Schließen
Hier klicken um ein Land zu wählen

Backpacking in Kasachstan

Was wisst ihr über Kasachstan? Ach ja, das war ja etwas mit Borat. Der Film „Borat – Kulturelle Lernung von Amerika, um Benefiz für glorreiche Nation von Kasachstan zu machen“. Vergesst am besten gleich alles wieder. Der Film wurde nämlich nicht mal in Kasachstan gedreht, sondern in Rumänien. Zu den Fakten: Kasachstan ist mit gut 2,7 Millionen Quadratkilometern Fläche der neuntgrößte Staat der Erde. Deutschland würde zum Vergleich 7,6 Mal in Kasachstan hineinpassen. Kasachstan hat aber nur etwa genauso viele Einwohner wie Nordrhein-Westfalen – nämlich knapp 18 Millionen.

In dem Land in Zentralasien leben mehr als 50 Ethnien und sämtliche Weltreligionen überwiegend friedlich zusammen. Etwa 70 Prozent der Bevölkerung sind Muslime. Schon bei eurem Flug werden euch die schneebedeckten Gipfel des Tienschan-Gebirges auffallen. Die bis zu 7400 Meter hohen „himmlischen Berge“ reichen bis nach China, Kirgisistan, Tadschikistan und Usbekistan. Allein schon wegen der Berge entlang der Seidenstraße, eine heute noch gebräuchliche Bezeichnung für ein altes Netz an Karawanenstraßen durch den Mittelmeerraum über den Landweg bis nach Zentralasien, sollte man sich Backpacking in Kasachstan nicht entgehen lassen.

Charyn Kasachstan

Kasachstan wird von vielen Backpacker*innen als Backpacker-Destination übersehen. Dabei hat es von den Bergregionen über die sanften Wüsten bis hin zu den tiefen Gräben eine sehr vielfältige und schöne Landschaft zu bieten. Ihr werdet die Gelegenheit haben, die einzigartige nomadische Kultur, die in ganz Kasachstan zu finden ist, kennenzulernen. Und da es nicht von Touristen überrannt ist, werdet ihr eine wirklich authentische Erfahrung machen.

In Kasachstan gibt es eigentlich alles an nur erdenklichen Landschaften, das Problem für Backpacker*innen ist nur: Alles liegt sehr weit auseinander und die Infrastruktur ist nicht die allerbeste. Man muss also sehr viel Zeit mitbringen, da man schon mal einen ganzen Tag von einem zum nächsten Ziel unterwegs ist. Im Süden und Südosten an der Grenze zu Kirgistan und China erstreckt sich das Zailijskij Alatau, Alatau-Hochgebirge. Es ist bis zu 7.000 m hoch und birgt natürliche Wälder, Gletscher und Hochweiden. Hier liegt auch der Charyn-Canyon, ein Grand Canyon im Miniformat.

Im Nordosten gibt es das Altai-Hochgebirge. Es ist bis zu 4.500 m hoch und hier findet man Gletscher, Seen und viel Wald. Um den Aralsee herum erstrecken sich die Aralkum und Mangystau Wüsten. Im Zentrum und Westen Kasachstans liegt wiederum die große Steppe Sary Arka. Dort gibt es kaum Bäume, nur hin und wieder leichte Hügel, Seen und Salzseen. Diese sind ein Paradies für Vögel und Ornitholog*innen. Und nicht zu vergessen die Betpak Dala, auch bekannt als Hungersteppe, im Zentrum des Landes.

Wintersport Kasachstan

Die Fülle an Nationalparks lässt es euch bereits erahnen: Kasachstan ist das perfekte Reiseziel für alle, die einen Aktivurlaub in wunderschöner Natur verbringen möchten. Neben Wanderern fühlen sich hier aber auch Wintersportler wohl, denn schneereiche Skigebiete, wie Shymbulak in der Nähe von Almaty, bieten von November bis Mai optimale Bedingungen für Wintersportler. Skilifte, Skischulen und Hotels runden das Angebot ab und machen Shymbulak zu einem optimalen Kandidaten für Wintersportevents.

Tipp: Wandert einen Teil der historischen Route der Seidenstraße entlang. Ihr könnt ein solches Abenteuer auch zu Pferd erleben. Die Tiere waren in der Zeit, als die Kasachen noch als Nomaden umherzogen, besonders kostbar und für das Überleben in den Steppen unentbehrlich. Noch heute ist die Liebe zu den Pferden in Kasachstan sehr ausgeprägt.

Aksu Kasachstan

In Kasachstan könnt ihr theoretisch tagelang unterwegs sein und keiner Menschenseele begegnen. Was sich vielleicht erstmal wenig erstrebenswert anhört, ist in unserer schnelllebigen und hektischen Welt purer Luxus. Während ihr euch in vielen Nationalparks und Naturschutzgebieten dieser Welt den Moment oftmals mit Hunderten anderer Touristen und einem Dutzend Selfiesticks teilen müsst, könnt ihr in Kasachstan den Luxus der Weite und der Ruhe auskosten.

Kultur in Kasachstan

Kasachstan ist nicht nur das neuntgrößte Land der Erde, sondern auf seinem Territorium leben auch Angehörige von 120 Nationalitäten. Entsprechend groß ist die Vielfalt der Sprachen, Religionen, Traditionen und Kulturen. Dazu kommt, dass sich Lebensverhältnisse und Bevölkerungszusammensetzung in einzelnen Teilen des Landes unterscheiden, natürlich auch zwischen Stadt und Land und den Generationen.

Die ethnische Vielfalt ist historisch relativ neu. Die Steppe war ursprünglich nur von den nomadisierenden Kasachen bewohnt. Ab der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts wanderten zunächst Land suchende russische Bauern ein, in der Sowjetzeit kamen Russen und weitere. Nationalitäten des Sowjetreiches als Industriearbeiter in die Kasachische SSR.

Menschen Kasachstan

Die Kultur der Kasachen war eine Kultur der Nomaden, deshalb ist sie zum Teil durch die Sesshaftmachung verloren gegangen oder ihrer ursprünglichen Bedeutung beraubt worden. Doch kann man auch heute noch eine Reihe typischer Erscheinungen beobachten. Die große Gastfreundschaft wird zum Beispiel als nomadisches Erbe betrachtet, genauso wie die im Vergleich zu den historisch sesshaften und stärker islamisierten Nachbarvölkern stärkere Stellung der Frau, der enge Familienzusammenhalt und die Achtung vor den Alten. Ganz typisch waren und sind diverse Reiterspiele und Wettrennen sowie die Jagd mit trainierten Adlern.

Vor allem gab es eine Reihe spezieller Feste für alle Ereignisse eines menschlichen Lebens, die heute in modernisierter Form stattfinden und ziemlich teuer sind. Bei solchen Ereignissen sind auch noch, meist ebenfalls modernisierte, Nationaltrachten zu sehen, die ansonsten nur noch bei folkloristischen Darbietungen auftauchen. Aus dem Alltagsleben ist die traditionelle Kleidung, außer vielleicht im Süden die Kopfbedeckung, weitgehend verschwunden. Das Gleiche gilt für die traditionelle Behausung, die Jurte, und ihre Innenausstattung mit Filzteppichen und typischen Gebrauchsgegenständen und vielerlei Zierart.

Heutige kasachische Goldschmiede, Maler, Bildhauer, Architekten und andere Künstler nehmen in ihren Werken häufig Bezug auf traditionelle Stilelemente. Malerei und Bildhauerei sind allerdings, der nomadischen Lebensweise geschuldet, keine althergebrachten Kunstformen. Sie entwickelten sich, orientiert am sozialistischen Realismus, erst im 20. Jahrhundert. Seit der Unabhängigkeit hat sich eine lebendige und auch unkonventionelle Kunstszene entwickelt, die Beachtung bei westlichen Museen und Sammlern findet.

Gotteshaus Almaty

Backpacker Budget in Kasachstan

Backpacking in Kasachstan ist ein relativ günstiges Abenteuer. Mit einem Tagesbudget von 25-35 Euro solltet ihr gut über die Runden kommen. Lokales Essen gibt es schon ab 2,50 Euro pro Portion und ein Abendessen mit internationalen Gerichten findet ihr für 6-9 Euro. Auch Übernachtungen sind ein Schnäppchen. Glamping-Abenteuer gibt es schon ab 9 Euro pro Nacht und Person und eine Hostel-Übernachtung schlägt mit durchschnittlich 5-9 Euro zu Buche.

Habt ihr nur ganz wenig Budget und haltet euch auch oft mit langen Zugfahrten und Couchsurfing über Wasser, dann könnt ihr auch mit 20 Euro pro Tag haushalten Für eine Mittelklassereise mit etwas mehr Komfort, einem Mietwagen und ab und an einer Übernachtung in einem Mittelklasse-Hotel sollten 50 Euro pro Tag ausreichen.

Natur Kasachstan

Backpacker Routen in Kasachstan

Üblicherweise werden für Kasachstan zwei typische Reiserouten angeboten. Die eine erkundet den Westen des Landes rund um das Kaspische Meer und den Aralsee. Die zweite Route zieht sich im Westen des Landes vom Süden Kasachstans, wo sich das Charyn-Canyon befindet, über den Balchasch See bis nach Astana. Für beide Backpacking-Routen benötigt man mindestens zwei Wochen (Routenvorschlag Nummer 1). Kombiniert kann man gut und gerne einen Monat unterwegs sein und ein ausgedehntes Backpacking in Kasachstan genießen (Route 2).

Route 1: Der Klassiker (15-21 Tage)

Westen:

  • 2-3 Tage Atyrau
  • 2-3 Tage Aktau
  • 2 Tage Mujnjak
  • 2 Tage Nukus
  • 2 Tage Chiwa
  • 2 Tage Buchara
  • 2-3 Tage Schahrisbas
  • 2-3 Tage Samarkand
  • 2 Tage Taschkent

Osten:

  • 2 Tage Shykment
  • 2 Tage Sharyn-Canyon
  • 1 Tag Jesik-See
  • 3 Tage Almaty
  • 2 Tage Medeo und Shymbulak
  • 2-3 Tage Shengeldy und Altyn-Emel-Nationalpark mit der Singenden Düne
  • 1 Tag Taldykogan und Ayaguz
  • 2-3 Tage Semei (Semipalatinsk)
  • 2 Tage Astana

Cami Kasachstan

Route 2: Backpacker Intensiv Trip (35 Tage und mehr)

  • 2-3 Tage Atyrau
  • 2-3 Tage Aktau
  • 2 Tage Mujnjak
  • 2 Tage Nukus
  • 2 Tage Chiwa
  • 2 Tage Buchara
  • 2-3 Tage Schahrisbas
  • 2-3 Tage Samarkand
  • 2 Tage Taschkent
  • 2 Tage Shymkent
  • 2 Tage Charyn-Canyon
  • 1 Tag Jesik-See
  • 3 Tage Almaty
  • 2 Tage Medeo und Shymbulak
  • 2-3 Tage Shengeldy und Altyn-Emel-Nationalpark mit der Singenden Düne
  • 1 Tag Taldykogan und Ayaguz
  • 2-3 Tage Semei (Semipalatinsk)
  • 2 Tage Astana

Reisezeiten in Kasachstan

In den Steppen und Wüsten sind die Sommer in Kasachstan sehr warm bis heiß, wobei die Luftfeuchtigkeit sehr niedrig ist. Im Norden kann allerdings der Winter sehr lang und durchaus hart mit frostigen Temperaturen sein. Die Gebirge sind ganzjährlich schneebedeckt, was sie zu beliebten Skigebieten macht. Im Norden sind auch die Temperaturunterschiede zwischen Sommer und Winter am größten. Während im Sommer immer wieder über 30° C erzielt werden können, kann im Winter das Thermometer durchaus bis auf 30°C unter Null fallen. Die Wintersportsaison reicht von etwa Dezember bis April.

Aufgrund der stellenweisen extremen Bedingungen im Sommer wird als optimale Reisezeit für Kasachstan oft April bis Juni sowie September und Oktober genannt. Wer im Hochsommer ins Land will, der sollte vor allem die Höhenlagen aufsuchen, welche dann für Trekkingtouren ideal geeignet sind.

Winter Kasachstan

Backpacker Unterkünfte in Kasachstan

Da Kasachstan kein typisches Urlaubsziel ist, ist auch teilweise eine Unterkunft schwer zu finden. In den größeren Städten wie Almaty oder Astana gibt es natürlich genügend Auswahl, etwas schwerer wird es hingegen auf dem Land. Wenn nicht gerade ein Nationalpark oder eine Sehenswürdigkeit um die Ecke liegt, sieht es auch mit Übernachtungsmöglichkeiten problematisch aus. Wenn ihr nichts an Hostels oder Hotels in eure gewünschte Umgebung findet, solltet ihr auch AirBnB zurückgreifen.

Übernachtungen sind, wie schon erwähnt, sehr günstig. Beim Backpacking in Kasachstan kommt ihr in Hostels mit bis 6-9 Euro pro Nacht aus. Zur Nebensaison kann ein Hostelbett auch nur mal 3 Euro kosten.

Die Internetplattform Hostelworld gibt einen Überblick, was ein Hostelbett in geteilten Schlafsälen in Kasachstan pro Person/Nacht kostet:

  • Alamaty 5 bis 7 Euro
  • Astana 4 bis 11 Euro
  • Atyrau 9 Euro
  • Shymkent 7 bis 9,50 Euro

Fluss Yesil

Motels an Ausfahrtstraßen und Autobahnen

AirBnB ist zwar schon etwas teurer, dafür aber auch in weniger touristischen Gegenden zu finden. Eine Übernachtung kostet mit ungefähr 18-25 Euro etwa so viel wie ein 2-Sterne-Hotelzimmer. Das gibt es ab circa 25 Euro die Nacht. Sobald das Hotel etwas komfortabler wird, machen natürlich auch die Preise einen Sprung in die Höhe. Bei zentral gelegenen 4-Sterne Hotels zahlt man in der Regel ab 75 Euro aufwärts, mit viel Luft nach oben.

Couchsurfing ist in Kasachstan in den Städten weit verbreitet, man stößt hier auf eine – vielleicht überraschenderweise – große Community.

Moschee Kasachstan

Camping in Kasachstan

Wild campen ist in Kasachstan nicht gesetzlich verboten. Gut so, denn es ist ein Traumland für alle Camper*innen. So viel wilde Natur. Doch wirklich angelegte oder für Camper*innen designierte Plätze gibt es nicht. Darum ist man wohlgemerkt aufs Wildcampen angewiesen. Ganz nach dem Motto: Nur weil man keinen Campingplatz sieht, heißt es nicht, dass es keinen gibt. Man muss ihn sich selbst finden, herrichten und natürlich respektvoll behandeln und, ohne Spuren zu hinterlassen, später wieder verlassen.

Beliebte und sehr schöne Spots zum Wildcampen sind der Ili River bei Almaty, der Charyn Canyon und Turgen. Aber aufgepasst: In den Nationalparks kann Campen manchmal verboten sein oder mit einer Campinggebühr zusammenhängen wie im Altyn Emel. Informiert euch darüber am Parkeingang, bevor ihr irgendwo euer Lager aufschlagt.

Weiter verbreitet in Kasachstan ist die luxuriöse und weitaus touristischere Campingvariante, das Glamping. Es ist neben den Hostels (und abgesehen von kostenfreien Übernachtungsmöglichkeiten) die kostengünstigste Übernachtungsmöglichkeit. Beim Backpacking in Kasachstan könnt ihr beispielsweise ab 9 Euro die Nacht einmal ganz traditionell in einer Jurte verbringen.

Wandern Kasachstan

Backpacker Trips & Tipps in Kasachstan

Beim Backpacking in Kasachstan werdet ihr unzähligen atemberaubenden Landschaften begegnen. Dafür muss niemand nach Kanada oder Australien reisen. Egal ob weite Steppen, trockene Wüsten oder kristallklare Bergseen und tiefe Canyons – das alles findet ihr in Kasachstan. Hier sind unsere Highlights und der ein oder andere Insidertipp.

Astana Kasachstan

Backpacker Highlights in Kasachstan

Eigentlich kein Weg führt um die Hauptstadt Kasachstans, Astana, herum. Die Stadt ist schon wegen ihrer futuristischen Bauwerke von Stararchitekten einen Blick wert. Das bekannteste Bauwerk in Astana ist der Baum des Lebens: Nach der Legende legte der Wundervogel Samruk sein goldenes Ei auf diesem Baum ab, unerreichbar für Menschen, deren Wünsche und Sehnsüchte in diesem Ei deponiert sind. Außerdem wurde der Stadt für die große Anzahl an religiösen Denkmälern im Jahr 1999 der Titel Friedensstadt verliehen. Die prächtige Christi-Himmelfahrt-Kathedrale ist nur eines davon. Die Stadt zählt zu den vier größten des Landes und grenzt an die Steppen der Kasachischen Schwelle, die zum Weltnaturerbe der UNESCO zählt.

Zu den größten Highlight Kasachstans zählen natürlich auch die Nationalparks. Das Ustyurt National Preserve bietet beispielsweise eine verlassene Landschaft, die sich mit ihrer Schönheit selbst übertrifft. Ein Tag reicht fast nicht um dieses Naturwunder zu bestaunen, aber eines ist sicher: Ihr werdet euch fühlen wie auf einem anderen Planeten! Im Norden lockt der Nationalpark Burabay mit seinem malerischen Bergpanorama. Er wird auch als Kasachische Schweiz bezeichnet.

Berge Kasachstan

Und dann gibt es noch den berühmten Altyn Emel National Park im Südosten Kasachstans. Der Nationalpark besteht zu drei Vierteln aus rauem Hochgebirge und wilden Sanddünen. Die bekanntesten davon sind wohl die sogenannten „Singenden Dünen“, auf denen man mit einem Tuch, Brett oder Schlitten hinunterrutschen kann. Trotz der kargen Landschaft sind hier 70 verschiedene Säugetierarten angesiedelt.

Auch wer versteckte und idyllische Seen-Landschaften mag, wird beim Backpacking in Kasachstan fündig: Allein um die Stadt Almaty herum gibt es vier wunderschöne Seen, die eine Tagestour wert sind. Da wären der Kaindy See (4,5h von Almaty), der Jessik See (1,5h von Almaty), der Balkash See (5h von Almaty) und der Big Almaty Lake (1h von Almaty). Eines der schönsten Erlebnisse ist jedoch eine geführte Tour zum Big Almaty Lake auf etwa 2500 Metern Höhe. Der See liegt inmitten des Ile-Alatau Nationalpark, im Norden des Tienschan-Gebirges. Der höchste Berg hier innerhalb der Nationalparkgrenzen ist der Pik Talgar mit immerhin fast 5000 Metern Höhe. Kasachstan ist also nicht nur ein echtes Paradies für Abenteuer-Fans, sondern auch für Wanderer und andere Aktivurlauber*innen.

Charyn

Macht unbedingt auch einen Ausflug zur Chary-Schlucht. Die Schlucht, die an den Grand Canyon in den USA erinnert, gehört zu den schönsten Orten des Landes und bietet nicht nur den Wanderern unter euch ein unvergessliches Erlebnis.

Backpacker Geheimtipps in Kasachstan

Ein kleiner Tipp: Vergesst nicht, euch die entsprechenden Permits für die Nationalparks vorab zu besorgen. Nur mit den entsprechenden Zulassungsbestätigungen dürft ihr alle Parkeingänge nutzen und müsst nicht noch einige Kilometer (je nachdem, von welcher Seite ihr kommt) zum Haupteingang des Parks zurücklegen.

Bis 1980 haben in der Nähe der Stadt Semei Kernwaffenversuche stattgefunden. Lange Zeit war die Gegend hier wegen radioaktiver Verstrahlung Sperrgebiet, die Einwohner durften nicht einmal Besuch von außen erhalten. Heute kann man die Stadt besichtigen. Die Besichtigung des an die vielen Opfer der Atomversuche erinnernden Ortes ist gruselig und der Besuch des anatomischen Museums der minlitärmedizinischen Akademie erst recht. Dort sind beispielsweise zahlreiche Präparate von Missbildungen ausgestellt. Doch es ist ein großerTeil der Geschichte Kasachstans, wenn auch kein schöner und einen Besuch wert für Backpacker*innen, die Kasachstan auch von seiner dunklen Seite kennenlernen wollen.

Almaty Kasachstan

Ein Insider-Tipp für Almaty: der Green Market. Ein Besuch des Marktes empfiehlt sich besonders für authentische Feinschmecker. Hier findet ihr alle Aromen Zentralasiens, frische und getrocknete Früchte, zahlreiche Arten von Nüssen, georgische Süßigkeiten, geräucherten Fisch, duftende Gewürze und Heilkräuter, Käse, Wurst und eine riesige Auswahl an frischem Fleisch – unter anderem auch Pferdefleisch.

Essen & Trinken in Kasachstan

In Kasachstan, so die Tradition, werden Gäste mit einer unglaublichen Herzlichkeit empfangen und bewirtet. Nicht selten kann es vorkommen, dass ihr von einer neuen Bekanntschaft zum Essen nach Hause eingeladen werdet. Eine tolle Möglichkeit, um Land und Leute noch besser kennenzulernen. Bei einem solchen Essen habt ihr dann auch gleich die Chance, die typisch-kasachische Küche zu probieren.

Die Küche der ehemaligen Sowjetrepublik Kasachstan ist stark von der nomadischen Tradition der Kasachen beeinflusst. Das bedeutet vor allem, dass die kasachische Küche reich an Fleisch, Reis und Getreide und eher arm an frischem Gemüse und Obst ist. Außerdem werden in der kasachischen Küche kaum Kräuter und Gewürze verwendet. Aufgrund der Lage Kasachstans an der ehemaligen Seidenstraße finden sich in der Küche Kasachstans zahlreiche Einflüsse der chinesischen Küche, aber auch usbekische, tatarische, uigurische, russische, deutsche und koreanische Geschmacksrichtungen sind in der kasachischen Küche wiederzufinden.

Gewürze Markt

Essen in Kasachstan

Hauptnahrungsmittel der Kasachen ist Fleisch, vor allem Pferdefleisch und Hammelfleisch. Dazu kommen Reis und fast immer ein ungesäuertes Fladenbrot. Kasachische Spezialitäten sind unter anderem Kasy (gekochte Wurst aus Pferdefleisch und -fett mit reichlich Knoblauch), Plow bzw. Pilaw (ein Reisgericht mit Hammelfleisch und Steckrüben, das auch in anderen Ländern Zentralasiens bekannt ist), das international bekannte Schaschlik, Kuyrdak (Leber, Herz, Nieren und andere Organe eines frisch geschlachteten Pferdes, Rinds oder Hammel in Öl gekocht und mit Pfeffer und Zwiebeln serviert) und Basturma (gekochtes Hammelfleisch mit Gurken und Tomaten).

Das Nationalgericht, Beschbarmak, bestehend aus großen Stücken Fleisch und Nudeln, wird mit der Hand gegessen, dazu wird meist Stuten-, Kamel- oder Kuhmilch gereicht. Wenn ihr es lieber etwas süßer mögt, solltet ihr unbedingt bei Tschak Tschak zuschlagen. Bei diesem Gericht handelt es sich um frittierte Teigstreifen, die mit Honig gegessen werden. Ein leckerer Tee rundet schließlich jede Mahlzeit ab.

Essen Kasachstan

Trinken in Kasachstan

Getrunken werden in Kasachstan häufig Sauermilcherzeugnisse wie das kasachische Nationalgetränk Kumis, gegorene Stutenmilch, oder Schuwat, gegorene Kamelmilch. Auch beliebt ist kasachischer Tee. Er heißt Tschai und wird meist in Tschai-Khana, Teehäusern, gereicht.

Obacht: Nicht immer kann das Leitungswasser in Kasachstan getrunken werden. Vor allem an Raststätten und Parkplätzen oder entlegenen Gebieten gibt es nicht immer fließendes Wasser und/oder Trinkwasser. Habt also immer ausreichend mit dabei!

Backpacker Visa und Impfungen in Kasachstan

Seit 01.01.2017 benötigt ihr als deutsche*r Staatsangehörige*r kein Visum für euren Aufenthalt in Kasachstan, wenn dieser nicht länger als 30 Tage ist. Weitere Informationen sowie die aktuellen Reise- und Sicherheitshinweise findet ihr beim Auswärtigen Amt.

Die Einreise ist für deutsche Staatsangehörige mit folgenden Dokumenten möglich:

  • Reisepass: Ja
  • Vorläufiger Reisepass: Ja
  • Personalausweis: Nein
  • Vorläufiger Personalausweis: Nein
  • Kinderreisepass: Ja

Anmerkungen

Reisedokumente müssen im Zeitpunkt der Einreise noch mindestens sechs Monate gültig sein.

Medizinische Hinweise & Impfungen für Kasachstan

Achtet darauf, dass sich bei euch die Standardimpfungen gemäß Impfkalender des Robert-Koch-Instituts auf dem aktuellen Stand befinden. Das sollte ausreichen. Als Reiseimpfungen werden Impfungen gegen Hepatitis A, bei Langzeitaufenthalt oder besonderer Exposition auch gegen Hepatitis B, Typhus, Tollwut und FSME empfohlen.

 

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert