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Backpacking in Bangladesch

Unter Backpackern in Bangladesch noch immer ein Geheimtipp. Anders als in anderen südasiatischen Ländern wie Nepal oder Indien gibt es keine ausgeprägte Infrakstruktur für Backpacking in Bangladesch – oder für Tourismus überhaupt. Dabei hat Bangladesch gleich zwei Superlative im Programm: den größten Mangrovenwald der Welt und den längsten Naturstrand der Welt. Wer sich hier hin aufmacht, entdeckt in wunderbares Land abseits des Mainstreams.

Gemeinsam mit großen Teilen des heutigen Indien und Pakistans gehörte Bangladesch bis 1947 als Kronkolonie zu Großbritannien. Es wurde dann versucht, die Region nach religiösen Kriterien in Staaten zu gliedern: Indien als mehrheitlich hinduistisches Land wurde von Pakistan und Bengalen bzw. Ostpakistan (dem heutigen Bangladesch) getrennt. Die beiden muslimischen Teilstaaten Pakistan und Ostpakistan waren territorial durch indisches Gebiet getrennt. Als Pakistan Urdu zur Nationalsprache erheben wollte, entstand in Ostpakistan, das kulturell und sprachlich den Bengalen zugehörig war, die Bengalische Sprachbewegung.

Hier traten erste deutliche Konflikte zwischen den beiden muslimischen Teilstaaten auf. 1970 kam es dann infolge politischer Differenzen zu einem Genozid an den immer mehr nach Autonomie strebenden Ostpakistani. Im Bangladesch-Krieg 1971 schritt Indien ein und trug damit maßgeblich dazu bei, dass sich Ostpakistan als eigener Staat von Westpakistan loslöste. 1972 proklamierte Ostpakistan seine Unabhängigkeit unter dem Namen Bangladesch. Die Hauptstadt des Landes ist Dhaka, die Währung ist der Taka.

Backpacking in Bangladesch - Häuser in Dhaka

Backpacking in Bangladesch – Häuser in Dhaka

Wirtschaft Bangladeschs

Die Wirtschaft Bangladeschs ist auf solidem Wachstumskurs, kann aber mit Nachbarland Indien und auch mit China nicht annähernd mithalten. Das Wirtschaftswachstum darf nicht darüber hinwegtäuschen, dass Bangladesch noch immerzu den ärmsten Ländern der Erde zählt. Infrastruktur, Bildungs- und Gesundheitssystem sind massiv unterentwickelt, was auch die wirtschaftliche Entwicklung bremst. Das Land ist stark auf Entwicklungshilfeprogramme angewiesen. Wirtschaftlich von Bedeutung ist der Anbau von Reis und Jute, aber auch andere Getreidesorten, Zuckerrohr und Tee.

Hauptexportgut sind Textilwaren, die fast ausschließlich in die USA und in die Europäische Union gehen. Kohle und Erdgas gibt es zwar, diese werden aber ausschließlich zum Eigenbedarf gefördert. Bangladesch ist von Importen abhängig und hat ein negatives Handelsbilanzsaldo. Das große Asset Bangladeschs ist seine junge Bevölkerung, die auf der einen Seite ein starkes Wachstum im Niedriglohnsektor der Textilbranche trägt, zum anderen gibt es auch zunehmende junge Fachkräfte im IT-Bereich.

Bangladesch ist nach wie vor stark agrarisch geprägt, hat aber auch drei Millionenstädte: Dhaka, Chittagong und Khulna. Es gibt heute in Bangladesch einen großen Unterschied zwischen der wohlhabenderen Stadtbevölkerung und den weitgehend von der Landwirtschaft lebenden Menschen auf dem Land. Das zeigt sich auch in unterschiedlichen Sitten, beispielsweise darin, wie konservativ islamische Werte gelebt werden.

Natürlich ist die Stadtbevölkerung nicht per se reich; vielmehr gibt es um die Millionenstädte herum riesige Slums, in denen teilweise mehr wohnen als in der Stadt selbst. Auch das Leben auf dem Land ist für viele Bangladescher schwierig. Die meisten von ihnen besitzen kaum Eigenland und können so auch keine Subsistenzwirtschaft betreiben. Viele sind daher abhängig von Großgrundbesitzern.

Backpacking in Bangladesch - Fischer

Backpacking in Bangladesch – Fischer

Kultur in Bangladesch

Kulturell ist das Land sehr reich – doch schon aufgrund der historischen Entstehung des Staates Bangladesch ist klar: „Die“ Kultur Bangladeschs gibt es nicht. Sie ist entstanden aus einer wechselvollen Geschichte und unterschiedlichen Völkern, die zu verschiedenen Zeiten die Region beherrscht und ihr kulturelles Antlitz geprägt haben.

Neben dem Erbe, das das Mogulreich hinterlassen hat, gibt es auch heute noch zahllose Zeugnisse aus buddhistischen Reichen, insbesondere ist dabei die Pala-Architektur hervorzuheben. Das Pala-Königreich beherrschte die Region zwischen dem 8. und dem 12. Jahrhundert.

Besonders interessant sind die Völker, die in den für Ausländer schwer zugänglichen Chittagong Hill Tracts (CHT) leben. Diese zwölf oder mehr ethnischen Gruppen sind keine Bengalen, sondern ethnische Minderheiten, die auch mehrheitlich nicht muslimisch sind. Die meisten von ihnen sind Buddhisten, teilweise auch Hindus. Die größten Gruppen unter ihnen, die Chakma und Marma, sind bereits stärker an die bengalische Mehrheitskultur angepasst; die übrigen kleineren Ethnien haben noch sehr viel von ihren ursprünglichen Kulturen erhalten.

Ganz ungefährlich ist es leider nicht, die CHT zu bereisen, da es immer wieder zu Konflikten zwischen Indigenen und Regierung bzw. bengalischer Mehrheitsbevölkerung kommt. Dieser Konflikt entspinnt sich vor allem an dem Wunsch der Bengalen, die Wälder der Hill Tracts wirtschaftlich nutzbar zu machen sowie an den generellen Vorbehalten der Mehrheitsbevölkerung gegenüber den Kulturen der Chittagong Hill Tribes.

Wenn Ihr aber die Gelegenheit habt, in die Chittagong Hill Tracts zu fahren – es ist auf jeden Fall noch einmal ein ganz anderes Bangladesch, das Ihr dort erleben werdet!

Backpacker Budget in Bangladesch

Wie schon öfters gesagt: Bangladesch ist kein typisches Backpacker-Land. Dennoch kommt Ihr hier durchaus auch mit einem sehr schmalen Budget voran, wenn Ihr Euch stark einschränkt. Das bedeutet: Übernachtung in Hotels ohne Klimaanlage, ohne Heißwasser; nur günstiges lokales Essen (keine chinesischen und indischen Restaurants, die sind bereits teurer), unterwegs mit lokalen Bussen. Dann kommt Ihr mit etwa 15-20€ pro Tag aus. Wer bequemer unterwegs sein möchte, in den besseren Hotels des Landes schlafen und Restaurants mit internationaler Küche besuchen, der sollte jedoch etwa 40 bis 45€ pro Tag einkalkulieren.

Mietwagen in Bangladesch

Das Anmieten eines Mietwagens ist in Bangladesch kein Problem. Es sind sowohl lokale Unternehmen als auch die großen internationalen Firmen wie Europcar am Start. Ihr könnt Euren Mietwagen sowohl mit Fahrer als auch zum Selbstfahren buchen. Achtung allerdings: Autofahren in Bangladesch kann etwas gewöhnungsbedürftig sein, wenn man den südasiatischen Fahrstil nicht gewöhnt ist. Für einen Wagen solltet Ihr mindestens ein Budget von 25€ pro Tag einrechnen.

Öffentliche Verkehrsmittel in Bangladesch

Taxi fahren in Bangladesch

Neben Rikscha und CNG (geschlossene Fahrzeuge mit drei Rädern und Erdgasantrieb) gibt es in Dhaka und anderen größeren Städten auch Taxis. Sowohl CNG als auch Taxis sind vergleichsweise teuer, dennoch natürlich bei weitem nicht auf europäischem Preisniveau. Der Grundpreis liegt in Dhaka im Schnitt bei 0,51€, zuzüglich 0,41€ pro Kilometer. Vertrauenswürdige Taxiunternehmen sind unter anderem Uber, Pathao, AmarRide, Toma Taxi und Trust Taxi. Bei Toma Taxi gibt es auch einen Fare Calculator mit dem Ihr Eure Fahrtkosten berechnen könnt.

Bus fahren in Bangladesch

Busfahren zwischen Städten ist in Bangladesch ausgesprochen günstig, und es gibt häufige Verbindungen. Tickets könnt Ihr einfach spontan kaufen. Dafür kann es allerdings auch schon mal ziemlich voll an Bord werden – und der Reisekomfort ist insgesamt eher niedrig. Auch die Sicherheit der Fahrzeuge und Straßen ist nicht immer… optimal.

Wahrscheinlich habt Ihr auch schon oft die Bilder von den Bussen gesehen, bei denen die Menschen auf den Dächern mitfahren. Obwohl das offiziell verboten ist, wird es von der Polizei meist stillschweigend toleriert. Auch wenn es nach einem coolen Abenteuer aussieht: Es sterben jährlich etliche Menschen bei diesem Abenteuer – also sucht Euch vielleicht doch lieber ein Plätzchen drinnen, und mag es auch noch so beengt sein.

Backpacking in Bangladesch - Abenteuer Bahnfahrt

Backpacking in Bangladesch – Abenteuer Bahnfahrt

Bahnfahren in Bangladesch

Dies ist zumindest eine Sache, für die man der britischen Kolonialherrschaft dankbar sein kann: Ihr ist zu verdanken, dass Bangladesch über ein sehr gut ausgebautes Eisenbahnnetz verfügt. Für Euch als Reisende ist die Bahnfahrt definitiv eine gute Alternative zu unbequemen Bussen und kostspieligen Inlandsflügen.

Natürlich kennt Ihr auch von den Zügen in Bangladesch vor allem die Bilder völlig überfüllter Eisenbahnen, an denen Trauben von Menschen hängen. Wer ein paar mehr Dollar übrig hat – leider ist das so – kann hier auf deutlich mehr Luxus zählen. In den klimatisierten Waggons sind meist ausreichend Sitzplätze vorhanden, und gemessen an europäischen Maßstäben ist das Reisen mit dem Zug trotzdem ziemlich billig. Weitere Informationen findet Ihr auch auf der Website von Bangladesh Railway.

Fähren in Bangladesch

Früher verfügte Dhaka über ein sehr weitverzweigtes Kanalsystem, viel öffentlicher Verkehr fand über Wasser statt; davon uns heute wenig geblieben, allerdings gibt es noch immer viele Fährverbindungen aus Dhaka (Sandarghat) in andere Städte. Fähren sind nicht nur preislich eine gute Alternative zu Bus oder Bahn, es ist auch ein einmaliges Erlebnis. Je nach Ticketkategorie, Strecke und Fährschiff liegen die Kosten zwischen 2€ und 100€.

Fliegen innerhalb Bangladeschs

In Bangladesch gibt es acht Flughäfen, die für den privaten Personenverkehr genutzt werden: Neben Dhaka sind das Chittagong, Cox‘ Bazar, Sylhet, Saidpur, Rajshani, Jessore, Barisal. Viele Reisende nutzen die kurzen Inlandsflüge als Alternative zur Überlandreise; sehen tut Ihr dabei aber nicht wirklich viel, und Fliegen ist, wie überall, teuer. Zur Orientierung: Ein One-Way-Flug von Dhaka nach Chittagong kostet zwischen 30 und 40 Euro. Das Flugzeug ist also eigentlich nur dann als Verkehrsmittel interessant, wenn Ihr sehr wenig Zeit habt und noch eine andere Ecke des Landes sehen möchtet.

Backpacker Routen in Bangladesch

Eine Reise nach Bangladesch lebt vom Kontakt zur einheimischen Bevölkerung – es ist nicht unbedingt ein Land, dass vor touristischen Highlights nur so strotzt. Das liegt vor allem daran, dass das Land touristisch praktisch nicht erschlossen ist, und eben das macht den besonderen Reiz einer Reise nach Bangladesch aus. Wie Ihr eine kurze Reise nach Bangladesch planen könnt und was Ihr noch aufs Programm nehmen solltet, wenn Ihr etwas länger Zeit habt, lest Ihr hier.

Backpacking in Bangladesch - Sundarban

Backpacking in Bangladesch – Sundarban

Route 1: Bangladesch für Eilige (12-14 Tage)

  • 2 Tage Dhaka – Ankommen und Stadt erkunden
  • 2 Tage Cox’s Bazaar – Strandleben
  • 1 Tag Chittagong
  • 1 Tag Dhaka
  • 2 Tage Srimagal – Teeplantagen
  • 3 Tage Sundarban Nationalpark
  • 1 Tag Dhaka – Abreise

Route 2: Bangladesch intensiv (ca. 21 Tage)

  • 2 Tage Dhaka – Ankommen und Stadt erkunden
  • 1 Tag Chittagong
  • 5 Tage Chittagong Hills & Cox’s Bazaar
  • 1 Tag Dhaka
  • 3 Tage Srimagal & Sylhet – Teeplantagen
  • 3 Tage Sundarban Nationalpark
  • 1 Tag Dhaka – Abreise

Reisezeiten in Bangladesch

Bangladesch ist Monsungebiet. Als Reisezeit kommt eigentlich nur die kühle Jahreszeit zwischen November und Februar in Frage. Zu dieser Zeit sind die Temperaturen – für den mitteleuropäischen Geschmack – angenehm und liegen tagsüber etwa bei 25°C. Es fallen in dieser Zeit recht wenig Niederschläge und die Luftfeuchtigkeit sinkt auf ein normales Maß.

Zwischen März und Juni herrscht Vormonsunzeit, es fallen zum Teil heftige Niederschläge und es wird sehr heiß; die Hauptregenzeit geht dann von Juni bis September.

Zwischen September und November fallen zwar schon wieder wenige regelmäßig Niederschläge, diese können aber dafür extrem heftig sein und mit Wirbelstürmen einhergehen. In der Folge kommt es dann zu den schweren Überschwemmungen – keine Zeit also, in der man sich gerne im Land aufhalten möchte.

Entsprechend ist der deutsche Winter für Euch die beste Zeit, um Bangladesch zu besuchen. Abgesehen davon, dass man die Landschaft und kulturellen Stätten bei Dauerregen kaum genießen kann, macht die extreme Luftfeuchtigkeit gepaart mit der Hitze den Aufenthalt auch manchmal eher zur Qual.

Backpacker Trips & Tipps in Bangladesch

Wie schon eingangs erwähnt: Bangladesch ist kein typisches Backpacker-Land, und es gibt noch keine ausgeprägte touristische Infrastruktur. Das bedeutet aber auch: Wer sich auf Land und Leute einlässt, kann hier noch wirklich etwas Besonderes und Einmaliges erleben.

Als ausländische Reisende solltet Ihr Euch allerdings aus demselben Grund auch darauf gefasst machen, dass Ihr extrem im Mittelpunkt steht – einfach, weil Ausländer gerade abseits der Hauptstadt und Hauptattraktionen noch eher selten sind. Das gilt insbesondere für Alleinreisende. Alleinreisende Frauen sollten sich darauf einstellen, dass sie einige „Annäherungsversuche“ abzuwehren haben. (Diese abzuwehren ist aber absolut sinnvoll, da Ihr Euch in einem muslimischen Land befindet – Frauen, die sich auf kurzfristige Abenteuer einlassen, werden schnell als „Freiwild“ betrachtet… und das möchtet Ihr sicher nicht!) Es gibt aber keine Berichte über Übergriffe – ein „Nein“ wird in der Regel problemlos respektiert.

Backpacker Highlights in Bangladesch

Zu den absoluten Highlights jeder Reise nach Bangladesch gehört ein Besuch des Sunderban Nationalparks. Die Sundarbans sind der größte Mangrovenwald der Erde. Hier leben viele bedrohte Tierarten – darunter auch der bengalische Tiger, von dem es nur noch rund 500 Exemplare gibt. Reisende können auf kleinen Booten die Schönheit und Vielfalt dieses Naturwunders genießen. Mit etwas Glück läuft Euch dort auch einer der seltenen Tiger vor die Linse.

Auch Cox’s Bazar gehört zu den absoluten Must-Sees in Bangladesch. Dieser Sandstrand ist der längste zusammenhängende Naturstrand der Welt. Er erstreckt sich über 125 km entlang der Küste Bangladeschs und ist eines der Hauptausflugsziele für Bangladeschi. Jenseits des touristisch erschlossenen Ortes mit seinem Strandabschnitt ist dieser Strand weitgehend unberührter Sandstrand.

Srimangal liegt im Nordosten des Landes und ist die Teehauptstadt Bangladeschs. Erreichen könnt Ihr Srimangal gut mit der Bahn von Dhaka aus – die Fahrt dauert etwa 5 Stunden. Die sanfte Hügellandschaft der Region bietet eine erfreuliche Abwechslung zum sonst flachen Bangladesch. Hier könnt Ihr Teeplantagen und Teeproduktion hautnah erleben – und sicher eindrucksvolle Fotos mit nach Hause bringen!

Backpacker Geheimtipps in Bangladesch

Wenn Ihr auf dem Weg zum Sundarban Nationalpark seid, ist Khulna vermutlich Euer nächstgelegener Haltepunkt, wo Ihr auch übernachten werdet. Auf den ersten Blick hat die Stadt nicht sehr viel zu bieten – nehmt Euch aber die Zeit und fahrt mit einer Rikscha vom Sonadanga Busbahnhof zur Shait Gumbad-Moschee. Diese Moschee ist die größte und auch die traditionellste des Landes – ein Muss für alle Architekturfans. Sucht Euch am besten keinen Sonntag für Euren Besuch aus, da an diesem Tag das zur Moschee gehörige Museum geschlossen ist. In der Umgebung findet Ihr viele traditionelle Dörfer, in die sich selten ein Tourist verirrt. Die Bewohner sind, wie überall in Bangladesch, sehr herzlich und Ihr werdet immer jemanden finden, der Euch die Gegend zeigt.

Eine weitere Region abseits des Mainstreams, die einen Besuch wert sind, sind die Chittagong Hill Tracts (CHT) im Hinterland von Chittagong. Die CHT grenzen an die indischen Provinzen Tripura und Mizoram sowie an Myanmar. Gerade für kulturell interessierte lohnt sich ein Besuch, denn hier leben die größten Minderheiten Bangladeschs, die Jumma, die sich in 13 verschiedene Untergruppen aufteilen. Sie sind anders als die Bengalen mongolischen, nicht indoeuropäischen Ursprungs. Die Jumma werden von der Regierung weitgehend ignoriert, teilweise aber in ihren Rechten beschnitten und sogar verfolgt. Da die CHT aber eine autonome Region ist, ist eine Reise dorthin nicht ganz unaufwendig. Es müssen vorher Genehmigungen eingeholt werden – ein solcher Trip will also gut im Voraus geplant sein. Zudem geht der Besuch der Region auch mit einem erhöhten Sicherheitsrisiko einher.

Backpacking in Bangladesch - Fort Aurangabad

Backpacking in Bangladesch – Fort Aurangabad

Backpacker Unterkünfte in Bangladesch

In Bangladesch gibt es recht viele Hostels und Guesthouses. Einige davon – meist solche in den größeren Städten – könnt Ihr auch online im Voraus buchen. Hostels in Bangladesch sind allerdings sehr einfach gehalten und haben oft kein fließend Wasser.

Über Hostelworld.com könnt Ihr aktuell Hostels in Dhaka buchen. Die durchschnittlichen Preise pro Nacht liegen bei 17€ im Schlafsaal.

Alternativ könnt Ihr Euch auch für die komfortableren Hotels entscheiden. Für ein Mittelklassehotel solltet Ihr aber schon 70 bis 100 € pro Nacht einkalkulieren. Günstigere Hotels als über die internationalen Buchungssysteme findet Ihr vor Ort fast immer, allerdings müsst Ihr Euch auch da darauf einstellen, dass diese nicht dem westlichen Standard entsprechen.

Essen & Trinken in Bangladesch

Das Essen in Bangladesch ist dem der Küche Indiens und Pakistans sehr ähnlich. Das wichtigste Grundnahrungsmittel ist ReisCurries und Linsengerichte sind beliebte Speisen. Die Küche Bangladeschs ist reich an Gewürzen – beliebte Gemüsesorten sind Auberginen und Tomaten. Häufig finden Eier, Kartoffeln und Milchprodukte Verwendung. Die verschiedenen kulturellen Einflüsse der Herrscher sowie die vielen handelskontakte des Landes haben über die Jahrhunderte eine vielseitige, kosmopolitische Küche entstehen lassen, die sich zu erkunden auf jeden Fall lohnt.

Da Bangladesch ein muslimisches Land ist, sind die meisten Speisen halal. Es gibt zudem in sehr konservativen Familien eine Trennung von Männern und Frauen beim Essen. Heute ist diese Sitte nicht mehr so verbreitet – aber wenn Ihr sehr, dass Eure Gastgeber Frauen und Männer getrennt setzen, solltet Ihr dem einfach folgen.

Normalerweise werdet Ihr vor dem Essen die Gelegenheit zum Händewaschen, beispielsweise an einem kleinen Waschbecken bzw. einer Schüssel finden. Das gehört in Bangladesch zum guten Ton, wascht Euch also auf jeden Fall die Hände, auch wenn Ihr denkt, dass ein Desinfektionstuch es auch tun würde.

Meist bekommt Ihr als Gast zuerst serviert. Dennoch solltet Ihr unbedingt warten, bis der Älteste beginnt zu essen. Generell solltet Ihr der Etikette folgen, die der Gastgeber Euch vorlebt – dann vermeidet Ihr größere Fettnäpfchen!

Essen in Bangladesch

Obgleich die Küche Bangladeschs insgesamt der südasiatischen Küche ähnelt, gibt es doch einige Besonderheiten und vor allem auch regionale Unterschiede innerhalb Bangladeschs. In den Küstenregionen und den Flussregionen etwa dominieren Fischgerichte. Besonders in der Chittagong-Region ist getrockneter Fisch (Shutki) beliebt.

Pulao ist eine Speise, die meist zu Festtagen zubereitet wird. Im Kern handelt es sich dabei um frittierten Reis mit Gemüse und vielen Gewürzen.

Spezifisch für die Sylheti-Küche ist der saure Geschmack der lokalen Speisen, der durch die Verwendung von zahlreichen Gemüsesorten und Früchten entsteht, die einen zitronigen Geschmack haben.

Besonders interessant – wenn Ihr die Gelegenheit zu einem Besuch dieser Region habt – sind die Küchen des Chittagong Hill Tracts. Die dort lebenden Ethnien haben sehr distinkte Speisen und Zubereitungsarten, die es sich lohnt zu erkunden. Teilweise ist hier ein starker kultureller und auch kulinarischer Einfluss aus dem benachbarten Myanmar zu erkennen.

Überall im Lande findet man eine Vielzahl von Süßspeisen – beliebt sind vielfältige Formen von Reispuddings und anderen Desserts, die überwiegend auf Reis oder Reismehl und Kuhmilch basieren. Für den europäischen Geschmack sind sie oft gewöhnungsbedürftig süß – aber trotzdem ziemlich lecker! Sie gehören also unbedingt auf die „Probieren!“-Liste.

Trinken in Bangladesch

Getrunken wird, wie für die gesamte Region typisch, sehr viel Tee, überwiegend als „cha“, gesüßt mit Zucker und versetzt mit Milch. Der Tee schmeckt meist ausgesprochen gut, da lokal angebauter Tee verwendet wird. Kaffee hingegen ist oft einfach Instantkaffee und schmeckt eher gewöhnungsbedürftig – die Kaffeekultur ist in Bangladesch nicht besonders ausgeprägt.

Alkohol ist Muslimen in Bangladesch verboten; entsprechend gibt es Alkohol kaum zu kaufen – abgesehen von einigen wenigen, auf Nicht-Muslime und Ausländer spezialisierten Lokalitäten. Normalerweise werdet Ihr Alkoholausschank nur in den Bars von Spitzenhotels in den großen Städten finden.

Backpacking in Bangladesch - Dhaka

Backpacking in Bangladesch – Dhaka

Backpacker Visa und Impfungen in Bangladesch

Für die Einreise nach Bangladesch ist ist für deutsche Staatsangehörige ein Visum erforderlich. Es ist dringend anzuraten, dass Ihr Euch rechtzeitig vor Eurer Reise bei der Botschaft Bangladeschs um ein Visum bemüht, auch wenn derzeit bei Einreise in Dhaka direkt am Flughafen ein Visum für kurze Aufenthalte zu bekommen. Dieses Visum ist aber nur für 15 Tage gültig. Ansonsten wird eine Einladung verlangt. Die Kosten für ein Visum liegen aktuell bei 51 US-Dollar.

Laut Einreisebestimmungen des Auswärtigem Amtes sind folgende Dokumente als Reisedokumente akzeptiert:

Reisepass: Ja

Vorläufiger Reisepass: Ja

Personalausweis: Nein

Vorläufiger Personalausweis: Nein

Kinderreisepass: Ja

Bei Eurer Einreise muss Euer Reisedokument noch mindestens 6 Monate Gültigkeit haben.

Für alle, die eine Weiterreise über Land planen bzw. die über Land einreisen und dann per Flugzeug ausreisen: Dafür ist eine so genannte „Route Changes Permission“ erforderlich, die beim Department of Passports and Immigrations in Dhaka eingeholt werden muss. Daher also: Besser rechtzeitig bereits im Voraus bei der Botschaft klären, was Ihr genau braucht und was Ihr dafür tun müsst.

Über aktuelle Details zu den Einreisebestimmungen solltet Ihr Euch vor Eurer Reise auch nochmal direkt beim Auswärtigen Amt informieren.

Medizinische Hinweise & Impfungen für Bangladesch

Bei direkter Einreise aus Deutschland gibt es keine besonderen Impfvorschriften für deutsche Reisende. Allerdings gilt wie immer: Haltet Eure Impfungen dem Impfkalender des Robert-Koch-Instituts entsprechend auf dem aktuellen Stand.

Zudem ist aktiver Mückenschutz vor Ort unabdinglich. In Bangladesch sind neben Malaria auch Dengue-Fieber, Japanische Enzephalitis, der Zika-Virus und Chikungunya verbreitet. Tragt also lange Kleidung und nutzt Mückenschutz in jeder verfügbaren Form. Vor der Abreise solltet Ihr Euch rechtzeitig bei einem Tropenmediziner informieren, ob für Euch eine chemische Prophylaxe gegen Malaria sinnvoll ist.

Impfungen gegen Hepatitis A und Typhus, bei längeren Aufenthalten auch gegen Japanischen Enzephalitis, Hepatitis B und Tollwut, sind empfehlenswert.