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Backpacking in Montenegro

Der winzige Balkanstaat südlich von Bosnien ist nicht einmal so groß wie Oberbayern oder Schleswig-Holstein, doch bitet unzählige Schätze wie den südlichsten Fjord Europas, feine Kiesstrände, türkisfarbenes Meer und schroffe Hochgebirge. Das Land grenzt an Kroatien, Bosnien und Herzegowina, Serbien, Kosovo und Albanien. Backpacking in Montenegro lässt sich also super mit einem Backpacking Trip durch einen der anderen Balkanstaaten kombinieren.

Dalmatinische Küste

Durch seine Lage am adriatischen Mittelmeer wurde Montenegro die letzten Jahre über zu einem angesagten Backpackerziel. Das ist kein Wunder, denn das Land ist wie geschaffen für Rucksackreisende. Dabei ist Montenegro bei weitem noch nichts so touristisch wie seiin Nachbarland Kroatien. Als eines der kleinsten Länder Europas bietet die ehemalige jugoslawische Republik auf ihren 13.812 Quadratkilometern eine idyllische Küste und monumentale Berge, zusammen mit vielen verlockenden kleinen Städten und Dörfern. Die Küstenregionen um Kotor und Budvaist sind dabei teilweise gut besucht,  doch nur eine überraschend kleine Anzahl von Vagabund*innen zieht es ins Landesinnere und in die Bergdörfer.

Seit 1991 ist Montenegro übrigens der erste offiziell erklärte Umweltstaat der Welt. Ihr könnt euch also auf viele Nationalparks, Schutzgebiete und naturbelassene Landschaften freuen. Der Durmitor-Nationlpark gehört beispielsweise zum Weltnaturerbe der UNESCO. Einmal tief einatmen bitte: Hier werdet ihr eine so klare Luft wie in der Alpenregion vorfinden und in Biogradska Gora findet ihr einen der letzten drei Urwälder Europas. Vogelkundler*innen wäre ein Ausflug zum Skutarisee zu empfehlen.

Landschaftsschutzgebiet Montenegro

An der Küste findet ihr während eures Backpacking-Trips durch Montenegro antike Küstenstädte wie Bar, Budva, Herceg Novi, Kotor oder Petrovac und alte Fischer- und Seefahrerorte wie Baošići, Prcanj, Przno, Risan und Rose. Im Westen Montenegros befindet sich die Bucht von Kotor. Sie hat wie die gesamte Küste das ganze Jahr über ein sonnenreiches Klima. Kotor ist sowohl Weltkultur- als auch Naturerbe der UNESCO. Man entdeckt hier noch zahlreiche Baudenkmäler und Überbleibsel der ehemaligen Herrscher der Region.

Kotor Montenegro

Außerdem befindet sich mit dem Skadar See ein Teil des größten Sees des Balkans mit atemberaubenden Landschaften in Montenegro. Schön sind auch die alte Hauptstadt Cetinje (auch heute noch Sitz des Staatspräsidenten) und das Bergdorf Njeguši,. Beide Orte sind für die nationale Geschichte des Landes von großer Bedeutung. Die heutige Hauptstadt ist Podgorica, eine kleine Balkanmetropole mit den vielen Theatern und Museen, sowie zahlreichen kulturellen und staatlichen Einrichtungen.

Montenegro hat somit für alle etwas zu bieten: Baden und Sonnen in der Adria, Bergwanderungen, Wildwasserfahrten, unberührte Natur, atemberaubende Aussichten, Wintersport, historische Gebäude und Paläste sowie zahlreiche weitere Sehenswürdigkeiten.

Kultur in Montenegro

Zum Kulturerbe Montenegros gehören viele Baudenkmäler aus verschiedenen Epochen wie Klöster, Kirchen, Moscheen, Mausoleen und archäologische Funde. Innerhalb der Mauern der Altstädte könnt ihr den Geist der Illyrer, Griechen und Römern spüren. Alle Küstenstädte Montenegros haben ihre eigene Geschichte: Herceg Novi ist eine Karneval- und Künstlerstadt; Kotor und Perast können auf vorchristliche Zeit zurückdatiert werden und stehen auf der Liste des UNESCO Weltkulturerbes und Budva weist Reste der Fresken und Inschriften aus dem 12. Jahrhundert auf.

Die mittelalterliche Festungsmauern und Türme der alten Küstenstädte hüten heute noch einen wertvollen historischen Schatz: romanische Kathedralen, Barockkirchen, Wandgemälde aus dem 13. Jahrhundert, traditionelle Weberei, erste Werke der montenegrinischen Literatur, die mehr als 1000 Jahre alt sind. Das erste Buch wurde übrigens erst vor 500 Jahren in Montenegro gedruckt – nur als Vergleich.

Lovcen Montenegro

Backpacker Budget in Montenegro

Obwohl Montenegro nicht der EU angehört (es ist lediglich ein Beitrittskandidat), ist der Euro die gängige Währung. Die Preise in Montenegro sind im Vergleich zu seinen Nachbarländern relativ gering. Mit einem Tagesbudget von 30-40 Euro solltet ihr bei eurem Backpacking in Montenegro also gut auskommen. Damit könnt ihr jeden Tag einmal auswärts essen, einen Ausflug unternehmen und euch auch sonst mit Snacks eindecken.

In Montenegro wird man in der Regel locker für unter 10 Euro satt und kann zum Essen auch noch zwei Getränke bestellen. Eine Mahlzeit in einem preiswerten Restaurant kostet zwischen 4 und 8 Euro, drei Gänge für zwei Personen in Mittelklasse-Restaurant 25 Euro. Eine 1,5l Flasche Wasser bekommt ihr für 90 Cent und eine Flasche Wein kostet zwischen 3 und 6 Euro, heimisches Bier in einer Bar kostet etwa für 1 oder 2 Euro.

Kleiner Spartipp: Schon ab 2 bis 3 Personen kann es sich lohnen, ein Taxi anstelle des Busses zu nehmen, um nach Albanien oder Kroatien zu reisen.

Backpacking in Montenegro

Backpacker Routen in Montenegro

Schon einmal daran gedacht, einen Roadtrip von Deutschland aus nach Montenegro zu unternehmen? Der Weg über Österreich, Slowenien, Kroatien und über ein Stück Bosnien-Herzegowinas soll sehr schön sein. In Montenegro selbst könnt ihr jedenfalls ein Auto gebrauchen. Wegen der schlechten öffentlichen Verkehrsanbindungen ist es für Individualreisende schwer, sich im Landesinneren abseits der üblichen Touristenpfade fortzubewegen. Die interessantesten Orte liegen meist sehr abgeschieden. Falls ihr im Winter unterwegs seid, denkt daran, dass es in den Bergen zu starken Schneefällen kommen kann und die Straßen teilweise nicht geräumt werden.

Durmitor Gebirge

Für unsere zwei Reiseroutenvorschläge durch Montenegro seid ihr also auch am besten mit zwei oder vier Rädern unterwegs. Route 1 orientiert sich an den Highlights und Nationalparks, Route zwei stellt eine detaillierte Rundreise durch die schönsten Gebiete, Nationalparks, inklusive kleiner pittoresker Städte und Landstriche durch ganz Montenegro dar.

Route 1: Der Klassiker (14 Tage)

  • 2 Nächte Kotor, inklusive Ausflug zum Lovcén Nationalpark
  • 1 Tag Cetinje und Budva
  • 2 Tage Adriaküste bis nach Ulcinj (mit Ausflug nach Pistula)
  • 2 Tage Skadar Lake und Karuc
  • 2 Tage Kolašin (NP Biogradska Gora)
  • 1 Tag Grebaje (NP Prokletije)
  • 2 Tage Žabljak Crno Jazero im Durmitor Nationalpark
  • 1 Tag Đurđevića Tara Brücke und Canyon
  • 1 Tag Piva Stausee

Route 2: Backpacker Intensiv Trip (bis 30 Tage und mehr)

  • 3 Tag Podgorcia mit Ausflügen nach Medun und Ubli; Korita und Stjepovo
  • 2 Tage Lijeva Rijeka
  • 1 Tag Andrijevica
  • 1 Tag Plav und Gusinje
  • 1 Tag Berane
  • 1 Tag Rozaje
  • 1 Tag Trpezi
  • 1 Tag Bijelo Polje und Tomasevo
  • 2 Tage Pljevlja
  • 1 Tag Đurđevića Tara Brücke und Canyon
  • 2 Tage Kolasin
  • 1 Tag Boan
  • 1 Tag Pluzine und Trsa (und Žabljak)
  • 1 Tag Savnik
  • 1 Tag Nikšić und Grahovo
  • 2 Tage Herceg Novi mit Ausflüge nach Kamenari und Risan
  • 1 Tag Kotor
  • 1 Tag Tivat und Lovcen
  • 1 Tag Cetinje, Rijeka Crnojevića und Dodoši
  • 1 Tag Virpazar und Ulcinj
  • 1 Tag Bar und Rumija

Reisezeiten in Montenegro

An der Küste Montenegros ist das Klima mediterran mit dementsprechend heißen, trockenen Sommern und mäßig kühlen Wintermonaten, in denen es öfter regnet. Hier erreichen die Höchsttemperaturen im Sommer durchschnittlich 25 bis 30 Grad, im Winter fallen sie auf relativ milde Tiefstwerte von 4 und Höchstwerte von 11 Grad. Schnee ist eher selten.

Für den Badeurlaub an der Mittelmeerküste Montenegros bieten sich die Sommermonate von Mai bis September an. Bergwanderungen oder Mountainbiketouren im Hinterland oder den Dinariden sollten eher im Sommer unternommen werden. Zu dieser Zeit ist es in den Höhenlagen erträglich warm.

Fahrradtour Montenegro

In den Bergregionen hingegen locken im Winter die Skigebiete. Das Dinarische Gebirge mit Höhen über 2.000 Meter bildet eine deutliche Klimascheide zwischen dem mediterranen Klima und dem gemäßigt kontinentalen Klima, das im Osten Montenegros überwiegt. Die Skisaison dauert in Montenegro von Dezember bis April.

Backpacker Unterkünfte in Montenegro

Backpacking in Montenegro ist, wie schon erwähnt, im Gegensatz zu den anderen Balkanländern sehr günstig. Das liegt vor allem daran, dass die Eintrittspreise sowie die Essenpreise günstig sind, doch auch die Übernachtungen sind sehr preiswert. Im Durchschnitt müsst ihr für Backpacking in Montenegro pro Nacht und Person 16,67 Euro einkalkulieren. Diese Kosten gelten in Montenegro beispielsweise für Ferienwohnungen. In Hostels kommt ihr noch sparsamer mit 5-12 Euro pro Nacht aus. Was ihr momentan für ein Bett in einem Hostel bezahlen würdet, könnt ihr immer auf Hostelworld nachsehen.

Durchschnittliche Übernachtungspreise in verschiedenen Städten Montenegros für ein Bett in einem Hostel.

  • Kotor: 7,30-10 Euro
  • Podgorica: 7-12 Euro
  • Budva: 6-10 Euro
  • Zabljak: 8-12 Euro

Doch für nur 5 bis 8 Euro pro Person mehr könnt ihr euch ein super schönes Zimmer bei AirBnB oder auch ein Apartment (mit jemandem geteilt) mieten. Das lohnt sich vor allem in kleineren Orten in den Bergen und Nationalparks.

Motels und Apartments an Ausfahrtstraßen und Autobahnen

Denn AirBnB Apartments oder auch kleine Motelzimmer sind mit Preisen zwischen 20-28 Euro pro Person auch sehr kostengünstig und bieten viele Annehmlichkeiten wie Wlan, eine Küche, Badewanne/Dusche, Balkon oder Terrasse mit Ausblick und oft auch einen Parkplatz (wenn ihr einen Roadtrip plant). Sie sind in der Regel auch immer gut zu erreichen.

Wenn ihr etwas Ausgefallenes und Einsames sucht, wo ihr nur für euch Wanderungen und Ausflüge unternehmen könnt und euch abends mit einer heißen Schokolade oder einem Bier zusammen auf die Couch kuscheln wollt, schaut euch nach Ferienwohnungen und Apartments oder Eco-Villages in den Nationalparks Montenegros um. Viel Flair versprühen beispielsweise das Country House Eco Village Ćorić oder Family Farm Apartments im Durmitor Nationalpark.

Bjelasica See

Camping in Montenegro

Montenegro ist wahrlich ein Outdoorparadies. Ihr werdet hier zwar keine Sterne-Campingplätze finden, dafür aber auch keine zugepflasterten Wege, sondern Natur pur. Einfache Campingplätze kosten pro Nacht ungefähr 8-12 Euro für zwei Personen und einen Camper. Camper*innen, die in Montenegro unterwegs waren, empfehlen die Campingplätze Autokamp Naluka in Morinj im Westen der Bucht von Kotor, den Campingplatz kod Boće (außerhalb von Žabljak am Durmitor Nationalpark) und Ivan Do am Fuße des Durmitor-Gebirges, nur wenige Gehminuten vom Black Lake. Beliebt sind auch das Safari Beach Ulcinj, in der gleichnamigen Stadt in der Nähe des Meeres gelegen, oder das Camp Most, welches sich unterhalb der Tara Brücke im Tara Canyon befindet.

Backpacker Trips & Tipps in Montenegro

Die Menschen in Montenegro sind wie überall im Balkan auch sehr herzlich und gastfreundlich. Sie haben ein offenes Ohr und unterhalten sich gerne mit fremden Menschen. Die Verständigung in der englischen Sprache kann jedoch besonders im Hinterland etwas holprig sein, aber oft können die Menschen sogar ein wenig Deutsch. Zur Not kann man ja seine Hände und Füße einsetzen.

Montenegro ist, wie oben schon erwähnt, super zum Campen, Wandern und auch sonst für einen Roadtrip gut eignet. Für Freizeitradler*innen kann das Fahren auf nicht-augebauten oder vorhandenen Radwegen und Straßen mit Schlaglöchern und Steigungen allerdings sehr anstrengend werden. Die Aussichten sind jedoch spektakulär.

Berge Montenegro

Backpacker Highlights in Montenegro

Die wohl beliebteste Reisedestination in ganz Montenegro: die Bucht von Kotor. Ein kurzer Streifen von traumhaften Küstenstädten mit atemberaubender natürlicher Schönheit im Hintergrund. Es ist das Epizentrum des montenegrinischen Tourismus. Von dort aus kann man auch gut in Tagesausflügen, die 200 Kilometer lange Küste erkunden.

Kotor ist vielleicht die berühmteste Stadt in Montenegro und das aus gutem Grund. Tief in der Bucht von Kotor gelegen, steigen die Berge direkt vom Wasser aus dramatisch an. Von der Straßenseite aus sieht Kotor nicht nach viel aus. Sobald ihr jedoch durch die Tore der Altstadt geht und den Starigrad von Kotor betretet, werden ihr selbst erleben, was alle Tourist*innen anzieht: Wunderschöne kopfsteingepflasterte Gassen schlängeln sich um geheime Gassen, Museen und Marktplätze und enden auf Plätzen voller lebendiger Restaurants und restaurierter Kirchen. Um die Altstadt am besten zu entdecken, schließen euch am besten einem der kostenlosen Rundgänge an.

Ein weiterer Touristenmagnet Montenegros ist der 13 Kilometer lange Sandstrand von Ulcinj. Ulcinj ist der südlichste Strandort, bevor man die Grenze nach Albanien überquert. Eine wirklich coole Tatsache ist, dass diese Stadt einmal ein Piratenversteck war. Hier könnt ihr ein paar entspannte, günstige Strandtage in einer eher traditionellen Stadt genießen. In der Nähe findet ihr: Sveti Stefan, ein ehemaliger Fischerort und heuzutage eine weltbekannte Hoteldestination. Hier wohnen die Reichsten der Reichen. Tipp: Für FKK-Liebhaber*innen ist übrigens die Insel Ada Bojana ein Traum!

Budva

Wer abends gute Unterhaltung sucht, wird in Budva gut bedient. Das „Miami von Montenegro“ isr bekannt für seine gute Partyszene. Tagsüber sind die mittelalterliche Stadt (mehr als 2.500 Jahre alt) und die Budva-Riviera Teil , was sie zu einer der ältesten Siedlungen an der Adriaküste macht. Budva befindet sich im zentralen Teil des Zentrums des montenegrinischen Tourismus. Die Stadt selbst ist mit ihren 4,2 Quadratkilometern fußläufig gut zu erkunden. Highlights sind die Zitadelle und die Sankt-Johannes-Kirche, die im 8. Jahrhundert erbaut und im 17. wiederaufgebaut wurde. Hier könnt ihr viele erhaltene Denkmäler, Archive und eine Bibliothek sehen, aber das wichtigste ist die Ikone ‚Madonna in Punta‘. Verpasst auf keinen Fall die Glaswandmalerei des bekannten kroatischen Malers Ivo Dulcic.

Im Zentrum der Altsadt findet ihr die Überreste einer römischen Villa aus dem 2. Jahrhundert mit wunderschönen Bodenmosaike aus der wohlhabendsten Zeit der römischen Geschichte. Die Tänzerin von Budva gilt als das Hauptsymbol der Stadt. Sie befindet sich am Meer direkt vor den Mauern der Altstadt. Unter den Einheimischen gibt es viele Legenden über die Statue, aber alle sind sich einig, dass das Reiben der Statue Glück bringt.

Der Skadar See, ein weiteres Must-See, ist zwischen Montenegro und Albanien aufgeteilt und hat seinen Namen von der Stadt Shkoder in Albanien. Er ist die Heimat von 280 Vogelarten. Darüber hinaus gibt es so viele Wanderwege, einige anstrengende Bergbesteigungen, wie den Mt Rumija und andere flachere Talwanderungen. Mögt ihr Wein? Auch dann seid ihr hier richtig, die Region um den Skadar-See ist das Weinzentrum von Montenegro. Eine Kajakfahrt auf dem See lohnt sich! Der Eintritt in den Park ist frei.

Dieses Gebiet ist auch die Adrenalin-Hauptstadt von Montenegro. Sie werden keinen Mangel an Wildwasser-Rafting-Unternehmen, Jeep-Safaris, Canyoning und Zip-Lining über den Canyon finden. Ich empfehle dringend eine Wildwasser-Rafting-Tour. Dies war der erste Ort, an dem ich Wildwasser-Rafting gemacht habe und ich hatte einen Riesenspaß, außerdem bekommt man einen anderen Blickwinkel, wenn man im Inneren des Canyons ist.

Ein absolutes Highlight, das ihr auf eurem Backpacking in Montenegro auf keinen Fall außer Acht lassen solltet, ist zudem das Bergmassiv Durmitor im Norden des Landes. Es ist umgeben vom Nationalpark Durmitor, welcher seit 1980 zum UNESCO-Weltnaturerbe zählt. Am besten übernachtet ihr hierfür in der Torstadt Žabljak. Von hier aus ist es nicht weit zum Schwarzen See und der spektakulären Tara-Schlucht und Tara-Brücke. Der Tara Canyon ist der zweittiefste Canyon der Welt, gleich nach dem Grand Canyon. Er zählt mit seinen bis zu 1.600 Meter hohen Wänden ebenso zum UNESCO-Weltkulturerbe des Durmitor-Gebirges.

Tara Brücke

Backpacker Geheimtipps in Montenegro

Gelegen in den Feldern von Cetinje, am Fuße des Berges Lovcen, ist Cetinje ein Schatz des montenegrinischen kulturellen und historischen Erbes. Cetinje war einmal ein politisches Zentrum Montenegros. Während der Herrschaft von König Nikola wurden viele Botschaften gebaut, die der Stadt ihr heutiges spezifisches Aussehen geben. Zwei der repräsentativsten Gebäude sind die Klöster von Cetinje und Biljarda.

Das Kloster von Cetinje wurde 1701 erbaut und obwohl die Türken es mehrmals zerstörten, bauten die Menschen es wieder auf. Hier befinden sich die Reliquien des Heiligen Petar von Cetinje, eines der illustren Schutzpatrone der montenegrinischen Geschichte. Das Kloster von Cetinje ist der geistige und politische Sitz des montenegrinischen Volkes. Ein schönes Reiseziel, vor allem in der Sommerperiode, sind auch die Ivanova korita (Ivans Flussbetten).

Ein noch eher unbekannterer Tipp ist die Eishöhle Ledena Pećina am Fuße des Bobotov Kuk. Dadurch, dass hier nie die Sonne hinkommt, befindet sich ein kleiner Gletscher im Eingang der Höhle. Doch es ist -mit ein bisschen Geschick- kein Problem hinab zu steigen und sich von einer Welt aus Eis-Stalagmiten verzaubern zu lassen

Kein Geheimtipp, aber ein nicht allzu überlaufenes Must-See ist der Lovcen-Nationalpark und das Njegos-Mausoleum auf dem Jezerski-Gipfel. Der Weg zum Mausoleum führt entlang der Kammlinie des zweithöchsten Gipfels von Lovcen und man hat das Gefühl, auf einer Plattform in luftiger Höhe zu gehen. Auch einen Besuch Wert: Biogradska Gora. In dem Nationalpark soll einer der letzten verbliebenen Urwälder Europas sein. Das bedeutet, dass er sich in seinem ursprünglichen Zustand befindet und weder von der Landwirtschaft noch von der Industrie berührt wird.

Der letzte montenegrinische Nationalpark, den ich euch ans Herz legen möchte, ist Prokletije. Dieser Nationalpark ist zwischen Albanien, Kosovo und Montenegro aufgeteilt und ist der Ort, an dem ihr die berühmten Gipfel des Balkan-Wanderweges und die Verfluchten Berge finden werdet. Auch wenn ihr keine großen Wanderer*innen seid, werdet ihr von den dramatischen zerklüfteten Gipfeln, tiefen Schluchten und alpinen Seen begeistert sein. Besucht unbedingt die Ali-Pasha-Quellen und den Plav-See, zwei der schönsten Ausflugsziele im Prokletije-Nationalpark.

Rijeka Montenegro

Essen & Trinken in Montenegro

Das Essen in Montenegro besteht hauptsächlich aus Fleisch oder Fisch, um ein komplettes Gericht abzugeben. Ähnlich wie auch in Kroatien gibt es Cevapcici, Grillgerichte und Ayvar. Eine typische Eigenart ist das Kochen unter dem Sartsch. Der Sartsch ist ein Metalldeckel, der die abgeflachte Form einer Glocke hat, häufig wird Lamm damit gekocht. Der Sartsch wird bedeckt mit Asche und Glut. Bei dieser Kochmethode bleibt das Fleisch saftig und gibt Geschmack an die Beilagen ab.

Essen in Montenegro

Die Region um den Skutarisee ist bekannt für seine Süßwasserfische, insbesondere Karpfengerichte. Hierzu reicht man Dörrpflaumen, Äpfel und Quitten. Man kann den Fisch auch auf Zwiebeln backen und ebenso geräuchert ist er eine Delikatesse. Aal am Spieß oder auf Reis ist ebenfalls typisch für diese Region. Im Gebirge hingegen sind traditionell auch Milchprodukte und Fleischgerichte beliebt. Traditionelle Bergspeisen sind der Kačamak (Polenta mit Kartoffelnocken und Skorupkäse) und Cicvara (ein Gericht aus einer Mischung aus Weizenmehl, Maismehl und Käse).

Vor allem Njegusi ist bekannt dafür, dass dort der beste Prosciutto von Montenegro hergestellt wird. Njegusi hat sich unter den Dörfern einen Namen gemacht, da gerade hier die Prosciutto-Hersteller*innen als sehr konkurrenzorientiert gelten. Auch der Käse dort soll gut sein. Einige Betriebe bieten Käse-Kostproben an und man kann die traditionelle Herstellung beobachten.

Pizza Prosciutto

Probieren solltet ihr auch einmal die Pasticada, einen Schmorbaten aus Rind. Als Beilage gibt es in Montenegro oft Pommes oder Weißbrot. Das Gemüse wird in Montenegro traditionell eher vernachlässigt, auch Salaten bestanden früher oft nur aus eingelegtem Gemüse (zum Beispiel Gurkensalat). Gute Alternativen waren da die Gemüseeintöpfe, die man auf dem Land auch heute noch zubereitet.

Ein typischer Nachtisch ist Rožata, eine Art Pudding aus Eiern, Milch und Karamell oder der Käsekuchen Sirnica.

Trinken in Montenegro

Das traditionelle (und wohlgemerkt fleischlastige Essen) Montenegros spült ihr am besten mit einem Wein oder traditionellem Bier herunter. Bekannte Sorten sind die Weine Vranac (Rotwein), Merlot und Krstač (Weißwein). Das lokale Bier trägt den für mich unaussprechlichen Namen Nikšićko und wird in der Stadt Nikšić gebraut (sehr süffig).

Natürlich darf als Schnaps Rakija als Absacker nicht fehlen. In Montenegro wird er oft aus Trauben hergestellt. Sehr lecker soll auch die dickflüssige Schafsmilch (Jardum) schmecken. Ebenso beliebt sind Schorlen, Limonaden oder Tafelwasser.

Berge Montenegro

Backpacker Visa und Impfungen in Montenegro

Obwohl Montenegro nicht zur EU gehört, ist der Euro die Landeswährung. Ihr braucht also kein Geld wechseln und ihr braucht auch kein Visum zur Einreise. Europäer*innen können sich mit ihrem Personalausweis sich bis 90 Tagen in Montenegro aufhalten.

Wenn ihr dennoch trotzdem einen Stempel in eurem Reisepass wollt, dann habt ihr bei der Einreise mit dem Auto immer noch die Chance, einen zu bekommen. Liebe Stempelsammler*innen, vergesst also beim Packen für euren Backpacker Trip durch Montenegro euren Reisepass nicht!

Die Einreise ist für deutsche Staatsangehörige nach Montenegro ist also mit folgenden Dokumenten möglich:

  • Reisepass: Ja
  • Vorläufiger Reisepass: Ja
  • Personalausweis: Ja, bei einem Aufenthalt von bis zu 30 Tagen oder zur Durchreise
  • Vorläufiger Personalausweis: Nein
  • Kinderreisepass: Ja

Anmerkungen

Alle Dokumente sollten bei der Einreise noch mindestens 3 Monate lang gültig sein.

Medizinische Hinweise & Impfungen für Montenegro

In Montenegro müsst ihr nicht mit Malaria oder außergewöhnlichen Epidemien rechnen. Allerdings sollte jede*r Backpacker*in dennoch über einen ausreichenden Impfschutz verfügen. Vom Auswärtigen Amt empfohlen wird das Impfprogramm des Robert Koch Instituts sowie die Impfungen gegen Hepatitis A, bei Langzeitaufenthalt oder besonderer Exposition auch gegen Hepatitis B und Tollwut.

Das gilt vor allem bei Wanderungen in der Natur und im Hinterland, da es zu warmen Jahreszeiten in vielen Gegenden Montenegros zahlreiche, teils auch giftige Schlangenarten gibt. In felsigen Gegenden und im hohen Gras ist daher Vorsicht angebracht.

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