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Backpacking in Albanien

Atemberaubende Strände, bizarre Berglandschaften, alte Dörfer und dynamische Städte – und das ganze fernab vom Massentourismus. So hat unsere Blogschreiberin Marlene Tinti Albanien während ihrer 2-wöchigen Reise erlebt und in ihrem Reisebericht beschrieben. Am besten haben ihr die Vielfältigkeit Albaniens, die unberührten Wälder und Strände, die Offenheit des Landes, die erschwinglichen Preise sowie die Gastfreundschaft der Albaner*innen gefallen. Kurzum: Der Balkanstaat im Südosten Europas ist ein Reiseparadies und noch dazu ein noch nicht zu überlaufenes. Das macht Backpacking in Albanien noch zum richtigen Abenteuer.

Wo liegt Albanien nun genau? Es grenzt im Norden an Montenegro und an den Kosovo, im Osten an Mazedonien, im Südosten und im Süden an Griechenland und im Westen an die Adria und das Ionische Meer. Anders als in seinen Nachbarländern ist der Tourismus in Albanien ist noch jung, da das Reisen unter dem kommunistischen Regime jahrelang verboten war. Da das Land immer noch zu den ärmsten Ländern Europas gehört, ist der auflebende Tourismus ein wichtiger Wirtschaftszweig und in vielen Gebieten neben der Landwirtschaft die einzige Einkommensquelle der Bewohner*innen. Besonders beliebt ist Albanien heute als Reiseziel bei der eigenen Bevölkerung sowie Bewohner*innen aus den angrenzenden Ländern. Westeuropäische Tourist*innen kommen zumeist für einen Tagesausflug mit dem Boot von der griechischen Insel Korfu.

Strand in Albanien

Die zunehmende Beliebtheit Albaniens ist kein Wunder: Reiseführer loben (genauso wie der bereits erwähnte Albanien-Reisebericht unserer Autorin) die albanische Gastfreundschaft, günstigen Preise, die pulsierenden Städte – mit reichlich Abendleben – und das gute Essen. Einen frischen Burek oder Pite, ein traditionelles Teiggericht gefüllt mit Käse oder Spinat, gibt es auf der Straße schon ab 1,50 Euro.

14 Nationalparks liegen über Albanien verteilt und umfassen Gebirge, Pinien- und Kiefernwälder und Gletscherseen. Dazu kommt das Meeresschutzgebiet Karaburun. Auch die Städte in Albanien sind einen Besuch wert ,wie die Landeshauptstadt Tirana oder Berat, einer der ältesten Städte Albaniens, deren Altstadt von osmanischer Architektur geprägt ist. Sie zählt seit 2008 zum Unesco-Weltkulturerbe.

Das Gebirge im südwestlichen Teil Albaniens nennt sich Albanische Riviera. Die Gegend ist nur dünn besiedelt und wird von steilen Küstenabschnitten bestimmt. Hier wurden in den vergangenen Jahren zahlreiche Hotels für Strandurlauber*innen gebaut. Albanien hat also alles zu bieten für Wander- und Abenteuer- sowie Kletter-, oder Bade- und Strandurlaube. Dabei sind viele Gegenden und Inseln noch nicht für den Massentourismus erschlossen, viele Straßen Albaniens sind nur schwer zu befahren. Darum ist Backpacking in Albanien eine der besten Arten, im Land herumzukommen.

Albanien gilt zudem als sicheres Reiseland. Doch wie auch auf jeder Reise solltet ihr eine Auslandskrankenversicherung abschließen, die euch im Notfall eine kostenlose medizinische Versorgung zusichert.

Fest in Albanien

Kultur in Albanien

Rund 2,8 Millionen Menschen leben heute in Albanien. Etwa 57 Prozent bezeichnen sich als Muslime; rund 17 Prozent als orthodoxe und katholische Christen. Albanien hat eine turbulente Geschichte: Über 40 Jahre lang wurde das Land von der kommunistischen Partei „Partei der Arbeit Albaniens“ unter Enver Hoxha geführt. Zuerst war Albanien Teil der Sowjetunion und ab 1961 Verbündeter der Volksrepublik China. Darauf folgte eine lange Phase der außenpolitischen Isolation. Nach dem Tod des Diktators 1985 dauerte es weitere fünf Jahre, bis das kommunistische Regime gestürzt wurde und eine Öffnung des Landes folgte. Erst 1991 fanden die ersten freien Wahlen statt.

Heute ist Albanien Mitglied der Nato und der Vereinten Nationen, doch gehört es immer noch zu den ärmsten Ländern Europas. Der monatliche Durchschnittslohn beträgt um die 400 Euro brutto. Seit März 2020 hat Albanien gute Chancen, ein Mitgliedsstaat der EU zu werden. Bis zu einer möglichen Aufnahme muss sich allerdings noch einiges ändern wie die Korruption. Im Länderranking zum Korruptionsindex von Transparency International lag Albanien 2019 auf Platz 106 von 180 untersuchten Ländern – hinter Ländern wie China, Äthiopien oder der Türkei. Die Verbesserung der Infrastruktur ist eine Forderung für einen zukünftigen EU-Beitritt.

Während des Kommunismus war in Albanien die Ausübung der eigenen Religion verboten, erst nach der Wende 1990 wurde das Verbot aufgehoben. Auch heute wird Albanien noch oft als konfessionsloser Staat bezeichnet. Die Menschen haben sich der Gastfreundschaft und Gemeinschaft verschrieben. Heute können die unterschiedlichen Religionen friedlich nebeneinander koexistieren. Als Zeichen für die Toleranz und Offenheit gegenüber Religionen, stehen in Shkoder, einer kleinen Stadt im Norden Albaniens, eine Moschee und eine Kirche nebeneinander.

In Albanien wird fast ausschließlich Albanisch gesprochen. Im südlichen Teil spricht eine Minderheit Griechisch. Albanisch selbst hat zweigroße Dialektgruppen: das Gegische und das Toskische. Sie unterscheiden sich in Klang und Grammatik, doch kann man sich noch gut untereinander verständigen. Mit Englisch kommt ihr in Albanien durch – vor allem in den Städten. Der Steinadler der albanischen Flagge soll Mut, Heldentum, Tapferkeit und Freiheit symbolisieren.

Backpacking in Albanien

Backpacker Budget für Albanien

Wie oben geschrieben, ist Albanien ein armes Land. Demnach kommt ihr auf eurer Reise auch kostengünstig über die Runden. Ein Kaffee kostet ungefähr 1 Euro, ein Bier bis zu 3 Euro und ein Mittagessen inklusive Getränk und Nachtisch könnt ihr bereits für 10 Euro bekommen. Noch günstiger kauft ihr die Lebensmittel natürlich in lokalen Märkten oder kleinen Supermärkten, die ihr in den Städten an jeder Straßenecke findet. Ein Mietauto für einen Tag kostet beispielsweise 26 bis 30 Euro. Das Teuerste an Albanien werden jedoch die Spritpreise sein, dafür solltet ihr zwischen 1,35 und 1,50 Euro pro Liter einrechnen.

Eintrittspreise für Museen belaufen sich meistens auf circa 2 Euro, für Outdoor-Aktivitäten wie Wildwasser-Rafting müsstet ihr an die 40 Euro einplanen. Mit einem Tagesbudget von 20 bis 25 Euro kommt ihr also gut zurecht, mit durchschnittlich 25 bis 35 Euro könnt ihr euch etwas gönnen bzw. unterwegs gut leben.

In Albanien wird mit albanischen Lek gezahlt, Euros werden nicht angenommen, denn Albanien ist kein Teil der EU. Auch das EU-weite Datenroaming gilt nicht. Es fallen also Gebühren an bei der Nutzung des mobilen Internets. In den meisten Städten könnt ihr in Hotels und Restaurants mit Karte zahlen und an Bankautomaten Geld wechseln. In ländlicheren oder Gebirgsregionen solltet ihr jedoch genügend Bargeld dabeihaben und auf Wechselstuben setzen, die ihr an jeder Ecke findet – genauso wie Tankstellen.

Bargeld ist in Albanien nach wie vor das Grundzahlungsmittel. Ihr solltet euch dennoch nicht vor eurer Abreise mit massenhaft albanischen Lek eindecken. Es lohnt sich vielmehr, genügend Bargeld mitzunehmen und es vor Ort zu tauschen. Der Wechselkurs ist im Inland besser. Bestenfalls gebt ihr alle Lek während euerer Reise in Albanien aus, der Wechselkurs für den Umtausch zurück in Euro ist in der Regel schlecht.

Feilscher*innen aufgepasst: Werden in Albanien auf Märkten oder bei Händlern keine Preise angegeben, ist feilschen durchaus üblich.

Fjord in Albanien

Backpacker Routen in Albanien

Albanien lässt sich am besten mit einer Rundreise erkunden, Start und Endpunkt sind hierbei die albanische Hauptstadt Tirana. Sie hat einen beschaulichen Flughafen, wo internationale Flüge landen. Ratsam ist hierbei auch in den Städten wie Tirana, Durrës, Serranda und Ebana zu übernachten und von dort Ausflüge in die umliegende Umgebung und zu den Sehenswürdigkeiten zu machen.

Am besten kommt man in Albanien mit dem eigenen Auto oder einem Mietwagen voran. Diese sind nicht teuer, nur der Sprit ist es. Der Spritpreis entspricht in etwa deutschen Standards – zwischen Diesel und Benzin gibt es jedoch keinen großen Unterschied. Ihr werdet in Albanien aber sicherlich sehr spritsparend fahren. Schnelles Fahren ist auf den Straßen, vor allem im Hinterland und im Gebirge, nicht möglich. Die großen und häufig befahrenen Straßen sind in der Regel alle asphaltiert und ganz gut in Schuss.

Je weiter man sich jedoch von Städten entfernt, desto abenteuerlicher können die Straßen werden. Es gibt viele Schlaglöcher und manche Straßen bestehen nur aus Schutt und Steinen. ihr solttet euch also vorab in einem Reiseführer oder im Internet genau informieren, welche Straßen befahrbar sind und welche nicht. Vor allem, wenn ihr euch in die Bergregionen aufmacht.

Die öffentlichen Verkehrsmittel sind mäßig ausgebaut. Wenn ihr die wirklich tollen Orte sehen wollt, kommt ihr um ein eigenes Gefährt oder eine Mitfahrgelegenheit jedoch nicht herum. Um Tanken müsst ihr euch jedoch keine Sorgen machen, Tankstellen gibt es überall, auch in jedem noch so kleinen Dorf.

Hier sind zwei Reiseroutenvorschläge für euer Backpacking durch Albanien. Beide folgen den gleichen Reiseablauf, doch weisen unterschiedliche viele Sehenswürdigkeiten auf.  Die Route lässt sich natürlich auch sehr schön andersherum bereisen.

Route 1: Albanien Kurztrip (mindestens 7-10 Tage)

  • 2 Tage: Tirana, Rubik, Kruja
  • (1 Tag Shkoder)
  • 1-2 Tage: Durrës, Berat, Kloster Ardenica
  • 1-2 Tage: Permet, Langarica Canyon
  • 1-2 Tag: Serranda, (Butrint)
  • 1 Tag: Gjirokaster, Blue Eye
  • 1 Tag: Pogradec

Route 2: Albanien Intensiv-Urlaub (mindestens 21 Tage)

  • 3 Tage: Tirana, Rubik, Kruja
  • 2 Tage Shkoder
  • 2 bis 3 Tage: Durrës, Berat, Kloster Ardenica
  • 2 Tage: Llogara Pass, Porto Palermo
  • 2 Tage: Permet, Langarica Canyon
  • 2-3 Tage: Serranda, Butrint
  • 2 Tage; Gjirokaster, Blue Eye,
  • 3 Tage: Dardhe, Voskopoja, Korça
  • 1 Tag: Pogradec
  • 2 Tage: Elbasan, Tirana

Blue Island Albanien

Reisezeiten in Albanien

Die optimalen Reisezeiten für euer Backpacking in Albanien sind das Frühjahr von April bis Juni oder der Herbst im September und Oktober. Dann ist es weder zu heiß noch zu kalt und die Niederschläge halten sich in Grenzen. Die Sommer in den tiefer gelegenen Gebieten werden in der Regel sehr heiß und die Winter bleiben mild. Von Mai bis Oktober kann man mit einer Wassertemperatur von durchschnittlich 23 °C im Meer baden.

Backpacker Unterkünfte in Albanien

In Albanien ist alles günstiger, hat aber auch einen niedrigeren Standard als in Deutschland, was nicht unbedingt schlimm ist. Da viele Albaner*innen vom Tourismus leben, hat er auch einen hohen Stellenwert in ihrem Leben und sie sind sehr freundlich und bemüht, euch den möglichst angenehmsten Aufenthalt zu bescheren.

Hostels sind neben dem Zelten (abgesehen vom kostenfreien Wildcampen) die kostengünstigste Übernachtungsmöglichkeit für Backpacker*innen in Albanien. Ihr findet auch günstige Hotels, diese haben dann wiederum einen viel höheren Standard. An der Riviera findet ihr die teuersten Hotels in ganz Albanien. Auch über AirBnB lassen sich authentische und wunderschöne Unterkünfte buchen, diese sind teilweise aber sogar schon teurer als so manches Hotel.

Hotels, Hostels und Motels

Die schönsten Hotels findet ihr in Albaniens Hauptstadt Tirana und entlang der Küste des Ionischen Meeres. Ein 3-Sterne-Hotelzimmer gibt es schon von 25 bis 50 Euro pro Kopf, manche auch schon ab 20 Euro. Frühbucher*innen können auch ein 5-Sternhotelzimmer mit Spa für 50 Euro die Nacht bekommen. Die Preise sind nach oben offen. Motels gibt es in Albanien weniger, da das Autobahn- und Straßennetz Albaniens zu den jüngsten Europas zählt.

Hostels sind in Albanien im Gegenzug sehr erschwinglich. Eine Übernachtung in einem 4- bis 6-Personenschlafsaal kostet in der Regel zwischen 5 und 10 Euro. Laut Hostelworld kostet eine Hostel-Übernachtung in den unterschiedlichen Städten Albaniens im Schnitt wie folgt:

  • Tirana: 6,50 bis 9 Euro
  • Shkoder: 5 bis 8 Euro
  • Saranda: 9 bis 11 Euro
  • Berat: um die 10 Euro
  • Himare: 9 bis 10 Euro

Zelten in Albanien

Zelten

In Albanien sind Campingplätze einfach ausgestattet und bieten doch alles, was man benötigt. Das Preis-Leistungsverhältnis für eine Übernachtung mit Zelt, Camper oder Wohnmobil ist mit einem Preis von 10 bis 15 Euro günstig. Meistens ist Wlan mitinbegriffen, insofern es vorhanden ist. Der Zustand der Campingplätze lässt sich jedoch nicht vereinheitlichen – von nicht vorhandener, über schlecht instant-gehaltener bis hin zu sauberer und moderner Sanitäranlage könnt ihr alles antreffen.

Ihr findet Campingplätze südlich an der Küste von Durres, nördlich von Sarande, am Livadhi Beach bei Himare, in der Nähe von Berat, in Gjiokastra, am Koman Stausee und in den albanischen Alpen (wie im Valbona Tal), eigentlich überall in Albanien.

Auch Wildcampen wird in Albanien akzeptiert, anders als in den anderen Balkanstaaten. Die einzige Einschränkung stellen Nationalparks und Privatgrundstücke dar. Natürlich sollt ihr euren Campingplatz auch so verlassen, wie ihr vorgefunden habt – ohne Müll oder anderen Spuren – das versteht sich von selbst.

Couchsurfing und Airbnb

Airbnb und Couchsurfing werden in Balkan genutzt. Bei Airbnb finden sich jedoch oft eher luxuriöse oder auch einmal ausgefallene Unterkünfte in der Küstenregion oder anderen Tourihotspots, die auch gut und gerne einmal bis 40 oder 50 Euro die Nacht kosten können. Über Airbnb könnt ihr zumindest sehr nette Familien finden, die euch ihre Couch für eine Nacht überlassen. Albaner*innen sind ein sehr gastfreundliches Volk. Vermeiden solltet ihr jedoch, wie in anderen Ländern auch, Open Requests oder Last Minute Resquests, da diese das falsche Klientel anlocken könnten, die Courchsurfing eher als Datingplattform nutzen. Auch als solo-reisende Frau solltet ihr keine Probleme haben, einen netten und anständigen Host in Albanien zu finden.

Sarande in Albanien

Backpacker Trips & Tipps für Albanien

Wenn ihr in Sarande seid, lohnt sich auch ein Tages- oder mehrtätiger Ausflug auf die griechische Insel Korfu. Die Fähren fahren täglich zu verschiedenen Uhrzeiten auf und von der Insel. Eine Fahrt kostet rund 20 bis 25 Euro und kann direkt im Hafen gebucht werden. Weite Fährverbindungen nach Korfu gibt es von Durres oder Vlora.

Backpacker Highlights in Albanien

Albaniens Hauptstadt Tirana ist eine gekonnte Mischung aus italienischer Landvillen, Prunkbauten und muslimischer Balkanarchitektur, wie sie typisch für Albanien ist. Wahrzeichen Tiranas ist das Reiterstandbild von Skanderberg, dicht gefolgt von der Et’hem-Bey-Moschee und der Uhrturm. Allesamt äußerst sehenswert.

In der Nähe von Tirana befinden sich der Syri i Kalter Nationalpark. Syri i Kaltër heißt auf Deutsch so viel wie „blaues Auge“. Dort am Westhang des Mali i Gjerë Gebirges findet ihr die wasserreichste Quelle Albaniens, das Wasser fließt in das Ionische Meer. Die Tiefe der Quelle ist bis heute noch nicht bekannt. Im Sonnenlicht hat das Wasser eine tiefblaue Farbe.

Albanien lockt mit traumhaft weißen Stränden und türkisfarbenem Wasser, wie an Frankreichs Côte d’Azur. Nur, dass es weitaus weniger überlaufen ist. Die Dörfer an der Steilküste der albanischen Rivieria sind malerisch gelegen und die einsamen Buchten lassen sich vom Ceraunischen Gebirge aus gut beobachten. Outdoor-Fans schwärmen von den Wandermöglichkeiten der albanischen Alpen.

In Südalbanien im Ceraunischen Gebirge befindet sich der Lolagara Nationalpark. Er wurde 1966 gegründet und ist 1010 ha groß. Er dient dem Schutz des Pinienwaldes an der Nordseite des Llogara-Passes. In der Umgebung des Nationalparks findet irh auch einige Höhlen mit prähistorischen Felszeichnungen.

Berat in Albanien

Ein weiteres beliebtes Ausflugsziel in Albanien ist der Nationalpark Butrint, der sich unweit von Ksamil befindet. Hier findet ihr die Ruinenstadt Butrint. Ihre Geschichte geht bis ins 10. Jahrhundert zurück. Auf einer Halbinsel gelegen war die Stadt stark umkämpft. Prachtbauten, Straßen und Festungsanlagen zeugen noch heute von der Bedeutung, die Burint einst hatte. Auch die mittelalterlichen Städte Berat, Gjirokastra und Skohdra sind Zeugnisse alter Geschichte. Sie liegen in wunderschönen Landschaften und haben selbst die Herrschaft des stalinistischen Diktators Enver Hoxha gut überstehen können.

Berat bietet etwas ganz Besonders: Innerhalb der Burgmauern lagen früher nicht nur die Wohnhäuser der Bediensteten des Hofes, Kirchen und Klöster, sondern auch die der Handwerksbetriebe, Restaurants und Schänken, Herbergen und Gemischtwarenläden. Auch noch heute leben und arbeiten Menschen innerhalb der alten Gemäuer. Das Viertel Mangalemi unterhalb der Festung von Berat war einst den moslemischen Bewohnern*innen vorbehalten und ist spektakulär. Seine meist zweigeschossigen Häuser drängen sich am steilen Festungshang. Darum wird Berat auch als Stadt der 1.000 Fenster bezeichnet.

Gjirokastër Albanien

Auch beliebt ist Gjirokastra. Es liegt im Gebirge im Süden Albaniens und zählt wegen seiner historischen Altstadt zum Unesco-Weltkulturerbe. Die Gebirgsstadt wird von steilen Kopfsteinplaster-Gassen durchzogen. Hoch über der Stadt thront die Burg von Gjirokastra. Auf den Hügeln der einzelnen Stadtteile liegen osmanische Wehrturmhäuser. Die Aussicht ist einfach traumhaft.

Ebenso sehenswert ist Skohder: Der malerische Ort ist das kulturelle Zentrum von Nordalbanien. Mit über 140.000 Einwohnern ist die 2.400 Jahre alte Stadt die fünftgrößte Stadt des Landes. Die alte Festung von Rozafa bietet einen atemberaubenden Blick über den Shkodra-See, während die mit Pastellfarben bemalten Gebäude in der Altstadt ein ausgeprägt italienisches Ambiente aufweisen. Viele Reisende eilen hier durch, während sie zwischen Tirana und Montenegro unterwegs sind. Doch ein bis zwei Tage in der historischen Stadt zu verbringen, lohnt sich unbedingt.

Wandern in Albanien

Backpacker Geheimtipps in Albanien

Albanien selbst ist fast noch ein Geheimtipp Europas, was euren Backpacking-Trip zu einem besonderen Abenteuer machen wird. Die albanische Küste ist noch einsam und unbebaut. Doch das ändert sich langsam. Albanien lockt immer mehr neugierige Besucher*innen an. Darum hat die albanische Regierung in den vergangenen Jahre kontinuierlich in die Restaurierung beliebter Urlaubsorte investiert.

Ein wirklicher Geheimtipp sind jedoch noch die albanischen Alpen. Wenn ihr auf euerer Backpackingreise durch Albanien die traditionelle albanische Lebensweise kennen lernen möchtet, gerne wandern und mit den Einheimischen interagieren wollt, solltet ihr ihnen unbedingt einen Besuch abstatten. Die so genannten „verfluchten Berge“ mögen vom Namen her etwas entmutigend klingen, aber das Land der Blutfehden und Folklore hat auch eine sanfte Seite. Diese wartet in den winzigen Bergdörfern auf euch, wo die Bauern auf ihren Farmen leben. Im Nationalpark Theth könnt ihr beispielsweise spekatkuläre Berggipfel, versteckte Wasserfälle und das „Blauen Auge von Kapre“, ein  türkisfarbener Pool mit eigenem Wasserfall, erkunden.

Vielleicht fallen euch auf eurer Reise auch die vielen Bunker in der Landschaft auf. Es gibt rund 700.000 davon. Sie wurden vom ehemaligen Diktator gebaut, um das Land vor einer Invasion zu schützen, die nie stattgefunden hat. Nun werden die Albaner*innen die „Betonufos“ nicht mehr los. Aber es scheint, dass sie heute vor allem als Treffpunkt für junge Liebende genutzt werden. Manche wurden auch zu Wein- und Pilzzuchtkellern, zu Minihotels oder auch zu Discos umfunktioniert.

Markt in Albanien

Essen & Trinken in Albanien

Essen spielt eine wichtige Rolle in der albanischen Kultur. Es ist üblich, dass sich die Albaner*innen gegenseitig gelegentlich zum Essen einladen. Albanisches Essen hat viel von mediterranem Einfluss und ähnelt etwas der türkischen Küche. Das, was an der albanischen Küche besonders herausragt, ist die starke Verwendung von Olivenöl in fast allen ihren Gerichten. Wenn es um Gemüse geht, umfasst die Küche Sorten wie Paprika, Kohl, Zucchini, Gurken, Spinat, Kartoffeln und Auberginen. Gewöhnliche albanische Gewürze und Kräuter sind Knoblauch, Zwiebeln, Basilikum, Minze und Oregano. Ihre Fleischgerichte variieren von Huhn, Kalb, Lamm, Ziege und Rindfleisch. Durch die Nähe zum Meer spielt der Fisch von Zeit zu Zeit eine wichtige Rolle in der nationalen Küche.

Eine typische albanische Vorspeise ist beispielsweise Tarator, eine kalte Gurkensuppe aus Gurken, Knoblauch, Joghurt, Wasser und Dill, die an heißen Tag sehr erfrischend sein kann. Ihr könnt aber auch Trocken- oder Pökelfleisch als vorspeise serviert bekommen. Die Hauptgänge der Albaner*innen fallen noch deutlich deftiger aus: Ein beliebtes Gericht ist beispielsweise eine Art Börek, in Albanien Byrek genannt. Das, was wir zumeist aus dem Türkischen kennen, haben die Albaner abgewandelt. Sie füllen ihren Byrek traditionell mit Bohnenkraut oder Spinat. Käse oder Fleisch werden auch gerne gegessen. Zum Hauptgang wir meist Fladenbrot gereicht.

Noch eine Spezialität, die der türkischen Küche ähnelt, ist Petë. Sie ist eine Pizzavariante, ähnlich dem türkischen Pide, die aus mehreren Schichten Hefeteig besteht. Schafskäse, Bohnen, Zwiebeln oder Spinat eignen sich gut als Füllung. Zum Nachtisch wird gut und gerne Baklava oder Lokum, auch bekannt als Turkish Delight, gereicht.

Albanische Riviera

Backpacker Visa und Impfungen in Albanien

Deutsche Staatsangehörige benötigen für einen touristischen Aufenthalt in Albanien von bis zu 90 Tagen kein Visum. Plant ihr jedoch einen längeren Aufenthalt, müsst ihr das innerhalb der ersten 30 Tage beim Grenz- und Migrationsdirektorat anmelden und dort eine Aufenthaltserlaubnis beantragen, unter anderem unter Vorlage eines apostillierten deutschen Führungszeugnisses.

Gemäß Einreisebestimmungen des Auswärtigen Amtes ist eine Einreise mit folgenden Dokumenten möglich:

  • Reisepass: Ja
  • Vorläufiger Reisepass: Ja
  • Personalausweis: Ja
  • Vorläufiger Personalausweis: Nein
  • Kinderreisepass: Ja

Anmerkungen

Reisedokumente müssen im Zeitpunkt der Einreise noch mindestens drei Monate gültig sein.

Medizinische Hinweise & Impfungen für Albanien

Für die direkte Einreise aus Deutschland sind keine Impfungen für Albanien vorgeschrieben. Bei Einreise aus einem Gelbfiebergebiet ist eine Gelbfieberimpfung für alle Reisenden ab einem Alter von einem Jahr nachzuweisen. Generell sollten alle Standardimpfungen gemäß des Impfkalenders des Robert-Koch-Instituts auf dem aktuellen Stand sein.