Backpacking in Papua-Neuguinea
Kopfjäger, Stammesfestivals, Vulkane – das ist, was die meisten Menschen mit Papua-Neuguinea assoziieren. Dabei ist Papua-Neuguinea viel mehr als diese Stereotypen. Im Gegenteil, das Land wird eigentlich erst wirklich spannend, wenn Ihr die Flecken besucht, die den ohnehin wenigen Touristen noch immer verschlossen bleiben. Eines steht fest: Wer sich auf den Weg zum Backpacking in Papua-Neuguinea macht, der erlebt in jedem Fall ein echtes Abenteuer.
Papua-Neuguinea ist ein unabhängiger Inselstaat im Pazifik, zu dem der Ostteil der Insel Neuguinea sowie vorgelagerte Inseln und Inselgruppen gehören. Eine dieser Inselgruppen ist das Bismarck-Archipel, das aus den drei Hauptinseln, Neuirland, Neubritannien und Manus sowie weiteren kleinen Inseln besteht. Der Westteil der Insel Neuguinea gehört zu Indonesien. Papua-Neuguinea errang 1975 seine Unabhängigkeit von Großbritannien und ist seither eine konstitutionelle Monarchie, deren Staatoberhaupt Königin Elisabeth II. ist. Die Hauptstadt des Landes ist Port Moresby, die Währung Papua-Neuguineas ist der Kina.
Geschichte Papua-Neuguineas
Zur Teilung der Insel Neuguinea kam es infolge machtpolitischer Spiele seitens der Kolonialmächte. Die Niederländer hatten den Westteil der Insel bereits 1828 für sich beansprucht. Neuguinea war ein wichtiger Stützpunkt der Niederländischen Ostindien-Kompagnie. Den noch „freien“ Ostteil der Insel wollten sowohl Großbritannien als auch das Deutsche Reich in Besitz nehmen.
Die Deutschen schaffte hier zunächst erfolgreich Fakten. 1885 einigte man sich jedoch gütlich auf eine weitere Teilung des Ostteils, wobei der Norden als „Kaiser-Wilhelm-Land“ unter deutsche Herrschaft gestellt wurde, der Süden als Protektorat Britisch-Neuguinea von den Briten in Beschlag genommen wurde. Infolge des Verlustes des 1. Weltkriegs verlor Deutschland sein Kolonialgebiet. Der Ostteil der Insel wurde zur Verwaltung an Australien übergeben. Der Westen wurde 1962 von Indonesien annektiert.
Die Hauptstadt Papua-Neuguineas, Port Moresby, ist gemessen an den Verhältnissen in Ozeanien, wo große Städte eher eine Seltenheit sind, geradezu imposant. Rund 360.000 Einwohner zählt die Stadt. Zu den offiziellen Einwohnerstatistiken kommen die Bewohner der Elendsviertel um die Hauptstadt herum. Die Bildung dieser Viertel – und auch die hohe Kriminalitätsrate in der Hauptstadt – hat seine Hauptursache in der starken Landflucht.
Da viele der in die Hauptstadt Strebenden dort keine Arbeit finden, ist das Elend groß. Immer wieder kommt es zu Konflikten zwischen Angehörigen verschiedener ethnischer Gruppen. Mittlerweile werden arbeitslose junge Menschen aus den Slums durch die Regierung in ihre Heimatdörfer zurückgeschickt.
Wirtschaft Papua-Neuguineas
Wirtschaftlich verfügt Papua-Neuguinea zwar über reiche Bodenschätze, die auch abgebaut werden, ist aber dennoch überwiegend von Landwirtschaft geprägt. Ein Großteil der Menschen lebt in Subsistenzwirtschaft. Kaffee, Kakao und Tee werden auf kleineren Plantagen abgebaut.
Ein großes Problem ist die Abholzung des Regenwaldes, aus dem Tropenhölzer gewonnen werden. Dies bedroht massiv die Artenvielfalt und das gesamte Ökosystem. Ein Großteil der Abholzungen ist zudem illegal. Gleichermaßen ausgebeutet werden die üppigen Fischbestände der Region. Das Problem insgesamt: Mit den Rohstoffen wird Raubbau an der Natur getrieben – und die Menschen Papua-Neuguineas profitieren davon so gut wie gar nicht. Die Regierung unternimmt wenig, um die Landflucht einzudämmen, die Kriminalitätsrate zu senken und das dringend benötigte Bildungs- und Gesundheitssystem auszubauen. Trotz Exports von Öl, Gold, Kupfer, Kaffee und Holz geht es dem Land daher nicht besonders gut.
Kultur in Papua-Neuguinea
Kulturell ist Papua-Neuguinea eine der interessantesten Ecken dieser Erde. In diesem Land leben auf nur rund 500.000 Quadratkilometern zwischen 800 und 1000 verschiedene ethnische Gruppen, die zu den Papua-Völkern gehören. Gerade in den sehr abgelegenen Stellen des Hochlandes haben diese bis heute viel von ihren traditionellen Lebensweisen bewahrt. Zudem gibt es eine große Anzahl Melanesier, die eher in den flacheren Regionen und in Küstennähe leben. Auch hier ist die ethnische Vielfalt groß. Hinzu kommen einige andere Minderheiten, darunter auch einige europäischen Ursprungs. Hier hat die Kolonialgeschichte der Demographie ihren Stempel aufgedrückt.
Entsprechend groß ist auch die sprachliche Vielfalt, denn jede dieser ethnischen Gruppen verfügt auch über eine eigene Sprache. Statistiken zufolge sollen sich bis zu 25% der Sprachen der Welt alleine in dem Inselstaat finden.
Die Sprache ist für die Einheimischen das primäre Merkmal ihrer ethnischen Zugehörigkeit. Dieses System bezeichnet man als Wantok-System. Der Name dafür leitet sich von dem Tok Pisin-Wort für „dieselbe Sprache“, aus dem Englischen „one talk“, ab. Das bezeichnet Angehörige derselben ethnischen Gruppe. Tok Pidgin kann man einigermaßen verstehen, wenn man sehr gute Englischkenntnisse hat.
Es gibt einige bedeutende Kulturfestivals auf Papua-Neuguinea, bei denen die verschiedenen ethnischen Gruppen zusammenkommen. Diese sind heute eine der Haupttouristenattraktionen der Insel. Dennoch wird diese kulturelle Vielfalt mittlerweile immer mehr überschattet zwischen den gewaltsamen Auseinandersetzungen der verschiedenen Gruppen. Sie haben Papua-Neuguinea in den letzten Jahren vermehrt zu einem gefährlichen Pflaster werden lassen. Bei Eurer Reise solltet Ihr das immer im Hinterkopf haben und versuchen, Euch im Vorwege zu informieren, wo solche Auseinandersetzungen gerade besonders aktiv sind und welche Regionen es entsprechend zu meiden gilt.
Das Bismarck-Archipel und auch ganz Papua-Neuguinea hat übrigens eine sehr reiche Maskenkultur. Viele dieser traditionellen Masken aus Neuirland und Neubritannien hängen heute in Völkerkundemuseum rund um die Welt. Hier könnt Ihr erleben, wo sie ihren Ursprung haben!
Backpacker Budget in Papua-Neuguinea
Backpacking in Papua-Neuguinea mag ein großes Abenteuer sein – es ist auch ein teures. Das hat vor allem damit zu tun, dass es kaum touristische Infrastruktur gibt. Die wenigen Ausländer, die nach PNG reisen, haben meist ein großes Budget und wohnen in den wenigen teuren Resorts. Der direkte Kontakt zur einheimischen Lebensweise ist dann sehr eingeschränkt. Primär werden Kulturshows und Naturhighlights angeschaut.
Das Tagesbudget liegt bei mindestens 80 €, wenn Ihr Euch auf günstiges Essen von den Märkten beschränkt und in simplen Guesthouses unterkommt. Wer gehobene Unterkünfte und organisierte Travel Packages zum Sightseeing möchte, der ist schnell auch beim doppelten Preis.
Etwas sparen kann man, indem man spontan Familien in den Dörfern oder auch Kirchen um Unterkunft bittet – also quasi Couchsurfing ohne Plattform. Für alleinreisende Frauen sicherlich ein nicht ganz ungefährliches Abenteuer, aber in jedem Fall gut für den Geldbeutel. Auch, wer beim Essen vornehmlich auf Yamswurzeln setzt, spart kräftig ein. Dennoch: Alle Flugverbindungen wird man nicht aus einer Reise durch PNG streichen können, und das allein macht die Reise bereits ziemlich teuer.
Mietwagen in Papua-Neuguinea
Mietwagen gibt es in Papua-Neuguinea nicht zu mieten, was auch daran liegt, dass jenseits der größeren Städte die Straßen schnell enden. Man kommt dann nur zu Fuß, zu Boot oder mit dem Flugzeug weiter.
Öffentliche Verkehrsmittel in Papua-Neuguinea
In Papua Neuguines gibt es nur wenige Straßen und kaum Verkehrsinfrastruktur. Das beste Fortbewegungsmittel sind daher oft die eigenen Füße – alternativ gibt es auch einige Inlandsflugverbindungen, die allerdings entsprechend teuer sind. Weitere Alternativen sind PMVs (Public Motor Vehicles) und Boote.
Bus fahren in Papua-Neuguinea
Der beste Weg, in Papua-Neuguinea von A nach B zu kommen, ist mit den so genannten PMVs, den Public Motor Vehicles – jedenfalls an den wenigen Flecken, wo es tatsächlich Straßen gibt. Das sind Fahrzeuge aller Art und Ausstattung, die auf festgelegten Routen fahren und Passagiere transportieren. Mit PMVs zu fahren ist ausgesprochen günstig. Im Prinzip genügt es, sich an einem der Haltepunkte einzufinden und zu warten, bis ein Fahrzeug kommt. In entlegeneren, ländlichen Gebieten werden aber die Strecken nur einmal täglich bedient. Besser also, Ihr erkundigt Euch vorher, wann die Abfahrt ist, damit Ihr nicht allzu lange wartet…
Üblicherweise erkennt Ihr PMVs daran, dass viele Menschen auf engem Raum zusammengepfercht sind. Wenn Ihr vorher aussteigen möchtet, ruft Ihr dem Fahrer zu „Stop, driver!“. Für alleinreisende Frauen kann es problematisch sein, PMVs zu benutzen. Wer als Frau alleine unterwegs ist, sollte versuchen, einen Platz neben oder zwischen anderen Frauen suchen.
Bahnfahren in Papua-Neuguinea
Ein Bahnnetz gibt es auf Neuguinea nicht.
Fähren in Papua-Neuguinea
Boote verkehren beispielsweise entlang der Küste und ersparen so lange Märsche. Auch den Sepik, den großen Fluss auf der Insel Neuguinea, kann man mit dem Boot hinauffahren, um ins Innenland zu gelangen. Das Auswärtige Amt warnt ausdrücklich vor der Nutzung dieser Boote, da sie nicht dem westlichen Standard genügen; das ist sicher richtig. Dennoch kann man davon ausgehen, dass die lokale Bevölkerung mit einiger Expertise ausgestattet ist. Das Risiko muss aber natürlich jeder für sich selbst bewerten. Meist handelt es sich nicht um offizielle Fährschiffe, sondern um Lastschiffe, die gegen einen kleinen Obulus auch Passagiere mitnehmen.
Flugverbindungen in Papua-Neuguinea
Es gibt relativ viele Inlandsflugverbindungen mit Air Niugini oder Air PNG, aber die Tickets sind recht teuer, und fast alle Flüge sind Umsteigeverbindungen über Port Moresby. Für den Weg ins Bismarck-Archipel sind die Flugverbindungen nach Rabaul bzw. Kavieng jedoch definitiv die beste Option.
Backpacker Routen in Papua-Neuguinea
Papua-Neuguinea ist wohl eines der letzten großen Abenteuer für jeden Backpacker. Wirklich konkrete Routenempfehlungen kann man hier kaum geben, denn wenn Ihr nicht mit einer organisierten Tour unterwegs sein wollt, gibt es kaum Möglichkeiten, vorab Details zu planen. Vielmehr solltet Ihr Euch eine grobe Liste machen, was Ihr gerne sehen wollt – und Euch dann vor Ort durchfragen.
Auch wenn Papua-Neuguinea als gefährlich verschrien ist, sind die Menschen ausgesprochen hilfsbereit und nett. Am besten versucht ihr bei Eurer Ankunft in Port Moresby einen ersten Kontakt zu finden, zum Beispiel über Eure erste Unterkunft, der Euch ein bisschen bei der Planung hilft. Und dann geht Ihr einfach Schritt für Schritt vor und schaut, was möglich ist.
Bei organisierten Touren – die ohnehin rar gesät sind – werden meist nur ausgewählte Stammesfeste besucht, beispielsweise in Rabaul (New Britain). Vereinzelt finden naturkundliche Exkursionen, Trekkings (v.a. Kokoda Track) oder Fahrten zu den großen Vulkanen (Tavurvur auf New Britain) statt. Wenn Ihr ein wenig von Papua-Neuguinea sehen möchtet, Euch aber das ganz große Abenteuer nicht zutraut, solltet Ihr Euch definitiv eher an eine solche Tour halten. Ihr seid dann aber schnell bei Kosten von mehreren Tausend Euro – ohne Anreise, versteht sich.
Hier zwei Vorschläge, wie Ihr Eure Reise nach Papua-Neuguinea strukturieren könnt, wenn Ihr als Individualreisende unterwegs seid.
Papua-Neuguinea für Eilige (ca. 15-20 Tage):
- 2-4 Tage: Port Moresby
- Kokoda Track (Rückflug von Kokoda nach Port Moresby)
- 2 Tage Mount Hagen
- 3-4 Tage Lae
- 5 Tage Madang
- 1 Tag Port Moresby
Papua-Neuguinea intensiv (ca. 30-40 Tage):
- 2-4 Tage: Port Moresby (Anflug in der Regel von Australien aus)
- 2 Tage Mount Hagen
- 7-10 Tage zentrales Hochland (Kokoda Track, Mount Wilhelm)
- 3-4 Tage Lae
- 7 Tage Madang
- 5-7 Tage New Britain (mit Rabaul und Mt. Tavurvur)
- 5-7 Tage New Ireland (mit Kavieng)
- 4-5 Tage Manus
- 1 tag Port Moresby
Reisezeiten in Papua-Neuguinea
Papua-Neuguinea ist topologisch von großen Höhenunterschieden geprägt, und entsprechend gibt es große Unterschiede zwischen dem Klima im Hochland und an der Küste. Für Port Moresby und Madang sind die Monate Juli bis September ideal. Es ist trocken und die Temperaturen sinken auf regelmäßig unter 30°C. Ebenfalls gute Reisemonate sind Mai/Juni und Oktober/November. In den Bergregionen ist es im Winter (also Juli bis September) allerdings ziemlich kalt. Generell liegt in den höchsten Regionen ganzjährig Schnee. Die beste Reisezeit für Euch hängt also ganz konkret davon ab, was Ihr vorhabt.
Backpacker Trips & Tipps in Papua-Neuguinea
Allgemein gilt Papua-Neuguinea las „heißes Pflaster“ mit einer hohen Straßenkriminalität. Alleinreisende sind davon besonders leicht betroffen. Teilweise ist die Gewaltbereitschaft recht hoch; jenseits der größeren Städte (v.a. Port Moresby, Lae, Mount Hagen) ist dies jedoch anders – hier lebt die Bevölkerung sehr ländlich und ist generell hilfsbereit und freundlich.
Ihr müsst aber leider damit rechnen, dass es immer wieder auch zu teils heftigen Auseinandersetzungen zwischen verschiedenen Stämmen und ethnischen Gruppierungen kommt, bei denen auch Waffengewalt zum Einsatz kommt. Bisweilen sind auch Trekkinggruppen hier zwischen die Fronten geraten.
In jedem Fall solltet Ihr Euch immer noch einmal versichern, dass die Strecke, die Ihr Euch vorgestellt habt, gerade einigermaßen sicher ist.
Natürlich muss jeder diese Risiken für sich selbst abschätzen. Aber man sollte in Bezug auf Papua-Neuguinea auch nicht jede Schauergeschichte glauben. Wenn Ihr Euch auf dem Laufenden haltet und versucht, Gebiete zu meiden, in denen es zum jeweiligen Zeitpunkt gerade vermehrt zu Auseinandersetzungen zwischen Stammesgruppen kommt, seid Ihr gut bedient.
Auch der Besuch der Insel Bougainville sollte besser nicht auf Eurer Route stehen, da es hier einige gewalttätige Rebellengruppen gibt; ohnehin braucht Ihr hierfür eine Sondergenehmigung.
Backpacker Highlights in Papua-Neuguinea
Für Trekkingfreunde gibt es in Papua-Neuguinea vor allem den beliebten Kokoda Track. Er führt von Port Moresby nach Kokoda im Landesinnern – und kann fortgesetzt werden bis nach Gona auf der anderen Seite der Insel.
Es ist aber auch möglich, von Kokoda mit dem Flugzeug zurückzufliegen. Diese „halbe Strecke“ ist 96 km lang und kann in ca. 6 Tagen abgewandert werden. Er führt auf über 2000 Höhenmeter hinauf – aufgrund der Höhe und auch der klimatischen Bedingungen ist es dringend angeraten, gut trainiert anzureisen.
Der Kokoda Track ist eigentlich ein Buschpfad, der aber im 2. Weltkrieg zu militärischen Zwecken genutzt wurde. Heute ist er eine der Haupttouristenattraktionen des Landes. Entsprechend finden sich hier relativ viele Reisegruppen und einige leider wenig authentische kulturelle Darbietungen. Dafür wird man aber mit eindrucksvollen Ausblicken belohnt – und wandert bis recht tief in den Urwald hinein.
Wer es auf das Bismarck-Archipel schafft: Hier ist eine der Hauptattraktionen der Vulkan Tavurvur, der unweit der Stadt Rabaul liegt. Wer mag, kann auf den Vulkan hinaufsteigen, quer durch die erkalteten Lavafelder der letzten großen Eruptionen 1994 und 2014. Noch heute ist der Vulkan ausgesprochen aktiv, so dass Ihr bei einer Wanderung zur Caldera sicherlich einige spektakuläre Naturschauspiele werdet beobachten können.
Zugegeben: Wer das Schwimmen im Meer liegt, wird dazu vielleicht normalerweise keinen Strandurlaub in Papua-Neuginea buchen. Dennoch verfügt PNG über einige schöne Badestrände – zudem ist die Unterwasserwelt ausgesprochen vielseitig und interessant, was Papua-Neuguinea zu einem beliebten Ziel bei Tauchern macht.
Backpacker Geheimtipps in Papua-Neuguinea
Es bedarf keiner großen Erläuterung: Papua-Neuguinea ist an sich schon ein Geheimtipp, sogar unter Backpackern. Dabei gibt es nicht unbedingt „den“ ultimativen Geheimtipp, was man auf der Insel gesehen oder erlebt haben muss.
Viele Touristen halten sich an die traditionellen Feste, Sing-sings, bei denen verschiedene ethnische Gruppen zusammentreffen und ihre traditionelle Kultur zeigen. Das berühmteste ist sicherlich die Goroka-Show im September, die auch zahlreiche Touristen aus dem In- und Ausland anzieht. Zweifellos ist es lohnenswert, ein solches Festival einmal besucht zu haben; der eigentliche Charme Papua-Neuguineas liegt jedoch darin, dass es touristisch eben noch so wenig entwickelt ist, dass man in abgelegenen Gebieten noch sehr viel ursprüngliches Landleben kennenlernen kann.
Hier kommt Ihr direkt mit den Menschen in Berührung und werdet fast immer ausgesprochen herzlich aufgenommen. Es lohnt sich darum, einfach auch einmal abseits der „Highlights“ in die Dörfer hinauszuwandern oder sich mit einer Fähre hinfahren zu lassen und ein paar Tage dort zu verbringen.
Das Bismarck-Archipel mit den Hauptinseln New Britain, New Ireland und Manus ist hier noch einmal besonders empfehlenswert. In bestimmten Gegenden wird noch das traditionelle Muschelgeld verwendet. In jedem Fall lässt sich hier noch sehr viel über die traditionellen Lebensformen in Erfahrung bringen – auch wenn natürlich traditionelle Kleidung heute fast nur noch zu Festen angezogen wird. Übrigens: Was WLAN anbelangt – das gibt es so gut wie gar nicht. Beim Backpacking in Papua-Neuguinea seid Ihr ganz buchstäblich „off the grid“.
Backpacker Unterkünfte in Papua-Neuguinea
Hostels und Guesthouses findet man viele in den größeren Orten, sie sind jedoch verhältnismäßig teuer – und nicht immer rechtfertigt die Qualität der Unterkunft den Preis. Für eine sehr schlichte Unterkunft müsst Ihr mindestens 30 € pro Nacht einkalkulieren.
Es gibt einige Mittel- und Oberklassehotels, die Ihr über Internet buchen könnt. Hier liegt Ihr aber schon bei Preisen zwischen 80 und 150 €. Zudem liegen die meisten dieser Hotels entweder in Port Moresby, oder es handelt sich um Resorts in den Bade- und Tauchorten.
Eine sehr günstige, unkonventionelle Alternative ist das Übernachten in Familien oder Kirchen. Der Komfort ist dabei zwar nicht immer riesig, dennoch oft gemütlich genug – und eben sehr schonend für den Geldbeutel. Zudem kommt Ihr direkt mit der lokalen Bevölkerung in Kontakt und erlebt das Leben vor Ort hautnah – was will man mehr?
Essen & Trinken in Papua-Neuguinea
Die besten Erlebnisse in Papua-Neuguinea werden vermutlich nicht die kulinarischen sein. In kulinarischer Perspektive ist PNG eher einseitig und karg. Es werden hauptsächlich Reis, Yams, Taro und Sago konsumiert. Zudem gibt es einige Früchte, die weite Verbreitung finden, Fleisch und Fisch wird den Speisen meist nur in geringen Mengen zugesetzt. In den größeren Städten gibt es einige Fastfood-Läden, die jedoch nicht wirklich einen Besuch wert sind.
Die Kosten für Verpflegung hängen stark davon ab, wie Ihr Euch ernährt. Wer auf den lokalen Märkten einkauft und sich an die regionalen Grundlebensmittel Yams, Reis und Dosenfisch hält, kommt sehr günstig davon. Mit 10 bis 15 € solltet Ihr dann eigentlich auskommen. Umgekehrt könnt Ihr Euch natürlich auch ein Glas Nutella gönnen, aber das kostet dann schon mal 15 €.
Essen in Papua-Neuguinea
Ein Großteil der Einwohner Papua-Neuguineas lebt in Subsistenzwirtschaft. Entsprechend wird gegessen, was angebaut wird – und die Küche ist nicht besonders abwechslungsreich.
Auch die städtische Bevölkerung konsumiert überwiegend schlichte Mahlzeiten, auch wenn hier eben auch Fastfood konsumiert wird und ein leichter Einfluss der Küchen Südostasiens zu spüren ist.
Das Nationalgericht ist Mumu, benannt nach dem gleichnamigen Erdofen, in dem traditionell die Speisen zubereitet wurden. Mumu ist eine Art Eintopf aus Schweinefleisch, Süßkartoffel, Reis und Gemüse, der aber ursprünglich nicht gekocht, sondern eben in einem Erdofen gegart wird.
Traditionell gibt es drei Mahlzeiten, wobei das Frühstück die unwichtigste ist und bisweilen auch einfach durch Kaffee ersetzt wird. Mittags wird gemeinsam mit der Familie gegessen. Das Mittagsmahl besteht aus mehreren „Gängen“ und kann mehrere Stunden dauern. In der Stadt fällt es allerdings oft kürzer aus, da die Menschen an einen festen Arbeitsrhythmus gebunden sind. Abends ist man in den ländlichen Gebieten meist die Überreste vom Mittagessen, während in der Stadt das Abendessen – durch den anderen Lebensrhythmus – ein stärkeres Gewicht bekommt.
Trinken in Papua-Neuguinea
Zu den beliebtesten Getränken gehören Kava, ein Erfrischungsgetränkt, das aus der Wurzel der Kava-Pflanze gewonnen wird, und Kokosnusswasser (Kulau). Kaffee wird auf Papua-Neuguinea angebaut und auch viel getrunken. An alkoholischen Getränken ist vor allem Bier beliebt.
Backpacker Visa und Impfungen in Papua-Neuguinea
Für die Einreise nach Papua-Neuguinea ist für deutsche Staatsangehörige ein Visum erforderlich, das aber ganz problemlos bei der Einreise in Port Moresby ausgestellt wird. Das Visum ist kostenfrei und berechtigt zu einer Einreise für bis zu 60 Tage. Dieses Visum gilt ausschließlich für touristische Zwecke. Alle anderen Visa müssen vorab bei der Botschaft Papua-Neuguineas beantragt werden.
Laut Einreisebestimmungen des Auswärtigem Amtes sind folgende Dokumente als Reisedokumente akzeptiert:
Reisepass: Ja
Vorläufiger Reisepass: unbekannt
Personalausweis: Nein
Vorläufiger Personalausweis: Nein
Kinderreisepass: Ja
Über aktuelle Details zu den Einreisebestimmungen solltet Ihr Euch vor Eurer Reise auch nochmal direkt beim Auswärtigen Amt informieren.
Medizinische Hinweise & Impfungen für Papua-Neuguinea
Für deutsche Reisende gibt es keine Impfvorschriften für die Einreise nach Papua-Neuguinea. Empfehlenswert ist jedoch, den Impfschutz immer aktuell zu halten – als Orientierung solltet Ihr dabei den Impfkalender des Robert-Koch-Institutes nutzen.
Zudem solltet Ihr Euch für die Reise gegen Hepatitis A und Typhus impfen lassen, bei längeren Aufenthalten auch gegen Hepatitis B, Tollwut und Japanische Enzephalitis.
Eine Vielzahl von durch Mücken übertragenen Infektionskrankheiten, darunter Malaria, Japanischen Enzephalitis, Dengue-Fieber und Chikungunya sind in Papua-Neuguinea häufig. Vorbeugender Mückschutz – tags wie nachts – ist also alles!