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Backpacking in Armenien

Armenien, zwischen Asien und Europa in der gebirgigen Kaukasusregion, ist ein Traum für jeden Backpacker, wenn Trekking und Wandertouren auf dem Plan stehen. Zum großen Teil besteht die ehemalige Sowjetrepublik aus Berglandschaften. Viele Flächen liegen mehr als 1000 Meter über dem Meeresspiegel. Mittlere Höhenzüge weisen Höhen von 1800 Meter auf. Trotz der geringen Größe des Landes gibt es eine beeindruckende Flora und Fauna, mit großen Waldgebieten im Süden.

Menschenleere Gebiete findet ihr beispielsweise in den Gegham-Bergen, deren Gipfel 3000 und 4000 Meter in den Himmel ragen. Frei reisen könnt ihr im größten Teil des Landes, um die frühsten christlichen Kulturen und zahlreiche religiöse Stätten zu entdecken. Der griechisch-römische Tempel von Garni, die Kathedrale von Etschmiadsin, die aus dem 4. Jahrhundert stammt und das Kloster Chor Virap gehören zum UNESCO Weltkulturerbe und geben euch tiefe Einblicke in die Kultur des Landes.

Auf touristische Infrastruktur stoßt ihr nur in der Hauptstadt und nahe touristischen Gebieten sowie in den Provinzhauptstädten und Hauptdurchgangsstraßen, allerdings etwas eingeschränkt.  Abseits dieser Bereiche werdet ihr Hotels, anderen Übernachtungsmöglichkeiten und Restaurants auch vergeblich suchen. Da seid ihr schon auf private Kontakte angewiesen. Bevor ihr zu eurer Entdeckungsreise durch eine bestimmte Region aufbrecht, solltet ihr euch in den großen Städten mit Proviant versorgen, da es in den kleinen Dörfern so gut wie keine Läden gibt.

Architektur Jerewan

Architektur Jerewan

Die Hauptstadt des Landes ist Jerewan und mit rund 1 Mio. Einwohner die größte Stadt Armeniens. Nach dem Ende der Sowjetzeit hat die Hauptstadt eine enorme Entwicklung erlebt. Anstelle von Tristesse versprüht ihr eine unbeschreibliche Aufbruchsstimmung. Durch die zurückgekehrten Armenier aus Syrien und dem Libanon weht ein frischer Wind durch das Land. Kultur und Moderne ergeben eine sympathische Verbindung, die Lebenslust und Neubeginn demonstriert.

Backpacking in Armenien gestaltet sich sehr spannend, da es keine öffentlichen Verkehrsmittel gibt, die euch von durch das Land bringen. Es gab früher einmal eine Eisenbahnroute, die von Nord nach Süd reichte. Sie ist allerdings stillgelegt. Trotzdem braucht ihr euch über den Transport keine Gedanken zu machen. Dazu gibt es später mehr Informationen.

Mit der Verständigung ist es auch so eine Sache. Mit Englisch werdet ihr nicht sehr weit kommen. Daher sind Russischkenntnisse von großem Vorteil.  Russland ist ein essentieller Verbündeter und wichtiger Handelspartner für Armenien. Die älteren Menschen sprechen alle mehr oder weniger russisch, selbst die Bauern in den kleinen Dörfern. Gute Englischkenntnisse werdet ihr ausschließlich in den touristischen Gebieten und in Jerewan finden.

Frauen, die alleine durch Armenien reisen, werden gerne komisch angeschaut und haben es nicht gerade leicht. Das begründet sich auf der Kultur und dem Status des weiblichen Geschlechts, die einfach noch nicht soweit sind, Frauen zuvorkommend entgegenzukommen. Vielleicht gibt es ja einen Bruder, der ein schlechtes Verhalten rächen könnte.

Geld bekommt ihr in Armenien in Jerewan und den Provinzstädten an Geldautomaten mit der Kreditkarte. Vor eurer Reise durch das Land, solltet ihr euch mit genug großen Geldscheinen eindeckten, da es sonst beim Wechselgeld Probleme geben kann. Die Währung ist der armenische Dram. Verhungern werdet ihr in Armenien nicht. Denn die armenische Küche bietet euch, genau wie in anderen Gebieten des Kaukasus, nahrhafte, leckere Köstlichkeiten, die ihr unbedingt kosten solltet.

Menschen, Kultur und Traditionen

Menschen, Kultur und Traditionen

Kultur in Armenien

Wenn Armenien unter Europa eingeordnet wird, ist das nicht ganz falsch und auch nicht ganz richtig. Stellt ihr beim Backpacking Armeniern die Frage, ob ihr Land zur westlichen oder östlichen Hemisphäre gehört, bekommt ihr vielleicht die Antwort: „Zu Beiden! Außerdem ist Armenien der Nabel der Welt und die Urstätte der Zivilisation!“ An Nationalbewusstsein mangelt es dem Volk auf jeden Fall nicht. Diese Denkweise hat den Armeniern immer wieder das Überleben gesichert. Im Laufe der Jahrhunderte bis heute hatten sie es nie einfach.

Das älteste christliche Land der Erde, mit ganz eigener Konfession, Sprache und Schrift ist Armenien. 20 Jahre älter als die des Vatikans ist die armenische Staatskirche. Um sich ein Bild der Kultur zu machen, solltet ihr euch mit den Menschen und der Kunst auseinandersetzen. Die Probleme, Sehnsüchte und Geschichte spiegeln sich in Musik, Literatur, Filmen und Gemälden wider. Seit vielen Jahrhunderten verleiht das Volk  auf diese Art und Weise den Gedanken ein Gesicht.

In Armenien hat Familie und das Zusammenleben einen hohen Stellenwert. Kinder sind sehr repektvoll ihren Eltern gegenüber, auch wenn sie bereits erwachsen sind. Das Oberhaupt der Familie ist der Vater. Frauen arbeiten vielfach nicht oder hören damit auf, wenn sie ein Kind bekommen. In modernen Familien werden die Großeltern in die Erziehung der Kinder mit einbezogen, damit beide Elternteile arbeiten gehen können. Bei eurem Backpacker Trip erlebt ihr gastfreundliche und aufgeschlossene Menschen, sodass ihr freundlich empfangen werdet.

Mehr Backpacking Informationen zu Armenien

Reisen in Armenien gestaltet sich, im Gegensatz zu westeuropäischen Ländern recht günstig, sodass ihr mit einem Tagesbudget von 40 bis 60 Euro sehr gut auskommt und alle Kosten decken könnt.

Ihr bekommt bei eurem Backpacker  Trip durch das Land viel Kultur und einzigartige Landschaften geboten. Rund 90 % des Landes besteht aus Gebirge, wo ihr nicht nur Wanderungen, sondern auch spannende Klettertouren unternehmen könnt. Im Winter wird es richtig kalt. Bis ins Frühjahr hinein liegt mitunter bis in die Täler Schnee. Daher solltet ihr eure Reisezeit gut auswählen.

Es gibt verschiedene Möglichkeiten zum Übernachten. So findet ihr beispielsweise Unterkünfte bereits für 10 Euro. Bei Hotels könnt ihr auch super Angebote bekommen. Die günstigsten Preise liegen bei rund 14 Euro. Bei eurer Reise durch Armenien könnt ihr einfach nur das Land besuchen oder euch auf die einzigartige Kultur und die alten Traditionen einlassen. Jerewan bietet euch neben einer kulturellen Vielfalt auch tolle Möglichkeiten zum Shoppen.

Für Armenien braucht ihr als deutsche Staatsbürger kein Visum und könnt für 180 Tage im Jahr dort bleiben. Was Ihr als Backpacker sonst noch wissen müsst, findet ihr unter Visum & Impfungen.

Kloster Norovak in Armenien

Kloster Norovak in Armenien

Backpacker Budget in Armenien

Armenien ist vergleichsweise ein günstiges Reiseland, sodass ihr mit einem Budget von 40 bis 60 Euro am Tag gut ausgestattet seid. In den großen Städten könnt ihr verschiedene Verkehrsmittel nutzen, da selbst für ein Taxi die Preise überschaubar bleiben. Regionale Produkte sind wie überall günstiger als eingeführte Waren. In einem einfachen Restaurant bekommt ihr eine Mahlzeit bereits für 4,80 Euro. Für ein Drei-Gänge-Menü für 2 Personen in einem Mittelklasse-Restaurant zahlt ihr rund 18 Euro. Wollt ihr zwischendurch auf Fastfood von Mc Donalds zurückgreifen, kostet euch ein Mc Meal oder ein gleichwertiges Combo Meal 3,50 Euro. Einheimisches Bier in 0,5 Liter Flaschen bekommt ihr für rund 0,90 Euro, für 0,33 l importiertes Bier legt ihr rund 1,30 Euro hin. Softdrinks wie Cola gibt es für 0,53 Euro (0,33 l) und Wasser für 0,28 Euro.

Taxi fahren Bus fahren in Armenien

Das Reisen in den Städten mit öffentlichen Verkehrsmitteln beim Backpacking gestaltet sich recht günstig. Für ein One-Way-Ticket zahlt ihr gerade einmal 0,18 Euro. Wer länger in Jerewan bleiben möchte, sollte auf ein Monatsticket für 11 Euro zurückgreifen. Denn günstiger geht es wohl kaum. Mit einem Taxi seid ihr auch sehr günstig unterwegs. Der Starttarif liegt bei 1,10 Euro. Jeder gefahrene Kilometer wird zusätzlich mit 0,18 Euro berechnet. Der Liter Benzin kostet 0,69 Euro.

Über Land könnt ihr auch mit sogenannten „shared taxis“ reisen, die ihr am Tag zuvor frei Haus bestellt. Diese Art zu Reisen funktioniert über ein Netzwerk von privaten Dispatchern und ist recht undurchsichtig für Außenstehende. Ihr benötigt eine einheimische Vertrauensperson, die genau weiß, welche Nummer angerufen werden muss. Fragt im Zweifelsfall beim Gastgeber oder im Hotel/Hostel nach. Wenn ihr einmal im System aufgenommen seid, werdet ihr gerne für weitere Fahrten und auch für Übernachtungen vermittelt.

Der Vorteil des Systems liegt darin, dass eure Fahrt quasi auf Empfehlung von Bekannten zustande gekommen ist und nicht anonym. Daher werdet ihr auch als unerfahrene Backpacker nicht übers Ohr gehauen, da ihr im Rahmen der Gastfreundschaft unterwegs seid. Pro Person zahlt ihr beispielsweise für eine Strecke von Jerewan nach Kapan 12 Euro.

Bus fahren in Armenien

Klassische Reisebusse, die euch über Land fahren, werdet ihr bei eurem Backpacker Trip durch Armenien vergeblich suchen, da es keine öffentlichen Verkehrsmittel zwischen den einzelnen Städten gibt. Geboten werden euch dafür aber Marschrutkas, Kleinbusse, die erst losfahren, wenn sie voll sind. Sie nehmen jeden mit, der, trotz der geringen Höhe der Fahrzeuge, kein Problem mit dem Stehen hat. Sie fahren nicht nur in Jerewan, sondern auch zu verschiedenen Dörfern und Sehenswürdigkeiten und bringen euch überall hin. Die Preise liegen zwischen 0,18 Euro  und 0,88 Euro, je nach Entfernung.

Eine Alternative zum Busfahren ist hitchhiken. Dafür braucht ihr oftmals nicht einmal den Daumen in den Wind zu halten. Ihr werdet einfach angesprochen, ob ihr mitgenommen werden wollt.

Inlandsflugpreise in Armenien

Es gibt nicht nur keine Direktflüge von Deutschland nach Armenien, sondern auch keine Inlandsflüge. Die Fluggesellschaft Sky Net plant zwar, Inlandsflüge auf den Strecken von Jerewan-Kapan, Jerewan-Gjimri und Jerewan-Stepanawan anzubieten. Im Netz ist darüber aber nichts Näheres zu finden.

Bahn fahren in Armenien

Bahnfahren in Armenien könnt ihr gar nicht. Es gab zwar einmal eine Eisenbahnroute von Nord nach Süd. Diese ist aber schon lange Zeit stillgelegt.

Landschaft in Armenien

Landschaft in Armenien

Backpacker Routen in Armenien

Bei der Suche nach Wanderwegen und Trekkingrouten werdet ihr fast kein Kartenmaterial finden.  Denn offizielle und inoffizielle Wanderwege oder Fernwanderwege gibt es nicht. Als Backpacker müsst ihr beim Durchkämmen des Landes die Wege schon selber finden. Bei den Einheimischen stosst ihr oftmals auf Unverständnis, wenn ihr nach Wanderrouten fragt. Es gibt aber eine Initiative, die den individuellen Wander- und Backpacking Tourismus ankurbeln möchte.

In der südlichen Provinz Syunik  ist die Initiative APK Armenia sehr aktiv. Sie bietet neben vielen anderen Dingen markierte Wanderwege und eine 3-Tage-Wanderung von Tatev nach Kapan. Bei Trekking könnt ihr die Openstreetmap nutzen, die eine erstaunliche Abdeckung bereitstellt und selbst kleinste Waldwege korrekt darstellt. Es gibt diese Maps beispielsweise für Garmin-GPS-Empfänger. Trackaufzeichnungen von erprobten Strecken werden euch beispielsweise bei wikiloc und GPSies bereitgestellt. Höhendaten könnt ihr über die üblichen Quellen erfahren.

Armenien bietet euch kühle Hochplateaus und heiße Täler, verschlafene Dörfer, sanfte, grüne Hügel, hohe Berge, den Sewan See und einzigartige Städte, die einen Hauch des vergangenen Glanzes  der Sowjet-Ära versprühen. Alt trifft auf Moderne. Das spiegelt sich auch im Lebensstil der Armenier wider. Es gibt den Dilijan National Park und das Chosrow Reservat sowie etliche kulturhistorische Stätten, die euch in den Bann ziehen werden. Was solltet ihr bei eurem Backpacking Trip gesehen haben?

Route 1: Der Klassiker (15-20 Tage)

  • 3 Tage Jerewan. In das pulierende Leben der Hauptstadt eintauchen und Tradition sowie Moderne genießen.
  • 3 Tage Provinz Syunik von Tatev nach Kapan durchwandern und historische Bauwerke entdecken.
  • 3 Tage Kapan erkunden und zur Burg Halidzor wandern
  • 2 Tage den Hausberg Kapans, den Khustup besteigen
  • 3 Tage Yeghegnadzor, die Provinz Vayots Dzor durchwandern und atemberabende Vegetation entdecken
  • 2 Tage das Kloster Noravankh besuchen und das spektakuläre, malerische Gebirgstal erkunden
  • 2 Tage den Sewan See entdecken und das Genozid-Museum besuchen

Route 2: Backpacker Intensiv Trip (bis 30 Tage und mehr)

  • 4 Tage Jerewan. In das pulierende Leben eintauchen und Tradition sowie Moderne genießen.
  • 3 Tage Provinz Syunik von Tatev nach Kapan durchwandern und historische Bauwerke entdecken.
  • 3 Tage Kapan erkunden und zur Burg Halidzor wandern
  • 2 Tage den Hausberg Kapans, den Khustup besteigen
  • 4 Tage Yeghegnadzor und die Provinz Vayots Dzor durchwandern und atemberabende Vegetation entdecken
  • 3 Tage das Kloster Noravankh besuchen und das spektakuläre, malerische Gebirgstal erkunden
  • 3 Tage den Sewan See entdecken, das Genozid-Museum besuchen und entspannen
  • 3 Tage das Kloster von Geghard im oberen Azat-Tal besuchen und die Landschaft erkunden
  • 2 Tage die Basilika und archäologische Stätte von Jereruk erkunden
  • 2 Tage im Dilijan National Park auf atemberaubende Landschaften und artenreiche Tierwelt stoßen
  • 2 Tage im Chosrow Reservat einzigartige Pflanzenarten entdecken

    Naturschauspiel in Armenien

    Naturschauspiel in Armenien

Reisezeiten in Armenien

Das überwiegend bergige Armenien bietet euch bis ins Frühjahr Schnee und sehr viel Hitze in den Sommermonaten. Von den Temperaturen her ist daher Juni eine gute Reisezeit. Allerdings kann es in diesem Monat auch sehr viel regnen.  Zutreffend ist dieses für die südlichste Provinz Syunik, wo ihr auf einzigartige grüne Vegetation stoßt. Die beste Reisezeit ist Juli und August, da euch bei eurem Backpacker Trip zu dieser Zeit meist stabiles Wetter beschert wird, gerade wenn ihr Trekkingtouren unternehmen möchtet. Die Hitze in den Ebenen müsst ihr halt hinnehmen. Beim Packen solltet ihr auf jeden Fall Regenkleidung nicht vergessen.

Backpacker Unterkünfte in Armenien

In Armenien gibt es für eine Reihe Übernachtungsangebote, zwischen denen ihr auf eurem Backpacker Trip durch das Land wählen könnt. Es gibt gerade in den Städten unterschiedliche Hotels, die euch als Unterkunft dienen. Wenn ihr dabei ein Haus gehobenerer Klasse wählt, zahlt ihr auch ordentlich dafür. Die Übernachtung in einem 5-Sterne-Hotel kostet schnell 100 Euro und mehr.

Gerade in den Städten sind auch Hostels eine gute Alternative, wo ihr recht günstig absteigen könnt. Leider gibt es nur 20 Stück, die sich auf die Städte Jerewan und Tsaghkadzor beschränken. Ein Blick auf die Hostelseite Hostelworld gibt schnell Auskunft, was euch eine Übernachtung kostet. Demnach sind die Preise für ein Bett in einem Hostel wie folgt:

  • Jerewan 5 -11 Euro
  • Tsaghkadzor 15 Euro

Ein Blick auf die Preise von Hotels und Motels ist oftmals auch lohnenswert und damit eine gute Alternative zum Übernachten.

Motels an Ausfahrtstraßen und Autobahnen

Gerade in den größeren Städten Armeniens werdet ihr eventuell Motels, aber sicher kleinere günstige Hotels finden. Mitunter bekommt ihr mehr Luxus als in Jugendherbergen zu ähnlichen Preisen geboten. Ein Frühstück ist im Preis vielfach mit inbegriffen. Motels findet ihr meist an den Ein- und Ausgangsstraßen zu Städten oder Autobahnen. Kleiner, kostengünstiger Hotels gibt es sowohl im Innenstadtbereich, wie auch etwas außerhalb. Da lohnt es sich, die Preise zu vergleichen.

Camping auf dem Land

Das Gute in Armenien ist, dass ihr euer Zelt überall dort aufstellen könnt, wo ihr wollt. Das bietet den einzigartigen Vorteil, dass ihr nichts bezahlen müsst und euch einen traumhaften Platz in der wundervollen Landschaft aussuchen könnt. Es gibt aber auch tolle Campingplätze mit Schwimmbad, sauberen Sanitäranlagen, wo man es durchaus ein paar Tage aushalten kann. Die Preise für einen Zeltplatz und 2 Personen beginnt bei rund 12 Euro.

Kirchen Ruine in Armenien

Kirchen Ruine in Armenien

Backpacker Trips & Tipps in Armenien

Das Land bietet euch bei eurem Backpacker Trip eine unbeschreiblich vielseitige Landschaft mit hohem Gebirge, keinen Dörfern und einer Hand voll größeren Städten. So könnt ihr einerseits das Land bereisen und anderseits in die Kultur Armeniens eintauchen. Das Land hat eine ausgeprägte Geschichte, der ihr überall begegnet. Die Menschen sind gegenüber Reisenden sehr freundlich, sodass ihr schnell in die Gemeinschaft aufgenommen werdet.

In Armenien wird gut und gerne gegessen. Die Hauptmahlzeit ist das Abendessen, wo unterschiedliche Köstlichkeiten auf den Tisch kommen. Frauen haben es etwas schwerer Anschluss zu finden, gerade wenn sie alleine reisen. Das begründet sich auf dem Status, den Frauen in der Gesellschaft Armeniens einnehmen. Der Mann ist das Oberhaupt und der Versorger der Familie und die Frauen kümmern sich um die Erziehung der Kinder.

Backpacker Highlights in Armenien

Die Hauptstadt Jerewan ist einer der bemerkenswertesten Orte in Armenien, wo sich die alte Kultur mit der Moderne verbindet und zu einem besonderen Highlight für euch als Backpacker wird. Eindrucksvoll ist die alte und moderne Architektur, die sich im ganzen Stadtbild elegant zusammenfügt. An jeder Ecke gibt es etwas Neues zu entdecken. Daher solltet ihr euch für diese Stadt ruhig etwas mehr Zeit nehmen.

Ein weiteres, einzigartiges Highlight ist Noravankh, das als eines der schönsten Klöster in Armenien gilt. Es liegt  in der Schlucht des Amaghu auf einem Felsen. Aus der Entfernung wirken die Steine des Gebäudes beinahe rötlich. Das größte Gebäude ist die Mausoleumskirche Surp Astvatsin (Heilige Gottesmutter). Die Hauptkirche des Klosters ist Surp Karapet, die Täuferkirche. Auf alten Gemäuern, Felsen und Ruinen ist das Kloster erbaut und bietet euch einen tiefen Einblick in den katholischen Glauben der Armenier.

Ein weiteres Highlight ist das Kloster Chor Varip zwischen den Städten Artaschat und Ararat, in dessen Hintergrund der Berg Ararat mit einem schneebedeckten Gipfel majestätisch in Himmel ragt. Bis zum Fuß des Berges erstreckt sich eine flache Landschaft, deren Vegetation durch große Hitze im Sommer geprägt ist.

Gebirgslandschaft Armenien

Gebirgslandschaft Armenien

Backpacker Geheimtipps in Armenien

Beim Besuch des Ortes und Kosters Tatev gilt eine Fahrt mit der Tramway Tatev zur Ortschaft Halidsor als besonderer Geheimtipp. Dabei handelt es sich um eine Seilbahn, die bei Goris über der Vorotanschlucht führt.  Die beiden Orte liegen auf 1.546 bzw. 1537 Metern Höhe. Die Seilbahn spannt sich über die Schlucht auf einer Strecke von 5,75 km und überwindet dabei von 321 bis 500 Meter Höhe. Bei der 11-minütigen Fahrt erlebt ihr eine wundervolle Aussicht in eine atemberaubende Vegetation.

Ein weiterer Geheimtipp ist die Vorotanschlucht selbst. Durch sie fließt der Fluss Vorotan, über den sich eine natürliche Brücke aus Kalksandstein spannt. Entstanden ist sie durch die heißen, schwefelhaltigen Quellen. Die 30 Meter breite Brücke wird auch als Satansbrücke bezeichnet. Kein Wunder! Denn Schwefel und Feuer sowie die gelblich-hellgrüne Färbung des Wassers lassen den Eingang zur Hölle vermuten.

Essen & Trinken in Armenien

Die armenische Küche ist für Feinschmecker ein besonders Highlight, da sie farbenfroh, geschmackvoll und durch eine Vielzahl kulinarischer Richtungen beeinflusst ist. Trotzdem bleibt sie einzigartig. Wo in anderen Ländern des Kaukasus Mais und aserbaidschanischer Reis zum Einsatz kommt, wird in Armenien Weizen verwendet. Typisch ist dabei die Verwendung  von Mehlmischungen, die aus Kartoffeln, Mais und Weizen bestehen.

Grundnahrungsmittel sind Joghurt, Brot, Auberginen und Lammfleisch. In den Grundzügen ist die armenische Küche der ältesten Küche Asiens und der ältesten Küche Transkaukasiens recht ähnlich. Armenische Suppen werden aus Tomaten, mit einer Mischung aus Zitrone und Eiern oder Joghurt, Knoblauch und Zwiebeln hergestellt und mit unterschiedlichen Kräutern gewürzt. Die bekannteste Suppe Armeniens ist Bosbasch. Sie besteht aus Gemüse, Früchten und Lammfleisch.

Essen in Armenien

Eine besondere Spezialität ist Lawasch, ein Fladenbrot aus dem Hochland Armeniens, das in einem „Tonir“, einem, im Boden eingelassenen Ofen mit Kohle gebacken wird.  Das leichte, luftige Brot wird in Armenien zu fast allen Speisen gereicht. Eine weitere Köstlichkeit, die ihr euch nicht entgehen lassen solltet ist Harissa, ein traditionelles armenisches Gericht aus zerkleinertem Hühnerfleisch und gestoßenen Weizenkörnern. Das Gericht wird typischerweise mit Butter und Kreuzkümmel, manchmal auch mit Aleppo-Pfeffer gegessen.

Eine weitere Köstlichkeit kommt aus der Region Arzach und heißt Jingyalov Hatz. Es wird mit mehr als einem Dutzend Kräutern und Gräsern zubereitet, die flach auf einen Teigboden gelegt und anschließend gebacken werden. Vegetarianer geht bei diesem Gericht das Herz auf, wenn sie in den warmen Teig mit dem Saft des frischen Grüns hineinbeißen.

Die armenische Küche hat ein weiteres traditionelles Gericht, das sehr beliebt ist. Ghapama wird in einem ausgehöhlten Kürbis zubereitet und besteht aus Reis, Früchten und Gewürzen. Geschmacklich erlebt ihr ein unbeschreibliches Potpourri an Aromen, die euren Gaumen verzaubern.

Köstlichkeiten in Armenien

Köstlichkeiten in Armenien

Trinken in Armenien

In Armenien könnt ihr auf eurem Trip eine Vielzahl von alkoholischen Getränken genießen. Das älteste alkoholische Getränk ist Armenien ist der Wein. So wurde in der Region Areni die älteste Kellerei mit einem stolzen Alter von 6100 Jahren entdeckt. Ihr bekommt Rotwein, Weißwein und Rosé, doch daneben könnt ihr auch köstliche Biere genießen.

Brandy kennt man in Armenien als Cognac, der zu den Königen unter den alkoholischen Getränken gehört. Bereist Stalin soll diesen Brandy Kistenweise an den britischen Primier geschickt haben, weil dieser den feinen Tropfen zu schätzen wusste. Der Brandy wird aus Trauben hergestellt. Das reine Weindestillat bekommt seinen runden Geschmack und das typisch bernsteinfarbene Aussehen durch das Reifen in Holzfässern.

All diese feinen Köstlichkeiten sind aber nichts gegen Schwarzgebrannten, den es bei jedem Trinkgelage gibt. In der Landessprache wird er als „aragh“ oder „oghi“ bezeichnet. Hergestellt wird der Hochprozentige aus landestypischen Früchten wie Pfirsichen, Aprikosen, Kornelkirschen und Äpfeln. Ungeübte sollten die Finger davon lassen. Für Trinkfeste ist der Schwarzgebrannte eine wahre Gaumenfreude und bleibt lange in Erinnerung.

Backpacker Visa und Impfungen in Armenien

Für euren Backpacker Trip durch Armenien wird kein Visum benötigt. Ab dem Tag der Einreise könnt ihr euch für 180 Tage im Land aufhalten. Allerdings ist es wichtig, dass ihr gültige Einreisepapiere habt. Die Einreisebestimmungen lauten gemäß dem Auswärtigen Amt wie folgt:

  • Reisepass: Ja
  • Vorläufiger Reisepass: Ja
  • Personalausweis: Nein
  • Vorläufiger Personalausweis: Nein
  • Kinderreisepass: Ja, mit Lichtbild

Anmerkungen

Wie in jedem anderen Land gelten auch in Armenien die verschärften Sicherheitsbestimmungen. Zudem solltet ihr euch darüber im Klaren sein, dass das Land in einer seismisch aktiven Zone liegt und es jederzeit Erdbeben geben kann.

Medizinische Hinweise & Impfungen für Armenien

Spezielle Impfungen braucht ihr beim Backpacking durch Armenien nicht. Dennoch empfiehlt es sich die Standardimpfungen des Robert-Koch-Institutes auf dem aktuellen Stand zu haben. Grundsätzlich ist eine ärztliche Versorgung gewährleistet. Sie entspricht aber vielfach nicht den europäischen Standards. Im Notfall werdet ihr immer versorgt, wobei ihr eine Behandlung bar zahlen müsst. Lohnenswert ist auf jeden Fall, eine Krankenrücktransportversicherung abzuschließen.