Backpacking auf den Bahamas
Die Bahamas sind ein traumhaftschönes Inselparadies und ein Schrecken für alle Budget-Backpacker*innen. Schönheit zahlt sich hier mit einem Tagesbudget von mindestens 70 Euro aus. Dafür erwarten euch kilometerlange weiße Sandstrände, türkisblaues Wasser, eines der schönsten Korallenriffe der Welt, Palmen, lebhafte Städte, verwunschene Höhlen, unbewohnte Inseln und schwimmende Schweinchen.
Die Bahamas sind eine Inselgruppe in der Karibik, welche aus mehr als 700 Inseln bestehen, von denen 31 bewohnt sind. Im Jahr 2019 wurde sie vom Hurrikan Dorian ziemlich schwer erwischt. Allerdings wurden nur die Abaco-Inseln und Grand Bahama von dem Sturm getroffen und größtenteils wiederhergerichtet. Die Bahamas befinden sich unweit des Staates Florida, dennoch gehören sie zu Mittelamerika. Hauptinsel der Bahamas ist New Providence mit der Hauptstadt Nassau.
Neben den 700 Inseln gehören über 2.400 Korallenriffe zu den Bahamas. Die Einheimischen nennent sie Cays. Ihre genaue Anzahl konnte bis heute noch nicht bestimmt werden, so viele sind es. Die meisten Menschen leben auf den Inseln New Providence und Grand Bahama und zwar in den zwei größten Städten der Bahamas, in Freeport und der Hauptstadt Nassau. Mit 63 Metern ist Mount Alvernia auf Cat Island der höchste Punkt des Inselstaates.
Der Name „Bahamas” stammt von den spanischen Konquistadoren, die das Wasser rund um die Inseln als Baja Mar bezeichneten – also als flaches Meer. Dadurch entstand etwas später der Name Bahamas. Der Inselstaat ist seit 1973 unabhängig vom Vereinigten Königreich, hat aber nach wie vor eine konstitutionelle Monarchie mit Königin Elisabeth II. als Staatsoberhaupt.
Insgesamt 22 Nationalparks machen die Bahamas auch für Naturliebhaber*innen zu einem lohnenden Urlaubsziel. Bemerkenswert ist die Anzahl an exotischen Vogelarten, welche auf den Inseln leben. Es gibt außerdem Leguane, Eidechsen, Schlangen und Frösche. Einer von diesen ist der Kuba-Laubfrosch. Einheimische Säugetiere gibt es allerings nur wenige wie Fledermäuse und Baumratten.
Auf der Insel Inagua lebt eine große Flamingokolonie, die jedes jahr viele Besucher*innen anlockt. Andere Vogelarten sind beispielsweise der Bahamaspecht, der Bahamakolibri oder das Bahama-Gelbkehlchen. Besonders artenreich ist auch die Unterwasserwelt rund um die Inseln – ein Traum für alle Taucher*innen unter euch.
Kultur auf den Bahamas
Wir wir heute wissen, landete Christoph Kolumbus am 12. Oktober 1492 auf der Suche nach dem Weg nach Indien in Amerika. Das erste Land, das er und seine Männer nach der Überfahrt betraten, war eine Insel der Bahamas. Damals hieß sie Guanahani, doch Kolumbus taufte sie San Salvador. Ihre Bewohner*innen nannte er „Indianer“, weil er dachte in Indien angekommen zu sein.
Kolumbus nahm die Insel für die spanische Krone in Besitz. Die Spanier*innen siedelten sich allerdings nicht auf San Salvador oder eine der anderen Inseln an. Die Einwohner*innen der Inseln verschleppten die Eindringlinge – nach Hispaniola (heute Haiti und die Dominikanische Republik). Dort mussten diese als Sklav*innen in den Minen schuften. Schon 1520 waren die Einwohner*innen der Bahamas ausgerottet. Die Bahamas blieben unbewohnt.
1629 beanspruchte schließlich der britische König Charles I. die Inseln der Bahamas. Bis die ersten Siedler kamen, dauerte es noch weitere Jahre: 1649 kamen britische Puritaner*innen, die auf den Bermudas verfolgt wurden, auf einer der Inseln an. Sie nannten sie Eleuthera, das ist Griechisch und bedeutet „frei“. Ihre Siedlung mussten sie allerings schon kurz danach wieder aufgeben, da der Boden nicht fruchtbar genug war. Nur manche siedelten sicg auf New Providence und anderen Inseln an.
Zeitgleich wurden die Inseln von Pirat*innen als Versteck genutzt, da spanische Schiffe die Meeresstraße zwischen Florida und Kuba nutzten. 1717 wurden die Bahamas von Großbritannien zur Kolonie ernannt. Um der Piraterie ein Ende zu bereiten, wurde ein ehemaliger Pirat namens Woodes Rogers zum Gouverneur ernannt. Dies funktionierte tatsächlich.
1807 wurde endlich die Sklaverei auf den Bahamas verboten und die Sklav*innen 1834 in die Freiheit entlassen. Daraufhin brach allerings die Wirtschaft auf den Bahamas zusammen. Viele Plantagenbesitzende verließen die Inseln. Ab den 1950er Jahren gewann der Tourismus an Bedeutung und es gründeten sich erste politische Parteien, die sich für die Rechte der Schwarzen einsetzten. Ab 1962 durften Frauen wählen, die Rufe nach Unabhängigkeit wurden unaufhörlich lauter. 1964 wurde den Bahamas die innere Selbstverwaltung erlaubt und neun Jahre später gewann es seine Unabhängigkeit wieder.
Heute haben die Bahmas über 385.000 Einwohner*innen. Davon leben 70 Prozent in der Hauptstadt Nassau und in der zweitgrößten Stadt Freeport. Mit 85 Prozent sind die meisten Menschen afrikanischer Herkunft. Die ersten Schwarzen, die hier ankamen, waren befreite Sklav*innen von den Bermudas. Etwa zwölf Prozent sind Weiße europäischer Herkunft. Es handelt sich vor allem um Nachkommen der englischen Puritaner*innen.
Auf den Bahamas spricht man Englisch. Englisch ist zwar die Amtssprache, doch viele Einwohner*innen sprechen eine Kreolsprache, das Bahama-Kreol.
Backpacker Budget für die Bahamas
Backpacking auf den Bahamas ist alles andere als günstig. Ein Bier kostet 4 Euro und ein Fischbraten mit Conch Fritters im Restaurant gibt es ab 10 Euro, Fast-Food wie einen Burger hingegen schon ab 3 Euro. Kocht ihr selbst, kostet euch ein Wochenshop für Lebensmittel wie Nudeln, Gemüse, Hühnchen in einem lokalen Supermarkt wahrscheinlich an die 55 Euro. Das teuerste an den Bahamas sind mit Abstand die Unterkünfte, Hostels gibt es kaum und Hotels starten in der Regel ab 45 bis 50 Euro pro Nacht. Auch der Transport von Insel zu Insel (Boot oder Flug) läppert sich.
Darum empfiehlt sich ein Tagesbudget von 70 bis 100 Euro. Wenn ihr lange im Voraus plant und bucht sowie Glück habt und ein paar Couchsurfing-Angebote findet, könnt ihr wahrscheinlich auch mit 60 Euro pro Tag auskommen.
Ihr könnt fast überall in Nassau, auf Paradise Island, Grand Bahama Island und den meisten großen Out Islands Geld an ATMs abheben. Der bahamaische Dollar wird auf dem gleichen Niveau wie der US-Dollar gehalten und beide werden auf allen Inseln akzeptiert. Hinweis: 1 BSD = 1 USD. Dies ist ein fester Wechselkurs.
Backpacker Routen auf den Bahamas
Für die allermeisten Besucher*innen ist Nassau, die Hauptstadt der Bahamas, der Startschuss für einen Urlaub im Inselparadies. Nassau liegt auf der Hauptinsel New Providence, die mit Abstand am dichtesten besiedelte Insel der Bahamas. Von dort aus könntet ihr in Tagestouren fast alle anderen Inseln besuchen, das wäre jedoch stressig und würde nur zu kurzen Aufenthalten führen. Besser ist es, sich eine Route durch die Inselgruppen hindurch zurecht zu legen. Nassau kann dafür der Start- und Endpunkt sein (siehe Route 2).
Route 1 verbindet alle beliebten Highlights einer Bahamas-Reise. Natürlich haben alle Inseln ihren Charme und gerade die abgelegenen sind wunderschön. Route 2 versucht den Bekanntesten gerecht zu werden. New Providence, Great Exuma, Long Island und Grand Bahama Island sind die Inseln, die für Backpacker*innen die günstigsten Angebote bieten.
Route 1: Der Bahamas-Klassiker (mindestens 7 Tage)
- 1 Tag Nassau (New Providence), Tagesauflug nach Paradise Island
- 2 Tage Great Exuma
- 2 Tage Long Island/Cape Santa Maria, Ausflug nach Exuma Island (schwimmende Schweine) oder Cat Island/ Rum Cay
- 2 Tage Nassau (New Providence Island)
Route 2: Bahamas-Intensivurlaub (mindestens 14 Tage)
- 2 Tag Nassau (New Providence), Tagesausflug nach Paradise Island
- 3 Tage Eleuthera Island, Ausflug nach Cat Island und Harbour Island
- 2 Tage Long Island/Cape Santa Maria, Ausflug nach Cat Island/ Rum Cay
- 2 Tage Great Exuma (schwimmende Schweine)
- 2 Tage Andros Island
- 1 Tag Nassau, Ausflug nach Bimini Island
- 2 Tage Grand Bahma Island (u.a. Elbow Cay und Abaco Islands)
Reisezeiten für die Bahamas
Das subtropische Klima auf den Bahamas macht die Inseln das ganze Jahr über zu einem guten Reiseziel. Im Sommer von Mai bis Oktober liegen die Temperaturen zumeist über 30°C; auch das Wasser ist dann angenehm warm. Allerdings fällt in diese Monate auch die Regenzeit, in der es auch heftige Stürme geben kann. Auch im Winter sind die Temperaturen dank des warmen Golfstroms nicht zu kalt. Mitte Dezember bis Mitte April ist die Haupttourismussaison des Inselstaates.
Backpacker Unterkünfte auf den Bahamas
Günstige Unterkünfte und die Bahamas vertagen sich leider so gar nicht. Backpackerunterkünfte, Hostels oder einfache Bambushütten sucht man hier vergebens. Ein paar wenige budgetfreundliche Unterkünfte sind in den vergangenen Jahren hinzu gekommen. Sie sind aber fernab der schönen Sandstrände. Um zu wissen, wo auf den Bahamas ihr hinwollt bzw. wo ihr eure Nächte verbringen wollt, hier ein kurzer Überblick, was euch auf welcher Insel erwartet:
New Providence Island: Dies ist die Insel mit der Hauptstadt Nassau, auf der ihr höchstwahrscheinlich mit dem Flug landet. Sie ist durch zwei Brücken mit der weltberühmten Paradise Island verbunden, und mit dem Boot mit anderen kleineren schönen Inseln und Cays wie Discovery Island oder Salt Cay. Dementsprechend würde sich eine erste Übernachtung hier anbieten.
Grand Bahama Island: ganz im Norden des Archipels, weniger als 50 Seemeilen von den USA entfernt, mit der zweitbevölkerungsreichsten Stadt, Freeport, und einem Internationalen Flughafen (Flüge aus den USA und Kanada). Im Vergleich zu New Providence ist es eher ein entspannter und lockerer Ort. Die Infrastruktur rund um die Stadt und den Strand von Lucaya ist sehr gut, und es kommen täglich viele Kreuzfahrtschiffe.
Out Islands: alle anderen Inseln außer den gerade genannten. Es gibt über 700 von ihnen, allerdings nur wenige bewohnte und eine Reihe, die Unterkünfte und Aktivitäten anbieten. Ein paar von ihnen könnt ihr mit den Bahamas-Fähren erreichen. Inlandsflüge sind ebenso verfügbar wie kleine internationale Flüge von Florida aus. Normalerweise haben die Out Islands die beste Natur mit einigen tollen Boutique-Unterkünften und kleinen Resorts. Gute Unterkünfte findet ihr auf Eleuthera Island, Great Exuma und Andros Island. Long Island ist ziemlich teuer, hier haben sich auch viele Prominente niedergelassen.
Hotels, Hostels und Motels
Die Unterkunft auf den Bahamas ist, wie oben bereits erähnt, teuer. Es gibt nur sehr wenige Hostels. Meistens findet ihr nur preiswerte Gästehäuser und günstige Hotels. Ein Bett kostet etwa 25 bis 35 Euro pro Nacht für ein Vier- bis Sechsbettzimmer.
Laut Hostelworld gibt es sogar nur genau ein Hostel auf den Bahamas, und zwar in Nassau:
- Nassau: ab 30 Euro
Nassau ist auch der Ort, in dem ihr die günstigeren Unterkünfte der ganzen Bahamas finden werdet. Bekannte und beliebte Unterkünfte sind beispielsweise das Beach House Hostel, Humes House und das Da Pink And White Palace. Aber auch dort belaufen sich die Preise schon wieder bei 45 bis 80 Euro pro Person pro Nacht. Die Übernachtungspreise haben unseren Weltenbummler Chris sogar zum Rückzug aus den Bahamas bewogen.
Ein kleines Doppelzimmer in einer günstigen Unterkunft mit eigenem Bad kostet auf den Bahamas etwa 65 Euro. Die Preise für ein günstiges Zwei- oder Drei-Sterne-Hotelzimmer mit eigenem Bad beginnen bei etwa 98 Euro pro Nacht.
Couchsurfing und Airbnb
Es gibt eine Handvoll Airbnb-Unterkünfte auf den Bahamas, wobei die Preise für eine Gemeinschaftsunterkunft (z.B. eine Couch in einem Gemeinschaftsraum) bei 35 Euro pro Nacht beginnen. Für ein privates Zimmer müssen Sie ab 105 Euro pro Nacht rechnen, während ein komplettes Apartment durchschnittlich 145 Euro pro Nacht kostet.
Wer auf den Bahamas Couchsurfing betreiben möchte, muss verdammt früh sein und Glück haben. Es gibt nur eine sehr kleine Couchsurfing-Community auf den Inseln und die Nachfrage ist verdammt hoch.
Zelten
Wildcampen und Strandzelten sind auf den Bahamas nicht erlaubt. Es gibt einige bezahlpflichtige Campingplätze, doch diesen ähneln eher Abenteuer-Ressorts.
Backpacker Trips & Tipps für die Bahamas
Für die Feierwütigen unter euch: Viele Hotels und sogar Taxifahrer*innen verkaufen Nachtclub-Pässe, mit dem ihr zu einem vergünstigten Preis in die Clubs der Stadtkommt. Dies ist besonders günstig, wenn ihr an einem Wochenende kommt, an dem die Eintrittspreise in den angesagten Clubs 45 Euro betragen können. Auch Alkohol ist auf den Bahamas teuer – ein Kasten importiertes Bier kann um die 40 Euro kosten. Die Ausnahme von dieser Regel ist Rum oder ein lokales Bier (Kalik oder Sands).
Müsst ihr einen Tag in Nassau verbringen – zum Beispiel, weil euer internationaler Flug erst spät am Abend rausgeht – empfiehlt sich ein Daypass in einem der Resorts. Dort könnt ihr für 20 Euro den ganzen Tag die gemütlichen Liegen am Pool und am Strand nutzen. Außerdem gibt es sanitäre Einrichtungen inklusive heißer Dusche.
Backpacker Highlights für die Bahamas
Euer erstes Highlight wird wahrscheinlich die Hauptstadt der Bahamas sein, Nassau. Sie liegt auf der Insel New Providence. Gegründet wurde Nassau von britischen Siedler*innen als Charlestown. Das war 1656. Seit den 1950er Jahren ist Nassau ein Urlaubsparadies vor allem für Tourist*innen aus den USA. Besonders beliebt ist der Junkanoo Beach. Dies ist der Stadtstrand von Nassau und liegt direkt in Downtown. Hier ist immer viel los. Wirklich idyllisch und abgeschieden, wie die anderen Inseln der Bahamas, ist der Strand nicht. Ein Besuch lohnt sich dennoch.
Einmal in Nassau solltet ihr unbedingt einen Ausflug nach Harbour Island machen. Diese kleine Insel liegt direkt vor Eleuthera. Falls ihr nicht so viel Zeit habt, könnt ihr Harbour Island auch gut an einem Tag besuchen. Harbour Island und der rosafarbene Strand „Pink Sands“, eines der beliebtesten und berühmtesten Fotomotive der Bahamas. Kleine Einzeller färben den Sand rosa ein.
Wie auf einer Perlenschnur aufgezogen liegen die 365, zumeist unbewohnte, Cays im türkisblauen Wasser. Zusammen mit den Hauptinseln Great Exuma und Little Exuma sind sie die Hauptdestinationen aller Bahamasreisenden. Auf Great Exuma und Little Exuma leben etwa 7.300 Bahamians, wobei die kleinen Inseln in den Cays eher exklusiver Zweitwohnsitz sind für Johnny Depp, David Copperfield und alle Reichen, die es sich leisten können. Definitiv einen Blick wert.
Zu den Bahamas gehört auch eine kleine, von Menschen unbewohnte Koralleninsel, die Big Major Cay heißt. Dort gibt es einen Strand, an dem tatsächlich Schweine schwimmen. Es gibt viele Legenden, wieso die Schweine dort leben. Manche gehen davon aus, dass Segler*innen die Schweine aussetzten, um sie später zu schlachten. Da sie jedoch nie zurückkamen, mussten die Schweine schwimmen lernen, um an Lebensmittel im Wasser zu gelangen, die vorbeifahrende Schiffe ihnen zuwarfen. Andere denken, sie seien Überlebende eines Schiffsuntergangs. Vielleicht wurden sie aber auch einfach nur ausgesetzt, um Tourist*innen anzulocken. Das jedenfalls hat geklappt.
Noch ein Highlight: Cat Island. Sie wird oft als die romantischste Insel der Bahamas bezeichnet. Der Tourismus steckt hier noch in den Kinderschuhen. Spaziergänge auf kreideweißem, pudrigem Sand auf einer kleinen einsamen Insel gehören dort zum täglichen Erlebnis. Erholung und auch etwas Romantik pur! Auf Cat Island befindet sich der höchste Berg der Bahamas, der Mount Alvernia mit stolzen 63 Metern Höhe.
Die Grand Bahama Insel befindet sich in der nordöstlichen Region der Inselkette. Diese Insel ist auch ein Naturparadies, denn Grand Bahama ist die Heimat von 18 Vogelarten, die es nur auf den Bahamas gibt. Darüber hinaus können Besucher*innen den Petersen Cay National Park erkunden oder tauchen und das riesige Unterwasser-Höhlensystem erforschen. Für Geschichtsinteressierte sind Touren durch einige der alten Siedlungen, wie Pinder’s Point oder William’s Town, die idealen Aktivitäten.
Dann gibt es noch Bimini. Dies besteht aus drei Inseln: Nord-Bimini, Süd-Bimini und Ost-Bimini. Bimini gilt als die Fischereihauptstadt der Bahamas und Großwildfischen ist eine regelmäßige Aktivität in den Gewässern von Bimini. Da Bimini ganz in der Nähe von Florida liegt, reisen viele Amerikaner*innen auf die Inseln, um zu angeln, und viele Tourist*innen gehen auch tauchen und schnorcheln. Faszinierend ist auch, dass Bimini viele Schiffswracks beherbergt, was die Gegend zu einem faszinierenden Ort macht, um Unterwasser-Schiffswracks zu erforschen. Eines der bekanntesten Schiffswracks ist die SS Sapona, die 1926 gesunken ist.
Wer es etwas ruhiger will, besucht Andros Island. Sie ist die größte Insel der Bahamas. Sie verfügt über ein riesiges Barriereriff, das 190 Meilen lang ist und mehr als 6.000 Fuß unter den Ozean reicht. Dies führt dazu, dass im Riff viele Korallen wachsen, was eine blühende Fischpopulation begünstigt. Übrigens ist Andros als die Bonefishing-Hauptstadt der Welt bekannt. Gepaart mit abgelegenen Stränden ist dieses Reiseziel eine beliebte Wahl für diejenigen, die einen ruhigen Urlaub mit Touren durch die natürlichen Meereslebensräume schätzen.
Backpackergeheimtipps für die Bahamas
Dean’s Blue Hole ist vielleicht nicht mehr das gut gehütete Geheimnis, das es einmal war, aber vielleicht habt ihr Glück und könnt euch ungestört an dieser unglaublichen geologischen Formation aufhalten. Umgeben von einem natürlichen Amphitheater aus Stein, ist dieses atemberaubende blaue Loch eines der tiefsten der Welt und erreicht eine schwindelerregende Tiefe von über 200 Metern. Der Anblick des Sandes, der über die Ränder in die Tiefe rieselt, ist faszinierend. Nicht weit von Dean’s Blue Hole befindet sich die riesige Hamilton’s Cave. Als eine der größten Höhlen auf den Bahamas ist sie gefüllt mit beeindruckenden Felsformationen, die von Himmelslichtern beleuchtet werden. Die Gänge sind weitläufig, stellenweise über 50 Fuß breit.
Es gibt nicht viele Orte auf der Welt, an denen man die Aussicht auf zwei verschiedene Ozeane genießen kann, aber die südlichste Spitze von Eleuthera ist einer davon. Die Wanderung auf die Klippen zum alten Leuchtturm ist nichts für schwache Nerven, aber sie lohnt sich auf jeden Fall. Oben angekommen werdet ihr mit einer spektakulären Aussicht belohnt: Auf der einen Seite des Strandes trefft ihr auf die karibischen Gewässer des Exuma Sound, auf der anderen auf den Atlantik. Versteckt hinter Dünen und Kalksteinklippen ist der Strand selbst auf dem Landweg nur schwer zugänglich, so dass ihr seine versteckten Höhlen und Schnorchelplätze ungestört erkunden könnt.
Am nördlichen Ende von Eleuthera befindet sich ein weiteres Juwel. Nicht weit von der berühmten Glasfensterbrücke entfernt befinden sich die Queen’s Baths. Diese Ansammlung von warmen Pools wurde vom stürmischen Atlantik in die Felsen gemeißelt, und wenn die Flut sinkt, wird das Wasser von der Sonne aufgeheizt, so dass die Natur ihre ganz eigenen heißen Bäder schafft. Genießt ein Bad in diesen Gezeitenpools oder beobachtet die Fülle an Muscheln und Meereslebewesen, die bei Flut angeschwemmt werden.
Noch ein Tipp: Die Inselkette der Exumas besteht aus 365 Cays, und mit einem eigenen Superyacht könnt ihr diese in aller Ruhe erkunden und euren eigenen bahamaischen „Geheimplatz“ finden. Erlebt euren inneren Robinson Crusoe und begebt euch auf eine einsame tropische Insel, auf der die Zivilisation nur eine ferne Erinnerung ist. Ein Beispiel für eine dieser unbewohnten Inseln ist Shroud Cay, die dank des 30-jährigen Schutzes innerhalb des dortigen Nationalparks eine reiche Tierwelt beherbergt, und bei einer Fahrt durch den Mangrovenwald könnt ihr eine Vielzahl von Meeresbewohnern und Vögeln beobachten.
Great Inagua Island ist die südlichste Insel der Bahamas und beherbergt nicht nur einen, sondern gleich drei Nationalparks. Sie ist ein Paradies für Vogelbeobachter*innen, mit über 80.000 westindischen Flamingos auf der Insel, zusammen mit über 140 Arten von einheimischen und Zugvögeln, darunter der Bahama-Papagei, Enten, Pelikane und Kolibris. Mit einem großen Fokus auf Ökotourismus, sowohl hier als auch auf ihrer Schwesterinsel Little Inagua (die ein gefährdetes Meeresschildkrötenhabitat ist), werden Besucher*innen mit einigen wirklich denkwürdigen Wildtierbegegnungen verwöhnt.
Eines der bestgehüteten Geheimnisse der Bahamas, Rum Cay, bietet den perfekten Hauch von karibischer Einsamkeit. Die 30 Quadratmeilen große Insel – einen 20-minütigen Flug von San Salvador entfernt – hat eine saisonale Bevölkerung von nur 300 Menschen. Und das bedeutet, dass ihr viele der Strände der Insel für euch allein haben werdet (Flamingo Beach, eine sandige, rosafarbene Bucht auf der Westseite, ist ein wahres Paradies.) Dennoch ist es das Tauchen, das die meisten Besucher*innen nach Rum Cay lockt: Die Insel beherbergt einige wirklich beeindruckende Tauchplätze, darunter die HMS Conqueror. Die HMS Conqueror war ein britisches Marineschiff, das 1861 in einer Wassertiefe von etwa 30 Fuß gesunken ist.
Essen & Trinken auf den Bahamas
Da Meeresfrüchte für die Bahamians praktisch Grundnahrungsmittel sind, ist deswegen auch das Nationalgericht der Inseln eine ganz besonders beliebte Delikatesse: Conch, eine rosafarbene Meeresschnecke, deren weißes, festes Fleisch entweder roh mit Zitronensaft und Salz, als Beilage zu Suppen oder in exotischen Salaten genossen wird.
Als „Conch Fritters“ werden sie frittiert verkauft; herausgebacken nennt man sie „Cracked Conch“. Auch beliebt sind der „Yellow Tail“ sowie der „Triggerfisch“. Diese zwei Meeresschönheiten werden zusammen mit Zwiebeln, Tomaten und verschiedenen Gewürzen zu einem Gaumenschmaus.
Zu den angesagten Süßspeisen gehören „Guava Duff“, eine Art süße Zimtschnecke nach englischem Rezept, „Jonny Cake“, ein mit Butter überzogenes Maisbrot, sowie Kokosnuss-Rum-Puddings und Limonenkuchen.
Euren Durst könnt ihr mit leckeren frisch gepressten Säften aus Papaya, Ananas, Mangos und vielen weiteren tropischen Früchten stillen. Zum Essen empfiehlt sich der aus lokalen Limonen gepresste „Switcher“, von dem man sagt, er sei das beste Zitrusgetränk überhaupt. Ebenfalls sehr gesund und erfrischend ist Kokosnusswasser.
Auch Bierliebhaber*innen kommen auf ihre Kosten: Von der Commonwealth Brauerei in Nassau werden vier Sorten von „Kalik“, dem lokalen Gerstensaft gebraut. Und der Rum – der darf in der Karibik ebenso nicht fehlen. Obwohl er eigentlich aus Kuba und Jamaica stammt, wurde er auf den Inseln der Bahamas zum alkoholischen Nationalgetränk.
Backpacker Visa und Impfungen für die Bahamas
Deutsche Staatsangehörige benötigen für die Einreise und den touristischen Aufenthalt von bis zu 90 Tagen kein Visum. Gemäß Einreisebestimmungen des Auswärtigen Amtes ist eine Einreise mit folgenden Dokumenten möglich:
- Reisepass: Ja
- Vorläufiger Reisepass: Ja
- Personalausweis: Nein
- Vorläufiger Personalausweis: Nein
- Kinderreisepass: Ja
Anmerkungen
Reisedokumente müssen mindestens sechs Monate über das Ende der Reise hinaus gültig sein.
Medizinische Hinweise & Impfungen für die Bahamas
Für die direkte Einreise aus Deutschland sind keine Impfungen für die Bahamas vorgeschrieben. Generell sollten alle Standardimpfungen gemäß des Impfkalenders des Robert-Koch-Instituts auf dem aktuellen Stand sein. Eine Impfung gegen die Krankheiten Tetanus, Hepatitis A und Diphtherie – bei einem Aufenthalt von mehr als vier Wochen auch gegen Hepatitis B – wird empfohlen.
Auch das gefürchtete Denguefieber kann auf den Bahamas auftreten. Gegen diese Erkrankung, welche von tagaktiven Mücken übertragen wird, gibt es jedoch keine Schutzimpfung – man sollte sich mit entsprechenden Mückensprays und langer Kleidung schützen.