Backpacking auf den Kanaren
Wenn dir jemand von einer Inselgruppe vor der Küste Afrikas erzählt, einer Oase mit herrlichen Stränden und tollem Wetter über das ganze Jahr hinweg und, die den zweitgrößten Karneval der Welt und den höchsten Berg Spaniens beherbergt, würdest du dabei an die Kanarischen Inseln denken? Vielleicht weniger. Die Kanaren rufen bei vielen das Bild sonnenverbannter Menschen und Pauschaltourismus hervor. Das mag allerdings nur auf einen kleinen Teil der insgesamt acht Hauptsinseln zutreffen (wie auf Teile Teneriffas und Gran Canarias). Der Großteil der Inselgruppe verzückt hingegen mit seinen Landschaften, Kultur und Vielfältigkeit.
Die Kanaren sind reich an Naturwundern. Es gibt Sand-, Fels- und Vulkanstrände, Regenwälder und Berge. Viele der Kanarischen Inseln haben aufgrund ihrer einzigartigen Vulkanlandschaften und Nationalparks den Status eines UNESCO-Biosphärenreservats erhalten. So kannst du die Kanaren monatelang mit dem Rucksack bereisen und immer wieder ins Staunen kommen.
Auf jeder Insel gibt es eine Reihe von atemberaubenden Wanderwegen, die zu Erkundungstouren einladen. Die zahlreichen Küsten, die grüne Landschaft und die majestätischen Berge und Vulkane bilden eine großartige Kulisse. Es gibt sagenhaft schöne Strände und lebhafte Tauchgebiete. Jede der Inseln unterscheidet sich von den anderen und jeder Bereich einer jeden Insel ist anders als ihr Rest.
Obwohl sie zu Spanien gehören, liegen die Kanaren viel näher an Afrika als an Europa. Die Insel Fuerteventura ist beispielsweise nur 160 Kilometer von der Nordwestküste Marokkos entfernt, nahe genug, dass ihre Strände aus wehendem Saharasand bestehen. Das spanische Festland hingegen ist über 1.000 Kilometer entfernt.
Auch die Kultur der Inseln unterscheidet sich von der des spanischen Festlandes – sie hat weitaus mehr lateinamerikanische Einflüsse. Der Dialekt, der auf den Kanarischen Inseln gesprochen wird, ist stark vom karibischen und südamerikanischen Spanisch beeinflusst, was auf die Auswanderung von Kanariern nach Amerika über die Jahrhunderte zurückzuführen ist.
Das Klima auf den Kanaren gilt zudem als das beste der Welt: Das ganze Jahr über scheint die Sonne. De Temperaturen liegen zwischen 17 °C im Winter und 25 °C im Sommer. Da gibt es keine falsche Jahreszeit zum Reisen!
Kultur auf den Kanaren
Die Geschichte der Kanaren beginnt vor ungefähr 1.000 Jahren, als römische Entdecker auf vermeintlich unbewohnte Inseln stießen. Obwohl Aufzeichnungen über die „Entdeckung“ der zerstörten Gebäude gemacht wurden, ist wenig über die Bewohner:innen vor dieser Zeit bekannt. Als weitere europäische Entdecker die Inseln genauer untersuchten, stießen sie auf eine indigene Bevölkerung, die auf einem neolithischen Niveau funktionierte. Gemeinsam wurden diese Stämme als „Guanchen“ bezeichnet.
Zahlreiche arabische Händler besuchten den Archipel im Laufe der Zeit, doch erst im 14. Jahrhundert begannen Europäer:innen, sich auf den Kanarischen Inseln, insbesondere auf Lanzarote, niederzulassen. Im 15. Jahrhundert begannen die Kastilier unter der Herrschaft von Heinrich III. mit der Kolonisierung der Insel. Im Laufe des nächsten Jahrhunderts florierten die Kanarischen Inseln durch den Anbau von Zuckerrohr und Wein und als Zwischenstation für Händler und Auswanderer. In dieser Zeit entstanden einige der schönsten Architekturen der Inseln, von denen einige noch heute zu sehen sind. Der Reichtum des nachbarschaftslosen Archipels zog jedoch die Aufmerksamkeit ausländischer Freibeuter und Piraten auf sich, wobei der bemerkenswerteste Angriff im Jahr 1559 von den Holländern verübt wurde. Die Truppen plünderten San Sebastian auf La Gomera, Gran Canarias Maspalomas und Santa Cruz, zogen sich aber zurück, nachdem es ihnen nicht gelungen war, Las Palmas zu plündern.
Im 18. Jahrhundert gerat die kanarische Wirtschaft, die immer noch vom Zuckerrohr abhängig war, unter die Konkurrenz der neuen spanischen Kolonien in Amerika. Gegen Ende des Jahrhunderts war die Auswanderung nach Spanisch-Amerika unter der Bevölkerung gang und gäbe, und man schätzt, dass im 19. Jahrhundert mehr als 50.000 Kanarier:innen allein nach Venezuela auswanderten.
Im frühen 20. Jahrhundert spaltete sich der Archipel aufgrund von Rivalitäten zwischen den Kaufleuten von Santa Cruz und Las Palmas, was zu den beiden Hauptstädten führte, die die Kanarischen Inseln heute haben. Nach dem Sturz Francos und der Errichtung der demokratischen konstitutionellen Monarchie erhielten die Kanarischen Inseln den Status einer autonomen Gemeinschaft Spaniens.
Heute sind die Kanarischen Inseln eine autonome Gemeinschaft Spaniens. Die Einheimischen sind sehr stolz auf ihre lokalen Bräuche, Traditionen und ihre Kultur, die sich von der des spanischen Festlandes unterscheidet. Die kanarische Kultur hat einen starken Einfluss aus Lateinamerika, mit mehreren Festen und Feiertagen im Laufe des Jahres, um ihre einzigartige Position in der spanischen Gesellschaft zu feiern.
Die Kanarischen Inseln haben viele Einwohner:innen, deren Wurzeln bis nach Afrika, Südamerika und Europa reichen. In den vergangenen Jahrzehnten sind außerdem noch unzählige Besucher:innen und Neuankömmlinge hinzugekommen, die sich auf den Kanaren niederlassen. Aufgrund ihrer Schönheit sind die Kanaren für zahlreiche Reisende zu einer neuen Heimat oder einem beliebten Urlaubsziel geworden. Aufgrund ihrer Lage sind sie auch ein Durchgangsort, über den die Menschen andere Orte erreichen. Europäische Segler:innen und Rucksacktouris machen dort oft Halt, bevor sie nach Lateinamerika weiterreisen.
Backpacker Budget auf den Kanaren
Die Kanaren sind nicht das günstigste Fleckchen auf der Landkarte. Doch im Vergleich zum restlichen Europa und anderen Orten wie Australien, Kanada oder den USA sind die Kanarischen Inseln immer noch günstig. Mit ein bisschen Vorsicht kannst du die Kanaren mit einem kleinen Budget bereisen. Dazu musst du lediglich die Touristenattraktionen meiden und dich etwas abseits der üblichen Tourirouten bewegen.
Du kannst dir frische Zutaten auf Straßenmärkten kaufen und deine Mahlzeiten in Hostels oder AirBnBs oder mit deinem Campingequipment, falls vorhanden, zubereiten. Du kannst jedoch auch Restaurants finden, die ein Tagesmenü mit vorspeise, Hauptgericht und einem kleinen Dessert für alles zwischen 7 und 12 Euro anbieten. Öffentliche Verkehrsmittel sind günstig, da die Entfernungen zwischen den Ortschaften auf den Inseln nicht so groß sind. Was Unterkünfte angeht, gibt es viele Backpackerhostels mit Preisen ab 15 Euro für eine Nacht in einem Schlafsaal. Einzelzimmer über AirBnB könnt ihr zwischen 18 und 25 Euro finden.
Da manche sehenswerten Teile der Kanaren jedoch sehr touristisch geprägt sind und sich das sowohl in den Ho(s)telkosten als auch in den Lebensmittelkosten niederschlägt, solltet ihr ein Tagesbudget von 45 bis 60 Euro einplanen. Wenn ihr sparsam lebt, könnt ihr euch sicherlich am unteren Ende der Betragsspanne bewegen. Eine der größten, jedoch unvermeidbaren Kostenpunkte ist das Inselhopping. Ein Ticket mit einem Schnellboot kann an die 50 Euro pro Person kosten, für eine Bootsfähre gibt es sie ab 20 Euro, je nach Länge der Strecke.
Backpacker Routen auf den Kanaren
Die acht großen Kanareninseln sind alle mit Boots- und manche auch mit Fluglinien miteinander verbunden. Die wohl kürzeste Fährfahrt ist von Fuerteventura nach Lanzarote in nur 25 Minuten. Von Gran Canaria nach Fuerteventura hingegen brauchst du etwa 2 Stunden mit der Fähre und von Teneriffa sind es circa 2,5 Stunden mit dem Schnellboot nach El Hierro. Autofähren dauern etwas länger, können aber auch wesentlich günstiger sein.
Die etwas touristischer geprägten Inseln Teneriffa oder Gran Canaria sind gute Ausgangspunkte für ein Inselhoppingurlaub. Sie sind beide mit guten Fluganbindungen auf das Festland angebunden und die Hauptverkehrsknotenpunkte der Kanarischen Inseln. Von diesen zwei Inseln könnt ihr mit der Fähre auf die gesamte Inselgruppe reisen.
Hier sind zwei Reiseroutenvorschläge, ein kurzer und ein etwas längerer Intensivtrip. Natürlich kannst du auch eins bis drei Wochen auf jeder Insel verbringen. Es gibt viel zu sehen. Die Roten starten beide mit Teneriffa als Ausgangspunkt. Was du auf den Inseln alles sehen und erleben kannst, liest du unter Highlights und Geheimtipps.
Route 1: Kanaren Kurztripp (mindestens 7-9 Tage)
- 2-3 Tage Teneriffa
- 1 Tagesausflug nach La Gomera
- 2-3 Tage Gran Canaria
- 2 Tage Fuerteventura
Route 2: Kanaren Intensiv (mindestens 25 Tage)
- 4 Tage Teneriffa
- 4 Tage La Palma
- 2 Tage La Gomera
- 2 Tage El Hierro
- 5 Tage Gran Canaria
- 4 Tage Fuerteventura
- 3 Tage Lanzarote
- 1 Tagesausflug nach La Graciosa
Reisezeiten auf den Kanaren
Das Kanarische Wetter erfüllt alle hohen Erwartungen an ein Urlaubswetter – meistens zumindest Das ganze Jahr über ist es sonnig und warm, die Temperaturen sinken selten unter 20 Grad Celsius und Regen gibt es fast nicht. Was kann es Schöneres geben?
Backpacker Unterkünfte auf den Kanaren
Auf den Kanaren gibt es einige All-Inklusive-Hotels. Hier bekommst du ab 50 bis 60 Euro ein Zimmer pro Nacht (+ Poolplatz, Essen und Getränke inklsuive). Für den gleichen Preis kannst du dir jedoch auch eine Wohnung direkt am Strand oder eine zurückgezogene Finca auf La Gomera pro Nacht leisten. Für ein Hotel und ein AirBnB-Zimmer bezahlst du in der Regel durchschnittlich das gleiche, bis zu 40 Euro pro Person und Nacht.
Hotels, Hostels und Motels
Günstige Hotels findest du auf den Kanaren am Rande der großen Hotelresorts, die in den Touristenregionen leider die größten Strandpartien einnehmen und zubauen. Hier gibt es Zimmer schon ab 20 Euro die Nacht. Am günstigsten reist du – abgesehen von Couchsurfing und Zelten – noch mit Hostelübernachtungen. Es gibt nicht viele, doch zentral liegende Hostels in Teneriffa, La Palma, Fuerteventura, Gran Canaria und Lanzarote.
Laut der Suchplattform Hostelworld sind die durchschnittlichen Hostelpreise für eine Person in einem Schlafsaal wie folgt:
- Teneriffa 19 Euro/Nacht
- La Palma 17 Euro/Nacht
- La Gomera 24 Euro/Nacht
- Gran Canaria 18 Euro/Nacht
- Fuerteventura 26 Euro/Nacht
- Lanzarote 37 Euro/Nacht
Couchsurfing und Airbnb
Der Durchschnittspreis für AirBnBs liegt auf den Kanaren bei stolzen 40 Euro pro Nacht, du kannst aber auch schon sehr gemütlich aussehende Zimmer in einer halbwegs zentralen Lage ab 15 Euro pro Nacht finden. Du musst lediglich etwas Geduld auf der Suche mitbringen. Das gleiche gilt für das Couchsurfing auf den Kanarischen Inseln. Die Inseln sind beliebte Reiseziele, dementsprechend hoch ist (vor allem in den Sommermonaten) auch die Nachfrage.
Zelten
Wildcampen ist in Spanien und somit auch auf den Kanaren verboten. Dennoch machen es einige Menschen abseits der Touriwege und berichten, dass es niemanden gestört hätte, solange sie alles so zurückgelassen hätten, wie sie es vorgefunden haben. Und obwohl Camping auf den Kanaren nicht so weit verbreitet ist, wie in anderen europäischen Reiseländern, gibt es ein paar offizielle Campingplätze und Bereiche auf den Kanarischen Inseln, wo du dein Zelt kostenlos oder für ein paar Euros pro Person ganz offiziell aufschlagen darfst. Dein Zeltaufenthalt darf oft aber nicht länger als 24 Stunden sein. Wenn du länger in Nationalparks oder Berggebieten übernachten willst, musst du dir die Erlaubnis bei der kanarischen Umweltschutzbehörde (Viceconsejeria de Medio Ambiente) einholen. Der Antrag braucht eine Vorlaufzeit von 10 Tagen.
Hier findest du eine Übersicht über alle offiziellen (Wald-)Campingbereiche auf den Kanaren. Teneriffa und Fuerteventura bieten die meisten Campingmöglichkeiten an. Doch auch auf der etwas teureren Insel Lanzarote findet ihr drei offizielle Campingplätze: Camping de Papagayo, Camping de San Juan und Famara. Für alle Zelt- und Campingplätze auf La Palma brauchst du allerdings eine Erlaubnis der jeweiligen Gemeinde-, Verwaltungs- oder Umweltbehörde. Auch auf La Gomera findest du einen Campingplatz, La Vista in El Cedro.
Backpacker Trips & Tipps auf den Kanaren
Die Menschen auf den Kanaren sind sehr freundlich. Doch gerade im Hinterland kann es manchmal hilfreich sein, wenn man ein paar Grundkenntnisse in Spanisch beherrscht. Zur Not, eines geht zum Glück immer: Die Verständigung mit Hand und Fuß. 😉
Hier ist eine kurze Übersicht, was dir auf den einzelnen Inseln erwartet:
Teneriffa, die größte Kanarische Insel ist auch die beliebteste bei Tourist:innen. Während der Süden Teneriffas mit einer Reihe an touristischen Resorts und Orten zum Sonnbaden vollgestopft sind, liegen die meisten Attraktionen der Insel glücklicherweise jenseits dieser Unterhaltungsenklave. An der Nordküste verzaubert das malerische Puerto de la Cruz, das trotz der Kommerzialisierung der Strandpromenade viel von seiner kolonialen Pracht erhalten. Jeden Februar wird die Hauptstadt Santa Cruz de Tenerife für drei Wochen von Spaniens größtem Karneval eingenommen (er macht Karneval in Rio Konkurrenz). Im Landesinneren findest du Pinienwälder und den atemberaubenden Teide-Nationalpark, der den gleichnamigen Vulkan beherbergt. Dieser ist mit 3718 Metern der höchste Berg Spaniens.
Die zweitgrößte der Kanarischen Inseln, Fuerteventura, liegt weniger als hundert Kilometer von der afrikanischen Küste entfernt. Fuerteventura ist ein wüstenartiges Refugium, dessen Ostküste die Hauptattraktion ist, wo die wandernden Sande von Corralejo und Jandia vom Saharawind angeweht werden. Wenn du ein wunderschönes Stranderlebnis suchst, dann begebe dich zum weichen Sand der Playa del Moro. Das ist auch einer der besten Orte in der Gegend zum Surfen. Weltbekannt für Windsport, ist Fuerteventuras Glass Beach (auch bekannt als El Burro und Playa del Moro). Die Insel ist auch ein Hotspot für Schnorcheln und Delfinbeobachtung. Anderswo auf Fuerteventura gibt es Vulkane, die man besteigen kann, kleine weißgetünchte Dörfer im Landesinneren und den köstlichen Majorero-Käse, den du am besten gegrillt mit etwas Palmhonig genießt.
Gran Canaria bietet mehr landschaftliche Vielfalt als jede der anderen Inseln und steht damit ganz oben auf der Liste von Naturliebhaber:innen. Hier findest du epische Sandstrände im Süden, subtropischen Wälder und schroffe Berge im Landesinneren und ein pulsierendes Nachtleben in der Inselhauptstadt Las Palmas. Gran Canaria ist auch ein großes Wanderziel, mit einem Netz von gut markierten Wanderwegen.
Lanzarote ist die jüngste der acht Hauptinseln. Viele der schönsten und interessantesten Orte der Insel wie wurden von dem auf Lanzarote geborenen Maler, Bildhauer, Architekt und Künstler César Manrique erstellt. Die vulkanische Aktivität der Insel hat zu einem einzigartigen Weinanbau geführt, bei dem köstlicher Malvasia in den Vulkankratern der Insel angebaut wird. Im Timanfaya-Nationalpark im Südwesten der Insel findest du über 180 Pflanzenarten. Lanzarotes attraktivster Urlaubsort ist das familienfreundliche Playa Blanca im Süden, dessen Hauptattraktion die berühmten weißen Sandstrände sind, die dem Ort seinen Namen geben. Die Insel La Graciosa, welche du nur per Schiff von Lanzarote aus erreichen kannst, ist ein entspanntes Versteck ohne Straßen
Die gesamte Insel La Palma wurde von der UNESCO zum Biosphärenreservat erklärt, weil sie eine bemerkenswerte Landschaft bietet: einige Teile sind dramatisch vulkanisch, andere bestehen aus üppigem Regenwald. Der landschaftliche Höhepunkt ist der Nationalpark Caldera de Taburiente, wo man vom Roque de los Muchachos auf 2396 Metern Höhe die beste Aussicht auf das Archipel hat. Du kannst den größten Teil des Weges hinauffahren und dann zu Fuß um diesen Vulkanhügel herumwandern.
Die Wanderwege auf La Gomera sind spektakulär. Die Insel ist weniger für Strandurlauber:innen geeignet, doch dafür gibt es genug andere Kanarische Inseln mit traumhaften Stränden wie Teneriffa und Lanzarote. Die Insel ist für alle, die sich von anderen Tourist:innen fernhalten und die unzähligen Wanderwege genießen wollen. Der einheimische Wein ist ebenfalls vorzüglich, ebenso wie der Almagrote, eine würzige Käsepaste, die süchtig machen kann.
Nur eine Kanareninsel schafft es noch ruhiger zu sein: El Hierro. Sie ist am schwersten zu erreichen und am wenigsten auf Besucher:innen eingestellt. Es ist der Ort, an dem sich Kolumbus von Europa verabschiedete. Es ist ein dramatischer Ort mit steilen Klippen, zerklüfteten Hügeln und kurvigen Straßen. Die Natur ist auf dieser kanarischen Insel noch am ursprünglichsten.
Backpacker Highlights auf den Kanaren
Den Kanaren mangelt es nicht an Highlights: Sehr sehenswert ist beispielsweise Las Palmas de Gran Canaria. In der sonnenverwöhnten Stadt am Meer kannst du der spanischen Kolonialvergangenheit auf die Spur kommen. Die Stadt wurde 1478 gegründet und war Spaniens erstes koloniales Standbein bei der Expansion nach Westen in die Neue Welt. Die Casa de Colon aus dem 15. Jahrhundert war das Haus des ersten Gouverneurs, in dem Kolumbus auf seiner Reise in die Neue Welt übernachtete. Die Exponate im Museum zeigen seine Entdeckungen im Detail. Das Haus ist ein wunderschönes Beispiel kanarischer Architektur, mit zarten Holzbalkonen, schönen Patios und einem monumentalen Portal.
Ebenso interessant ist Cristóbal de la Laguna auf Teneriffa: Diese Kolonialstadt ist wegen ihres außergewöhnlichen kulturellen Erbes von der UNESCO zum Weltkulturerbe ernannt worden. San Cristobal de la Laguna, lokal einfach als La Laguna bekannt, ist die ehemalige Hauptstadt aller Kanarischen Inseln. Die schöne historische Stadt hat viele architektonische Perlen, wie ihre kunstvolle Kathedrale, Renaissance- und neoklassische Kirchen und beeindruckende Herrenhäuser aus den 17. Und 18. Jahrhundert.
Und noch ein Tipp: La Orotava auf Teneriffa: In einem wunderschönen Tal mit Bananenplantagen gelegen, wurde diese Kolonialstadt zum Nationalen Historisch-Künstlerischen Ort ernannt. Das historische Viertel ist gefüllt mit anmutigen alten Häusern, viele mit kunstvoll geschnitzten Holzbalkonen.
Eine der beliebtesten Freizeitaktivitäten auf Lanzarote ist die Erkundung einer sieben Kilometer langen vulkanischen Röhre, der Cueva de los Verdes. Die Höhle erstreckt sich vom Berg La Coruna bis zum Meer. Sie ist entstanden, als die Oberfläche eines Lavastroms abkühlte und aushärtete, während der geschmolzene Lavastrom unter ihm weiter floss. Als sich die unterirdische Lava in den Ozean entleerte, hinterließ sie die hohle Röhre tief unter der Erde.
Als dritthöchster Vulkan der Welt mit einer Höhe von 3.718 Metern thront der Mt. Teide über der kleinen Insel Teneriffa. Während er tagsüber die Top-Tourist:innenenattraktion der Insel ist, bietet der Teide-Nationalpark nach Einbruch der Dunkelheit einen weiteren Reiz. Er wurde von der Starlight Foundation als „Starlight Destination“ zertifiziert, für die außergewöhnliche Qualität der Sternenbeobachtung. Der Teide-Nationalpark, ein UNESCO-Weltkulturerbe, umfasst den gesamten Berg, und ein Ausflug in den riesigen Krater ist ein Muss auf jeder Reise auf die Kanarischen Inseln.
Die Südküste von Gran Canaria ist eine fast ständige Abfolge von wunderschönen goldenen Sandstränden. Zwischen Playa de San Agustin im Westen und Puerto de Mogán im Osten findest du nicht weniger als sechs große Strandorte. Der größte ist Maspalomas, vielleicht der beliebteste Strand der Insel. Es hat eine der lebhaftesten Strandszenen der Insel, zu jeder Tages- und Nachtzeit.
Backpackergeheimtipps auf den Kanaren
El Hierro, auch bekannt als die Meridianinsel (da sie bis 1885 den Nullmeridian markierte), ist die kleinste der Kanarischen Inseln und noch ein halber Geheimtipp. Auf den Kanaren gibt es nämlich so viel zu tun und zu sehen, dass ich gut und gerne vernachlässigt wird. Schade, denn abgesehen von seinen 46 Tauchplätzen, steilen Klippen und schwarzen Sandstränden ist El Hierro die Heimat von Charco Azul. Der natürliche Pool im Tal von El Golfo ist leicht zu Fuß zu erreichen und von hölzernen Sonnendecks umgeben. Aber das nimmt ihm nichts von seiner wilden Schönheit. Das türkisfarbene Salzwasser des Charco Azul ist durch fließende Lava entstanden und wird durch einen Basaltbogen vor dem offenen Meer geschützt. Ein kleiner (Geheim-)Tipp.
Auf den Kanaren findest du Hunderte wunderschöne Strände, doch auch viele touristische. Fuerteventura allein hat über 150 Kilometer Strände – aber Cofete, im Süden der Insel, ist etwas Besonderes. Mit über 12 Kilometern goldenem Sand ist Cofete einer der wildesten Strände der Kanarischen Inseln und liegt abseits der ausgetretenen Pfade. Du brauchst allerdings einen 4×4, um zum Cofete-Strand zu gelangen, da es keine befestigten Straßen gibt. Aber die 8,5 km lange Fahrt durch die bergigen Gebiete der Halbinsel Jandia ist an sich schon beeindruckend.
Wenn du auf einer der meistbesuchten Inseln der Kanaren, Teneriffa, bist, solltest du natürlich auch den dritthöchsten Vulkan der Welt, Teide, besuchen. Aber um wirklich abseits der ausgetretenen Pfade zu gehen, sollten du nach Teno, im östlichen Teil der Insel, fahren. Dort auf 1.300 Metern über dem Meeresspiegel ist der Teno Rural Park, ein Sammelsurium aus vulkanischem Terrain, grünen Lorbeerwäldern und engen Schluchten. Verliere dich auf einem der 13 verschiedenen Wanderwegen durch die spektakuläre Landschaft.
Essen & Trinken auf den Kanaren
Die kanarische Ernährung wird vom Meer und vom Wein dominiert. Ein Grundnahrungsmittel auf den Kanaren sind Papas (Kartoffeln). Die Einheimischen pürieren sie gerne mit einer speziellen Soße namens Mojo Picon, die aus Knoblauch, Paprika, Kreuzkümmel und weißem Essig besteht: Dieses Kartoffelgericht wird zu fast jeder Mahlzeit serviert. Fischsuppen sind ebenfalls sehr verbreitet, ebenso wie Ziegenfleisch und verschiedene Eintöpfe. Bananen, Tomaten, Avocados und Papayas werden vor Ort angebaut und sind weit verbreitet. In den großen Ferienorten bieten die Restaurants die gesamte Palette der internationalen Küche, spanische Gerichte und eine begrenzte Auswahl an lokalen Köstlichkeiten.
Typische Gerichte sind im Allgemeinen gebratener Fisch, Kartoffeln und Knoblauch. Hühner- und Rindfleischeintöpfe sind ebenfalls sehr beliebt. Zu den Spezialitäten gehört Gofio, ein Mehl auf Maisbasis, das zahlreichen Gerichten zugesetzt wird und aus dem die teigartige Beilage Paella hergestellt wird. Wenn an manchen Orten, wie beispielsweise in La Orotava auf Teneriffa, ein süßer Duft in der Luft liegt, könnte es sich um eine Gofio-Mühle handeln, die das Mehl herstellt.
Auch gerne auf der einheimischen Speisekarte stehen: Sancocho (ein Eintopf aus gesalzenem Fisch, Süßkartoffeln und Gemüse), Ropavieja (übersetzt „alte Kleidung“, eine Mischung aus Huhn und Rindfleisch mit Kartoffeln und Kichererbsen) und Conejo en salmorejo (Kanincheneintopf, mariniert in Koriandersauce).
Oft sind die Restaurants und Bars, vor allem am billigeren Ende der Skala, einfach auf den Geschmack der Nationalitäten der Urlauber:innen ausgerichtet. Britisch orientierte und in geringerem Maße auch deutsch orientierte Lokale sind in den wichtigsten Urlaubsorten üblich. Spanische Weine und Spirituosen sind am günstigsten. Lokale Biere sind pilsnerartige Lagerbiere.
Backpacker Visa und Impfungen für die Kanaren
Für Reisende aus den EU- Ländern ist für die Kanaren kein Visum erforderlich. Spanien – und damit auch die Kanaren – gehört zum Schengen-Raum, daher finden an seinen Grenzen zur EU keine regelmäßigen Kontrollen mehr statt.
Gemäß Einreisebestimmungen des Auswärtigen Amtes ist eine Einreise nach Haiti mit folgenden Dokumenten möglich:
- Reisepass: Ja
- Vorläufiger Reisepass: Ja
- Personalausweis: Ja
- Vorläufiger Personalausweis: Ja, muss gültig sein
- Kinderreisepass: Ja
Medizinische Hinweise & Impfungen auf für die Kanaren
Die Einreisebestimmungen schreiben keine verpflichtenden Impfungen vor, allerdings sollten alle Standardimpfungen gemäß des Impfkalenders des Robert-Koch-Instituts auf dem aktuellen Stand sein.