Image, was von vielen Blogs verkauft wird, so weiter transportieren und suggerieren will.
Die Reiseblogger Szene wird immer größer und ich mag es, dass man sich mehr abspricht und austauscht, denn dadurch findet man auch einen Konsens, um sich gegenüber Unternehmen zu präsentieren. Das gilt vielleicht eher für businessorientierte Reiseblogs?! Mir fehlt aber mehr Toleranz und Verständnis. Jeder muss für sich selber entscheiden dürfen wie er Dinge macht. Selbst wenn es nur der Erfahrung wegen ist.
Sich als Digitaler Nomade zu etablieren und den Lifestyle anzunehmen ist nicht die Lösung für jeden! Man muss sich den Nachteilen bewusst sein und fundamental mit seinem aktuellen Leben beschäftigen. Es gibt für alles eine Lösung, nur ist es das Digitale Nomaden Leben nur für wenige die richtige! Es wird meiner Meinung nach eine Nische bleiben. Das gilt allerdings nicht für die allgemeine Entwicklung in Unternehmen, die immer offener für diese Arbeitsformen werden. Unter anderem auch, weil der Trend in Generation Y in die Richtung geht.
Endlich jemand, der ausspricht, was ich schon lange denke. Ich habe vor 2 Jahren mit meinem Reiseblog begonnen. Ohne jegliche Ahnung von der Materie. Mittlerweile habe ich das Bloggen runtergefahren und durch das was ich in der Zeit als Blogger gelernt habe arbeite ich jetzt als Freelancer und baue Nischenseiten. So jetzt hab ich meine Ruhe und brauche nicht Mitglied in der Bloggercomunity zu sein. Denn ohne Kontakte geht es nicht. Als einsamer Blogger ist es furchtbar schwierig vorwärts zu kommen. Da ich recht introvertiert bin war das immer schon ein Problem für mich. Natürlich wenn du zb. im Blogcamp warst wirds einfacher, da wirst du schon 1, 2 mal gepusht, aber, wie gesagt, ich mach mein Ding lieber allein und habe keine Lust mich mit Leuten zu umgeben, nur um vorwärts zu kommen.
Und mal ehrlich, womit verdienen die meisten Reiseblogger ihr Geld? Nicht wirklich mit dem Reiseblog, sondern damit, anderen beizubringen, wie man bloggt.
Wünsche dir weiterhin viel Erfolg
Viele Grüsse (momentan aus Thailand)
Marcus
Man, da hat aber einer in die Tasten gehauen. Ich sag nur dazu, jeder soll sein Ding machen. Gruppenzwang, Herdentrieb, selbsternannte Travel-Gurus, besserwisserische Globetrotter-Propheten, Hardcore-Reise-Emanzen — alle haben sie eins im Sinn .. Kohle machen mit ihrem Blog (kaum Ausnahmen). Und ab dem Moment, wenn das das Ziel eines Blogs ist, hat der Betreiber keine Berechtigung mehr an anderen rumzukritisieren. Von 100 Travelseiten weisen 99,9 (eigentlich kenne ich keine Ausnahme) auf Reiseziele hin, in den Sex-Tourismus, Ausbeutung, Versklavung und ähnliches passiert.
Grüsse an alle, die im Glashaus sitzen und kräftig mit Steinen werfen.
Hallo Chris,
mir gefällt deine kritische Sichtweise und sie passt zu einem Interview, welches ich auf der ITB geführt habe (http://blogg.de/2015/06/08/reiseblogger-und-die-reiseindustrie-ein-interview-zum-thema-kostenlose-reisen-und-geld-verdienen-als-blogger/).
Es ist wahnsinnig in ein Bloger zu sein, fast wie irgendwann jeder einmal ein Autor sein wollte. Bloggen ist nur deutlich cooler, weil viele glauben es sei damit Geld zu verdienen.
Ich blogge schon über zehn Jahre und habe vor einem Jahr mit zwei Freunden blogg.de übernommen. Wir möchten etwas werthaltiges machen, ohne Bloggern für jede „Akademie“ Geld aus der Tasche zu ziehen. Wenn ich mir die Lebenserfahrung mancher der Anbieter ansehe, dann kann ich nicht wirklich glauben, dass es erfolgreiche Tipps sind. Vieles ist auch nicht neu und bekommst du auf jeder Verkaufsschulung für Karottenschäler erzählt.
Die Flucht in das „Digitaler Nomade“ sein, ist auch teilweise eine Flucht vor der eigenen Orientierungslosigkeit. Gestern bin ich nocht schlecht bezahlter Homeoffice Call Center Agent gewesen und heute schon Digitaler Nomade, weil ich vom Baggersee aus blogge?
Deine Fragestellungen sind hier sehr wichtig und sehr gut für die Reflexion der gesamten Blogszene.
Weiterhin viel Erfolg! Hat unsere Katrin dich schon wegen eines Reisebloggermontag-Interviews angesprochen?
Hi Chris,
danke für diesen schönen und ehrlichen Artikel!
Ich möchte meinen FB Kommentar gerne hier wiederholen:
Eins ist meiner Meinung bei allem wichtig… wir finden Zufriedenheit,Lliebe und glücklich sein nicht im aussen, nicht auf reisen und auch nicht zu hause. Wir finden Zufriedenheit, liebe glücklich sein etc nur in uns selbst. Nur wenn wir in unser innerstes gehen und mit uns selbst zufrieden sind, wenn wir uns selbst lieben können und wir glücklich mit uns selbst sind, dann sind wir angekommen und das ist egal an welchem Ort wir gerade sind.
Alles Liebe
Marcia
Hochinteressanter Artikel! Ich kann Dir in fast allem zustimmen. Für mich als Reisebloggerin ist es aber das Ziel, eben nicht für andere Reiseblogger zu schreiben, sondern für jeden, der sich vor allem über China informieren möchte und/oder Spaß hat an meinen alten Reiseberichten. Das sind glücklicherweise nicht wenige. Ich verdiene sogar ein wenig Geld damit. Zum digitalen Nomaden reicht es (noch) nicht.
Leider enthält Dein Artikel sehr viele Rechtschreib- und Kommafehler, was letztlich dazu geführt hat, dass ich Deinen Artikel nur überflogen habe. Schade! Einen interessanten Fehler möchte ich hier kurz erwähnen: Bei dem Thema „Geld verdienen“ scheibst Du von dem „Nacharmer“ (Nachahmer). Das „arm“ darin hat mich sehr amüsiert. ein Freud’scher Vertipper?
Beste Grüße
Ulrike
Eher ein dummer Rechtschreibfehler, aber manchmal hat das tolle Effekte =)
Hey Chris!
Danke für diesen Beitrag! Ich finde es mal echt klasse, dass auch jemand die Nachteile hervorhebt und es nicht immer alles so perfekt ist, wie es nach außen hin scheint. Ich finde es prima, dass du endlich deine eigene Meinung nach außen vertrittst, damit wirkst du authentisch und ehrlich, weil du nicht jeden Trend verfolgst, eben weil es nur ein Trend ist.
Viele glauben wirklich, dass alles von heute auf morgen passiert und ich bin ehrlich: Auch ich habe das am Anfang geglaubt. Nur je länger ich nun selbständig bin, merke ich dass es letztlich auch nichts anderes ist, wie ein normales Business – nur mit anderen Gegebenheiten ab und zu.
Ich bin stolz auf dich! Mach weiter so und lass dich nicht einschüchtern, du schaffst das, was du dir vorgenommen hast, ich glaube fest an dich 🙂
Alles Liebe,
Jacky
Hallo Chris,
in vielen Punkten stimme ich dir zu. Auch wenn ich glaube, dass du einige Dinge vermischst. Digitale Nomanden sind für mich nicht zwangsläufig auch Reiseblogger und umgekehrt. Digitales Nomadentum ist für mich viel mehr der gleiche Begriff wie „Freiberufler“, den es schon immer gab. Es heißt jetzt einfach nur schöner 😉
Diese ganzen Konferenzen und Camps finde ich sowieso aboslute Abzocke. Aber das gibt’s ja auch in anderen Branchen.
Nicht so toll, finde ich dieses „dreckige Wäsche waschen“ in der Öffentlichkeit. Sowas zeigt nicht gerade Stil/Größe und sollte untereinander mit den Leuten geklärt werden, die betroffen sind.
Beste Grüße
Tobias
Ja, die Struktur im Artikel laesst zu wuenschen uebrig… Ich sehe das wie du (auch schon im Artikel geschrieben). Reiseblogger und Digital Nomade ist nicht das selbe..
Ich will auch nicht mit jemanden „Abrechnen“ oder Öffentlichkeit dreckige Waesche waschen… Beim Austritt der FB Community habe ich keine Namen genannt. Auch sonst habe ich niemanden an den Pranger gestellt… Den einzigen Namen, den ich genannt habe war von Sebastian, den ich aber eher um seine Business Talente bewundere, aber in 6 Monate schafft es niemand von 0 auf 20.000 Euro in 6 Monate. Sebastian kann es weil er genug Erfahrung am Markt hat und ein gut funktionierendes Netzwerk. Aber ich lass mich auch gern von anderen Beispielen ueberzeugen…
Spannend was Du schreibst. Bin über die Digitalen Nomaden gestolpert weil ich selbst Nomadin bin und in ca. einem Jahr zusammen mit meinem Sohn weiterreisen werde. Ich hab grad erst angefangen mich mit dem „Digitalen“ Nomadentum auseinanderzusetzen. Einen Blog möchte ich auf jeden Fall einrichten – das wird sicher eine Art Homeschooling Projekt das ich zusammen mit meinem Sohn angehe. Wenn neben der Erfahrung die wir dabei machen irgendwann noch Geld bei rauskommt um so besser, wir werden uns aber nicht darauf verlassen. Danke für Deinen kritischen Artikel.
Hallo Chris,
vielen Dank für den Mut, diesen Artikel zu veröffentlichen und „das Pferd mal von hinten zu besteigen“ 😉
Auch ich muss sagen, dass mich die Art & Weise, wie die reichweitenstarken, „großen“, erfolgreichen Reiseblogger ihr Businessmodell aktuell ausrichten, ziemlich ärgert…
„Ärgert“ ist hierbei ganz bewusst gesetzt! Ich war im Mai auf der DNX in Berlin, weil ich für mein BESTEHENDES Geschäftsmodell Tipps, Anregungen und auch technische Lösungen finden wollte, um MEIN BESTEHENDES GESCHÄFTSMODELL auf tragfähige digitale, nomadische Beine zu stellen.
Neben mir saß in der letzten Reihe ein Unternehmensberater, der schon 2 Stunden vor dem Finale die Veranstaltung verließ, weil er das werbliche Schaulaufen von „guck mal, was ich geschafft habe“ & „das kannst du auch“ satt hatte.
Als bekennender Discounter konnte ich es mir nicht verkneifen, bis (fast) zum Schluss zu bleiben, schließlich wollte ich ja für meine 220 Taler (mit Rabatt 😉 vielleicht doch noch den EINEN wertvollen Tipp erhaschen…vergeblich!
220 Euro für eine Werbeveranstaltung???…Selbstbeweihräucherung???…und Anzündung von Menschen, denen suggeriert wird, DAS KANNST DU AUCH >>> indem du unsere Produkte kaufst…?!?!
Völlig verbittert bin ich dann raus & habe mich an meine früheste Jugend erinnert…damals wollte ich Vertrieb lernen und bin auf viele MLM (Multi-Level-Marketing), Strukki-Veranstaltungen und Seminare gegangen, ich wollte Vertreib lernen! Immer wieder bin ich herauskomplimentiert oder rausgeschmissen worden, weil 1 Punkt der Struktur-Vertriebsmethode auch hier erkennbar ist:
Kaufe dir unser (Digitales Nomaden)-Know-How, investiere in unsere Produkte, SCHMEIß DEIN BISHERIGES LEBEN KOMPLETT ÜBER BORD & „werde erfolgreich“…das Ergebnis ist dann pa-reto…80% fallen über Bord!
Die Postings bei Facebook nach der DNX in den Foren waren dementsprechend übersäht von „Spirit“, „Drive“, „Ich hab’s gemacht“ (meinen Job hingeschmissen) usw., das tat mir für die Menschen, die nach Richtungen suchen, richtig leid. Menschen sind auf der Suche nach Richtungen und Mentoren…die sie (unbewusst) reich mit dieser Sehnsucht machen…
Eigentlich wollte ich Marcus&Feli nach der DNX direkt schreiben und meine Enttäuschung mitteilen, da für Menschen mit bereits digitalem bzw. bestehenden Geschäftsmodellen wirklich NULL…NULLKOMMANIX Mehrwert in der gesamten Veranstaltung lag.
Mit ein paar Tagen Abstand und der einhergehenden „Abkühlung“ dachte ich mir dann, „leben&leben lassen“, wat interessiert die Beiden meine Mail…spätestens bei der Veranstaltungsabrechnung 500 Teilnehmer x 220 (250) Taler hätten die in Tarifa nur müde in den Atlantik gelächelt…
So what, die Taler waren für mich schnell ausgebucht, ein Feierei-Abend in Berlin kostet in etwa genauso viel 🙂
DEIN POST hier CHRIS hat mich zum ERSTEN (!!!) Blog-Kommentar meines Lebens hinreißen lassen!
Mit dir würde ich gern mal ein Bier trinken gehen (muss aber auch nicht sein, fühl dich zumindest herzlich eingeladen), weil ich deinen Artikel hier extrem ehrlich & entblendend erachte. Ich weiß nicht, wie man so einen Artikel multipliziert oder verbreitet, das ist nicht mein Metier, aber dein Artikel hat es verdient.
Du bist der erste aus der Reiseblogger-Suppe (nimm’s mir nicht übel ;), der ein breites Kreuz beweist & der Erste, der vielleicht dem ein oder anderen spririt-trunkenen, voller-drive-den-Beruf-hinschmeißenden Menschen da draußen die Augen etwas öffnet.
Das Business und die Ausrichtung der Big-4/5/6/7 (ich weiß nicht, ob ich Namen nennen darf) Conni, Christian, Tim usw. driftet immer mehr ab in MoneyMoneyMoney-Sphären……und ich glaube ganz fest, dass die Neuausrichtung des ein oder anderen zum „Propheten“, „Guru“, „zur Ich-Person“ denen irgendwann auf die Füße fällt.
Menschen & (ganz bewusst gesetzt) Kunden merken das!
Ich bin zum Planeten Rucksack gekommen, weil ich mich auf eine Reise vorbereiten wollte…….die Vegan-Detox-Medi-Prophetin ist jetzt an einen Punkt gekommen, wo sie versucht, den Menschen nun völlig ab vom eigentlichen Erfolgsmodell ihres Blogs das Leben & die absolut-ultimative Lebensweise zu erklären…ich wünsche ihr viel Erfolg, mich hat sie verloren….Schuster bleib bei deinen Leisten! Zufriedenheit sucht sie scheinbar vergeblich, wenn ich mir die heutige Mail von ihr anschaue…
Marcus&Feli machen generell einen richtig tollen Job, sie sollten jedoch das Geschäftsmodell umstrukturieren & wirklich massentauglich machen. Nicht zuletzt die „Arbeitsphilosophen“ des Arbeitsministeriums haben festegestellt, dass schon 2025 ca. 40% der Dienstleistungen digital abgewickelt werden. Dort sollte die Benchmark für Marcus&Feli sein…macht die DNX massentauglich und nicht zu einer Werbeplattform für kurzfristige Camp- oder eBook-Einnahmen!
Das versteckte Potenzial, mit dem bisherigen Modell viele junge Menschen da draußen zu verheizen, sollte dem langfristigen Weg weichen.
So, so viel nun erst einmal zum ersten Blog-Kommentar meines Lebens!
P.S.: Vielleicht werde ich jetzt als „Nicht-Gönner“, „Hater&Basher“ oder so kategorisiert, vielleicht wird dieser Kommentar auch gelöscht, ich weiß ja nicht, wie ihr Blogger so etwas handhabt…aber ich kann hier auch kurz mitteilen, dass ich nicht auf der Suche nach neuen Lebenskonzepten war, als ich den Weg zur DNX angetreten bin. Ich bin (für mein Weltverständnis) erfolgreich, verdiene auch 5-stellig im Monat und habe schon richtige Big-Deals hier in Berlin begleitet…bin 34 und irgendwie zufrieden, so richtig…ich wollte aber mein Leben digital nomadisieren, das habe ich jetzt durch EIGENE Recherchen geschafft…Irgendwie hätte ich erwartet, dass man mir auf der DNX etwas von MIFI-Routern (MyWifi) erzählt, PowerBanks, Voice-over-IP (ab Ende des Jahres Voice over LTE), nicht mit Skype, sondern Easybell (funktioniert auch mit 3G) oder Sipgate usw…wieso macht ihr eure Hangouts in absolut miserabler Qualität? Ihr zeigt anderen, wie sie sich digital nomadisieren sollen und in Spanien (!!!) kriegt nicht mal ne halbwegs anständige Video-/ Tonqualität hin, auch dort gibt es LTE, mit ner LocalSim oder Vodafone & Telekom mit ner EU-Flat für’n 5er….das man abseits von AirBNB auch mal nach „furnished apartments / flats“ suchen kann, dort gibt es professionelle Agenturen und die Wohnungen sind für’n schmalen Taler richtig stylish…dat MacBookAir auch nichts nutzt, weil die meisten CRM-Systeme dort nicht vernünftig laufen, man z.B. eine MS Office-Schnittstelle braucht…DNX Input, den brauchen wir digitale Nomaden…ich brauch keinen Blog, meine Bühne ist woanders! Dann nennt die Veranstaltung anders…“Meet&greet der Nomaden“ oder sonstwie…
Und auch der Unternehmensberater neben mir, der auf der DNX völlig verzweifelt zwischendrin abgehauen ist, braucht keinen neuen Reise-, Digi-, Medi-, oder Vegi-Blog!
Ich bin jetzt soweit & mache mich nächsten Monat auf nach Budapest, dann kommt Riga, Vilnius, Split…mal ganz woanders, nicht am Strand, ich bin ein Küstenkind, Salzwasser kenne ich. Wenn’s dann hier kühl wird, widme ich mich den wärmeren Gefilden.
So, ciao!
Und danke nochmal für den werthaltigen, konstruktiven Contra-Beitrag, Chris! Dein Beitrag war mir das Getippe & mein Senf dazu wert…der wäre sonst mit einem Lächeln zweier Menschen im Atlantik untergegangen…
Keine Ahnung wie ich hier gelandet bin, aber es hat sich gelohnt.
Finde super, dass da mal einer nicht in das gleiche Horn bläst, wie der Rest. Auch wenn ich kein Reiseblogger bin, sind mir Menschen sympathisch, die Dinge in Frage stellen. Vor einiger Zeit hatte ich zu dem Thema auch mal was kritisches geschrieben, und zwar „Vom Reisen leben? Ab Reiseblog 661 000 wird’s schwierig..“. Bin das mal von der ökonomisch-logischen Seite angegangen…
LG und weiter so
Tobias
Pingback: sozial-pr – Autor, Coach und Berater Best Practice: Zwischen Inspiration, Begeisterung und Realität #Kommentar
Danke für den Post! Wir brauchen endlich eine ehrliche Diskussion zu dem Thema. Was mir an deinem Artikel noch fehlt, sind mehr Details zu den sozialen Aspekten. Denn digital normads fühlen sich gerne ethisch überlegen, aber sind eigentlich, wenn auch ungewollt, Teil von einigen sozialen Problemen wie Klimawandel etc. (Dieser Artikel hier spricht ein paar der Probleme an: http://allcodesarebeautiful.com/digitales-nomadentum-vision/). DN wird teilweise schon sehr idealisiert, als würde die ganze Welt in Friede Freude Eierkuchen leben, wobei man oft vergisst, wie viele Privilegien wir im „Westen“ eigentlich genießen. Dass man mal hinter die Fassade guckt kann eigentlich nur für alle gut sein, für die Locals und diejenigen, deren Erwartungen nicht erfüllt werden. Danke dafür!
Wow toller Artikel!!
Du sprichst mir quasi aus dem Herzen, bin fast in allen Punkten derselben Meinung. Was mich pers. auch sehr stört, ist das jeder der einmal verreist sich gleich als Experte ausgibt weil es so in vielen Tutorials usw erklärt wird. Es findet eine Acht Verblendung statt, was ich sehr schade finde.
LG
Manuel
Hi,
ich bin via Facebook hier gelandet und fühlte mich sofort von dem Artikel angesprochen.
Auch ich bin Reiseblogger, aber kein digitaler Nomade. Ich arbeite von daheim aus und wenn für mich etwas absolut nicht in Frage käme, dann wäre es alle paar Monate woanders hinzuziehen.
Aber ich sehe die Entwicklung in der Reisebloggerszene allgemein auch etwas kritisch. Seien wir mal realistisch: rund 50 % der existierenden Blogs würde es nicht mehr geben, gäbe es nicht all die Blogger- und Pressereisen. Und so reist man dann diese Woche nach Thailand, übernächste Woche in die Bretagne und nächsten Monat geht es dann nach Kanada.
Was all diese Reiseziele gemeinsam haben: nichts. Nur die Tatsache, daß man die Reise nicht selbst bezahlt hat. Und so sind viele Reiseblogs einfach nur wirre Bauchläden mit allerhand Werbekrimskram. Seelenlos, konzeptlos und langweilig.
Nach einigen Kooperationen, die nicht ganz so liefen wie erwünscht, mache ich jetzt meine Reisen komplett auf eigene Rechnung, vorher waren es ca. 95 % die ich selbst bezahlte. Ergo: ich bin frei und brauche auf niemanden Rücksicht nehmen und kann mir mein Programm selbst zusammenbauen.
Das wichtigste aber dabei: ich blogge wann und worüber ich will und das in erster Linie nur weil es mir Spaß macht. Um den geht es eigentlich beim Bloggen, doch vielen Reisebloggern ist das Geld verdienen damit wichtiger als der eigentliche Spaß beim Bloggen.
Bleibt abzuwarten ob da irgendwann ein Umdenken einsetzt. Vielleicht spätestens dann wenn es in der Touristikbranche mal wieder zu einer Krise kommt und das Geld für Blogger- und Pressereisen knapper wird.
Und so freu ich mich jetzt schon auf die nächste ITB. Während die anderen Reiseblogger als Bettelblogger von Stand zu Stand hetzen und sich wie sauer Bier anbieten, schlendere ich dann wieder entspannt umher, beschaff mir paar Infos zu den geplanten Reisezielen und freue mich, daß ich mir diesen Streß nicht antun muß.
Und ja, ich frag mich auch manchmal: wenn das doch mit dem bloggen und dem digitalen Nomadenleben so einträglich ist, wieso müssen manche dann irgendwelche Coachings, Seminare usw. anbieten? Eigentlich müssten die doch alle so viel Geld verdienen und froh sein, wenn nicht noch viel mehr andere auf den Zug aufspringen? Ein Schelm wer böses dabei denkt. 😉
Hey Chris,
solche Trends sind doch letztendlich nichts Neues. Aktuell dreht sich (virtuell) halt alles ums Bloggen, um Digitale Nomaden und um Minimalismus.
Theoretisch alles Sachen, die auf mich zutreffen – praktisch ist mir das wurscht.
Ich lebe mit wenig Kram, weil wir in drei Wochen in ein Wohnmobil ziehen und der Raum dort begrenzt ist.
Als Minimalistin würde ich mich trotzdem nicht bezeichnen, weil mich so ein Schubladendenken nervt. Bin ich Minimalistin, weil ich wenige Gegenstände besitze?
Oder bin ich nur dann eine, wenn ich mein Brot möglichst billig beim Discounter statt beim teuren Bäcker kaufe? Oder erst dann, wenn ich zehnmal am Tag betone, wie wenig ich besitze?
Ja, ich habe einen Reiseblog.
Und der dreht sich ausnahmsweise nicht um Thailand, sondern um Spanien 😉
Geboren wurde er aus der persönlichen „Not“, dass ich keine guten Infos zu dem Thema gefunden habe: Klettern und Bouldern in Spanien. Das bisschen, was es gibt, ist ein Witz. Also versorge ich nun selber Interessierte mit Infos.
Mein Vorteil ist aber, dass ich 1,5 Jahre in Spanien gelebt habe und jetzt wieder dorthin ziehe.
Digitale Nomadin?
Bin ich laut Definition auch, bezeichne mich aber als Selbstständige, die ortsungebunden arbeitet. Verstehen die Mitmenschen besser und ist auch nur unwesentlich länger.
Was mache ich nun mit diesen Hypes?
Ich lasse sie links liegen und konzentriere mich auf mein Ding! Mich über solche Dinge aufzuregen, würde mir bloß wertvolle Energie rauben 😉
Liebe Grüße
Nima
Das mit dem Reiseblogger-Kodex hat bei mir auch einen schlechten Nachgeschmack hinterlassen. Ich würde niemandem raten 50 Euro dafür zu zahlen.
Was Facebook-Gruppen angeht, habe ich auch schon Mist erlebt. Facebook-Gruppen sind aber nicht repräsentativ und bringen nicht unbedingt das Beste im Menschen hervor. ich würde das an Deiner Stelle nicht persönlich nehmen.
Der Witz an solchen Facebook-Eskalationen ist ja, dass die meisten Reiseblogger sehr coole Menschen sind. Ich emaile gerne mit anderen Reisebloggern und verstehe mich mit denen, die ich kenne sehr gut.
Auch das gute Duzend, das ich schon auf ein Bierle treffen durfte, waren allesamt in Ordnung, zum größten Teil sogar extrem coole Typen. Klar hatte ich auch ein Wörtchen mitzureden, wen ich da treffe und ich bin auch zu selten in Deutschland für regelmäßige Treffen oder ITB. Trotzdem, ich sage mal mit 75% der Reiseblogger würde ich gerne ein Bierle trinken und Du bist unter den 75%. 😉
Auch die Blog-Inhalte werden immer besser. Mit den Artikeln, die wir noch vor 3 Jahren geschrieben haben, brauchen wir heute nicht mehr ankommen.
Insofern finde ich das Wachstum unter den Reisebloggern sehr begrüssenswert.
Dass man leeren Versprechen wie „Verdiene sofort ganz viel Geld im Internet“ nicht auf den Leim gehen soll, stimmt natürlich. Aber das gilt nicht nur für digitale Nomaden und Reiseblogs…
Haha… Ich bin mir sicher, dass wir uns irgendwann auch mal ueber den Weg laufen… Dann aber bitte kein Bier, sondern einen Schnapps xD
Vielen Dank für deinen Artikel! Ich bin keine Reiseblogger, eher ein „normaler“ Blogger, aber ich denke, viele Dinge, die du ansprichst gelten auch für Blogs mit anderen Themen. Ganz besonders die ganzen Beauty- und Fashionblogs, auf denen die Mädels versuchen, mit einem Bericht über ihren „neuen Style“ ein VIP-Ticket für die nächste Modewoche zu ergattern.
Dann gibt es noch all die anderen Blogs, die einem mit eBooks und „10 genialen Tipps, mit denen dein Blog ganz viel verdienen“ ein Ohr abkauen.
VG
Sabiene
Hallo Chris,
Danke für Deinen sehr ausführlichen Beitrag. Auch ich finde, dass nicht jeder, der viel reist und ständig bei Kunden in Deutschland etc unterwegs ist, ein Digitaler Nomade ist. Digitales Nomadentum heißt auch: keine Wohnung, umherziehen. In der internationalen Szene gibt es auch nur wenige, die das jahrelang durchziehen, z.B. Nomadic Matt, Matthew Karsten (Expert Vagabond), Gary Arndt (Everything Everywhere) und wenige andere. Sie selbst bezeichnen nur Travel Blogger als Nomads, die mindestens zwei Jahre ohne festen Wohnsitz durch die Gegend reisen und bloggen. Zwei Jahre ist also ca. die Grenze, bis es für den englischsprachigen Raum gilt, erfolgreich zu sein. Das ist auch so meine Erfahrung: es braucht einfach Zeit, bis man eine gewisse Leserschaft, vor allem mit der Nische Deutsch gefunden und aufgebaut hat.
Aber der Austausch und das gegenseitige Verlinken ist schon wichtig. Doch auch ich habe mich etwas in die Nesseln gesetzt und bin eher der Einzelkämpfer an der Reisebloggerfront. Mein Blog wurde damals von einer Plattform für Reiseblogs abgelehnt, da ich damals zwei Hauptthemen auf meiner Seite hatte. Das war dem Umstand geschuldet, dass ich halt nicht auf einem Seminar war und unbedingt mit Reisen Geld verdienen wollte. Ich blogge seit 2006 und das immer aus dem Ansporn, Wissen zu teilen und Inspiration zu liefern. Ins Reisebloggen bin ich eher durch Zufall reingerutscht und so gab es halt die Themen parallel auf meiner Seite. Mittlerweile habe ich mit meiner Selbständigkeit die beruflichen Dinge getrennt und führe diese Inhalte auf einem Blog zur meiner geschäftlichen Website weiter. Das eigentliche Blog dreht sich nun nur noch um Reisen und ich verdiene ab und zu Geld, kennzeichne meine Beiträge aber wie vom deutschen Wettbewerbsrecht verlangt und befolge dabei die Richtlinien von Google, die Links dann auf nofollow zu setzen. Die dazugehörigen Verteilerposts auf Twitter und Facebook sind durch die mittüberlieferte Headline als Werbung gekennzeichnet, auch wenn das nicht sein muss. Denn Geld fließt meist nur für die Blogposts – und nur das, wofür auch wirklich Geld geflossen ist, muss ich auch kennzeichnen. Darauf wollte ich kurz hinweisen. Weiter Verteilen auf Social-Media-Kanälen gehört für mich übrigens zur Selbstverständlichkeit. Dafür noch zusätzlich Geld zu nehmen, entspricht einfach nicht dem Charakter von Web 2.0, von Social Media, von Bloggen. Das wollte ich nur kurz noch zu dem Teil in Deinem Beitrag anmerken.
Grundsätzlich bin ich sonst ganz bei Dir. Vor allem, was das Geld verdienen mit dem „so kannst Du mit Deinem Blog Geld verdienen“ angeht. Was ich auch beobachten kann: Viele Blogger verkaufen auch Seminare und Leistungen an Unternehmen und Einzelunternehmer im Bereich Social Media (Management), ohne jemals in Agenturen oder Unternehmen gearbeitet zu haben. D.h. an Strategie und Zusammenhänge im unternehmerischen Kontext fehlt es meist, es werden Kanäle ohne Sinn und Verstand, ohne richtige Inhalte aufgemacht. Das bringt andere Menschen in dem Bereich in Verruf. Was dann noch die Härte ist, wenn das zu Stundensätzen passiert, wo ich mir denke: wie man das kalkuliert hat, um in Großstädten wie Hamburg, München, Berlin zu überleben? Ehrlich, unter 30 Euro für eine Beratungsstunde im Unternehmenskontext? Ich hab als Junior Social Media Manager in einer Agentur einem Unternehmen schon 110 Euro die Stunde gekostet. Wie kann man nur so den Preisspiegel versauen? – und genau aus diesem Grund brauchen wir den Austausch und die Offenlegung von Preisen und Preismodellen! Danke daher auch für Deine Transparenz bezüglich Blogeinnahmen. Finde ich spannend. Vielleicht ist das auch etwas, was ich vielleicht in naher Zukunft für meinen Blog realisieren werde.
Kurz: Danke!
Hallo Chris,
deinen intessanten Blog durchgelesen, als Rentner ist man nicht gezwungen bei Reisen Geld zu verdienen, wäre ideal aber nicht zwingend notwendig. Mein Problem ist die korrekte Schreibweise da ich Journalismus nicht studiert habe und in meinem Alter es schwierig ist sich darauf zu konzentrieren man vergisst vieles, sehe es wenn ich mich auf Englisch verständige. Ende Oktober fliege ich nach Singapore Manila Malaysia und wenn es reicht Thailand.
Gruss aus dem Schwabenland.
Hallo, danke für deinen Beitrag. Ganz toll geschrieben! Das umfasst so ca auch meine Gedanken zu dem Thema. Auch immer wieder dieser alles oder nichts und kündige deinen Job und bereise die Welt Posts von vielen macht mich mittlerweile ganz ärgerlich. Es verzehrt total das Bild. Es klingt immer so, anderswo ist alles besser und überall ist man frei und ortsunabhängig, aber über die Nachteile spricht keiner. Nur weil man seinen „fixen“ null acht fünfzehn Job kündigt heißt das noch lange nicht dass man frei ist. Freiheit ist erst dann wenn man in keinem System mehr wäre wo Geld eine Rolle spielt, also nie.
Alles liebe und nochmals Danke für deinen Post.
LG Doris
http://www.dorisworld.at
Danke für den schönen Beitrag. Tut gut mal eine ehrliche Meinung zu dem Hype zu lesen – Bloggen und Schreiben ist nämlich etwas mehr, als den ganzen Tag am Strand abzuhängen. Habe besonders bei „Wenn die Sonne mir länger als 2-3 Stunden auf den Kopf knallt, dann hab ich genug für den Tag. Nicht zu vergessen, dass ich auf dem Bildschirm eh kaum was erkenne, weil die Sonne mich blendet (inklusive zusammenkneifen)“ sehr gelacht!
Pingback: Professionalität von Bloggern. Und wenn es zu viel wird. | Social Media im Tourismus
Pingback: Reiseblogger-Wochenrückblick 20/2015
Das war jetzt mal jede Menge Text. Aber lohnenswert zu lesen. Grade auch mit dem ganzen Frust geschrieben und schön ungefiltert. 🙂
Ich komme ja ursprünglich aus dem Schnäppchenbusiness und das ist garantiert ein Bereich bei dem man jetzt nicht mehr einsteigen braucht. 😉
Bei den Reiseblogs zu starten, um damit das große Geld zu verdienen ist zwar ein hehres Ziel, aber es wird nur den Wenigsten gelingen. Also lieber nebenbei als Hobby, aber ernsthaft betrieben und das Beste hoffen.
Facebook ist ohnehin eine Sache für sich. Zuviel Schein und zu wenig wirkliche Kontakte. Da sollte man dann also dfrüberstehen, wenn man da mal kurz gekickt wird.
Man braucht als Reiseblogger einen Job oder eine vernünftige Selbständigkeit. Wenn man das dann unterwegs alles abarbeiten kann, also quasi als Digitaler Nomade, dann isset doch gut. Das ist aber auch schon schwer genug.
Danke also für den Post und viel Glück mit deinen Projekten und Reisen.
Gruß, Max von fortgefahren.tv
Hi Chris,
da sieht man mal, wie kontrovers dieses Thema eigentlich ist. Anhand der ganzen Kommentare ist es unschwer zu erkennen, dass es noch viel Nachholbedarf an Kritik für diese Szene gibt.
Auch ich stimme zu, dass die Struktur des Artikels etwas ungünstig ist, da verdammt viel aufgegriffen wird. Da würde sich eine Artikelserie anbieten, aber das nur nebenbei 🙂 Du sprichst sehr viel an und offensichtlich auch sehr vielen aus der Seele. Meiner Meinung ist auch viel Neid zwischen den Reisebloggern oder insgesamt in der Blogszene. Natürlich verständlich, denn auf einen erfolgreichen Blogger kommen mehrere Dutzend erfolglose, die teils genauso viel Herzblut und Arbeit reinstecken. Wird dann noch verheißungsvolles gepredigt und einem ein Du-wirst-easy-peasy-zum-erfolgreichen-Blogger-Guide angepriesen, durch das die erfolgreichen Blogger noch mehr Geld scheffeln, schlägt Neid bestimmt schon mal in Frust um. Ebenfalls das ist verständlich.
Auch mir ist das ein oder andere der Szene ein Dorn im Auge. Erwähnt habe ich das u. a. hier http://weltenstuermer.de/zerrissenheit-zuhause-aber-nicht-zurueck/
Und anecken mit seiner ehrlichen Meinung über ein Thema, ist doch keine Frage des Erfolgs, sondern des Charakters. Netzwerken nur um Connections zu bekommen (zu Leuten, mit deren Vorgehensweise man nicht übereinstimmt) kann auch nicht die Lösung sein.
(Ich bin nicht erfolgreich genug um zu sagen „Ach geht mir doch am Arsch vorbei“. )
Meiner Meinung nach ist das Probieren eigener Strategien das beste, was man machen kann. Und die Kritik dafür ist nur normal. Jede Andersartigkeit ist zu begrüßen und wenn du es bewusst anders machen willst (ob mit Marketing-Strategie oder dem gesamten Blog), dann möchte ich dich dazu nur ermutigen. Die Meinungsfreiheit gehört immer denen, die anderer Meinung sind, und genau sie sind es, die es zu tolerieren und zu respektieren gilt – wenn nicht gar zu schützen (mit bspw. dem Recht zur Meinungsfreiheit :-)) Insbesondere Weltreisende sollten das verinnerlicht haben.
Zum Abschluss meines Commies noch ein fettes Danke für deine Ehrlichkeit in diesem Artikel. Sehr erfrischend! Großen Respekt dafür! Und wenn du des Verhaltens der Szene überdrüssig bist, dann kann ich dich nur noch einmal dazu ermutigen es anders zu machen. Einfach mal scheiß drauf zu sagen, trotz der Türen, die du dir dadurch zuschlägst – und gerade weil es authentisch ist. Denn wie man es u.a. bei Patrick Hundt sieht ist Authentizität einer der Garanten für Erfolg.
Liebe Grüße,
Mad
PS: Dein Projekt, das wegen seiner Größer versandet ist, würde mich brennend interessieren, evtl. meldest du dich einfach per Mail, würde mich freuen 😉
Danke! Ich freu mich ueber viele der Kommentare, die meine Gedanken nachvollziehen koennen. Der Artikel ist aus der Emotion heraus geboren… Aber die Kritik, die oft angebracht wurde, kann ich nachvollziehen. Schade, wenn man viele der Gedanken so versieben laesst, anstatt ordentlich aufzubereiten. Nunja… Sicher wird auch mal die Zeit kommen, wo ich mich weiter aus dem Fesnter lehnen kann oder einfach nur aus dem Naehkaestchen plaudern kann…
Zum grossen Projekt komme ich spaeter… Ich plane da 2016 nochmal ein Testballon… Bei mir dauert alles ein bisschen laenger =)
Hi Chris,
ich bin immer ein großer Fan davon, wenn jemand ehrlich seine Meinung äußert. Ein wirklich schöner Artikel über die Reiseblogger- und Digitale Nomaden-Szene. Was den Reiseblogger Kodex betrifft, so hatte ich selbst mal überlegt, meinen Reiseblog dort anzumelden. Getan habe ich es allerdings nicht, da auch mir der tatsächliche Sinn und ein Mehrwert fehlten.
Auch bei der Tatsache, dass es Digitale Nomaden schon eine ganze Weile gibt, und das Thema erst jetzt so richtig gehypt wird, stimme ich dir zu. Das Digitale Nomadentum ist extrem spannend, auch wenn Außenstehenden oft ein falsches Bild vom tatsächlichen Aufwand verkauft wird, was etwas schade ist. Bin auf alle Fälle gespannt, wie sich sowohl die Reiseblog- und Digitale Nomaden-Szene weiterentwickelt.
Viele Grüße, Daniel.
P.S.: Danke übrigens für die Verlinkung. 😉
I just want to tell you that I am very new to weblog and really liked you’re web site. Most likely I’m planning to bookmark your site . You certainly come with perfect writings. Thanks for sharing your website page.
Hallo Chris, das ist ein sehr ehrlicher Artikel!
Ich selbst habe Ende Mai mit meinen eigenen Blog beginnen und strebe auch das digitale Nomadentum an. Aber deine Fragestellungen und kritischen Anmerkungen sind für mich sehr interessant, speziell über die typischen Nachteile von Reisebloggern habe ich auch schon nachgedacht.
Danke für so viel Ehrlichkeit. Ich werde deine Gedanken beherzigen, schließlich sind kritische Artikel ja immer eine Bereicherung.
Paul
Ich bin fast 1 Jahr zu spät, aber lieber spät als nie. Vielen Dank für diesen Artikel, dem ich in allen Punkten zustimmen kann, und ich wollte meine Beobachtungen doch auch gerne teilen.
Von 2012-2014 habe ich mich beruflich bedingt sehr intensiv mit der deutschen RB-Szene befasst. Ich bin eingestiegen, als es nur eine Handvoll guter Blogger gab, kann mich an die Anfänge einiger Blogs sehr gut erinnern. Diese beiden Jahre lassen sich klasse einteilen: Die Ursprungsphase, in der tolle, inspirierende und hilfreiche Artikel geschrieben wurden und der Ausverkauf.
Das RB-Kollektiv hat den Grundstein zum Ausverkauf gelegt. Ich erinnere mich an eine Sponsor-Reise nach Dubai, als auf einmal identische Artikel und Bilder mit Early Bird Filter auf den RB-Kollektiv Blogs erschienen. Las man einen Bericht, kannte man alle.
Nach der ITB 2013 gings dann richtig los. Kommerzialisierung mit allen Mitteln. Dank des Blogcamps gab es auf einmal eine riesige Bandbreite an Mittelmaß. Auf 4 Blog, die wir damals beobachtet haben gab es zum gleichen Zeitpunkt identische Artikel. Erst kammen die Packlisten mit Amazon-Affiliate-Links, dann einen Monat später Tipps zur Monetarisierung. Kreativität sieht anders aus. Ebenso sahen auch einige der Ursprungsblogger ihre Nische, in der sie sich etablieren konnten durch diese „Nachahmer“ bedroht und sind auf das digitale Nomadentum umgeschwenkt. Und wieder machte die halbe Bloggerszene eine Schwenk, ebenfalls in die Richtung und auf unzähligen Blogs konnte man nun mehrere Monate lang die gleichen Digital-Nomads -Tipps in anderem Schreibstil lesen.
Auch wir bekamen Anfragen nach Sponsorships, zum überwiegenden Teil nicht weltbewegend, manchmal recht dreist (2 Übernachtungen für 40 Blogger im Einzelzimmer in Skandinavien). Eine einzige Anfrage blieb mir wirklich positiv in Erinnerung, gut ausgearbeitet, auf uns aber auch den Blog und das Blogpublikum abgestimmt.
Wir haben irgendwann angefangen nicht mehr mit den etablierten Blogs zu kooperieren, haben stattdessen versucht kleine, vielversprechende Blogger zu unterstützen. Von einigen hat man nie wieder etwas gehört, diese haben aufgegeben, weil es dann doch eben nicht die 20.000 Euro in 6 Monaten waren, es länger gedauert hat als 3 Monate sich zu etablieren oder es einfach nach den Packlisten und digitalen Nomadentipps keine weiteren kreativen Themen zu besetzen gab.
Bei anderen wiederrum freue ich mich, wenn ihre Projekte größere mediale Aufmerksamkeit bekommen.
Bei fast allen schaue ich dennoch immer weniger vorbei, denn im Endeffekt liest man doch immer nur das Gleiche.
Hallo!!!
vielen herzlichen Dank für diese ehrlichen Worte und ich bin heute noch froher mit dieser „Digitalen Nomaden Szene“ nie etwas angefange zu haben. Vielleicht war es ein wenig Arroganz meinerseits, da ich mir einbilde mit zahreichen Abschlüssen mich nicht „unter meinem Wert verkaufen zu müssen“ und die breite Masse unterhalten will. Ich habe auf Individualität gestetzt und wollte alles im Alleingang schaffen ohne mich öffentlich zu prostitutieren. Ich liebe Blogger, die hart aber ehrlich sind. Ich bestehe und überlebe seit 2012 vollständig als ortsunabhängige Unternehmerin, sowohl in ökonomisch schwachen als auch sehr starken Ländern, und habe dort jeweils meine Wohnung „aufgeschlagen“. Und das wichtigste ist, ich halte mich online vollkommen im Hintergrund, da ich für mich entschieden habe, dass die „digitale Prostitution im kollektiven geistigen Vakuum“ nichts für mich ist. Vorher Lehrerin für 2 Schulformen und 4 Fächer. Das heißt ich ließ einen Job mit relativ guter Bezahlung, langen Ferien, Sicherheit und Aussicht auf „Sabbatacial“….für den großen Traum des „Digitalen Nomadendaseins“. Schnell merkte ich, dass die Leute nicht mein Ding sind, denn sie reden ständig vom „dazugehören“ und die Szene, und sowas war mir schon immer zuwider. Ich bin aus dem Käfig der Konventionen geflüchtet, um mich neuen zu unterwerfen????
Mach bitte weiter so! Ich lese aus Protest keine kommerzialisierten Blogs. Ist doch sowieso immer dasselbe Geblubber! Das Internet braucht authentische Reiseblogger. In dem Sinne: Gegen den digitalen Irrsinn für mehr Individualität!
Pingback: Was Auswandern wirklich bedeutet | Backpacker Reise
Schon ein paar Jahre alt dieser Artikel, aber immer noch top aktuell!
Hallo Chris! Danke für diesen tollen Artikel, finde du hast super tolle Ansätze erläutert. Ich beschäftige mich auch schon länger mit dem Thema Leben als Digitaler Nomade und ich würde gerne ab nächstem Jahr meinen Arbeitsplatz nach Thailand verlegen. Ich bin mit meinem Projekt noch relativ am Anfang, falls jemand Zeit und Lust hat würde ich mich über einen Besuch von meinem Shop für Reiseliebhaber freuen und bin gerne offen für Feedback.
Liebe Grüße Laura