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Backpacking in Pakistan

Backpacking in Pakistan ist immer noch ein kleines Abenteuer – auch deshalb, weil viele Reisende es noch nicht wirklich „auf dem Schirm“ haben. Dabei ist Pakistan nicht nur ein ausgesprochen vielseitiges Land, das die große Brücke von lebendigen Traditionen bis zur digitalen Moderne schlägt.

Es ist für alle Südasienfans eigentlich ein Muss – schließlich ist das heutige Pakistan ein wesentlicher Teil des Kulturraums „Hindustan“, und wer diese Region und ihre Konflikte wirklich verstehen möchte, sollte Pakistan definitiv in die Liste seiner Reiseziele aufnehmen!

Backpacking in Pakistan - Hunza Valley

Backpacking in Pakistan – Hunza Valley

Pakistan im Zuge der Dekolonialisierung künstlich geschaffener Staat. Mit der Teilung des einstigen Britisch-Indiens wurde versucht, die überwiegend muslimisch geprägte Nordwestregion Britisch-Indiens vom hinduistisch geprägten Teil zu trennen. Seit 1947 ist Pakistan unabhängig. Zunächst war das heutige Bangladesch als Ostpakistan Teil dieses neuen Staatengebildes.

Dies änderte sich erst 1971 als Folge der so genannten bengalischen Sprachbewegung – Bangladesch wurde geboren. Der Verfassung nach ist Pakistan eine islamische Republik. In Pakistan leben heute etwa 190 Mio. Menschen, die Tendenz ist steigend. Die hohe Geburtenrate ist nicht unbedingt ein Segen: Angesichts der Probleme im Bereich der Gesundheitsversorgung und der Bildung droht das starke Bevölkerungswachstum die sozioökonomische Situation im Land weiter zu verschärfen.

Das durchschnittlich Pro-Kopf-Einkommen lag 2016 noch bei unter 1500 US-Dollar im Jahr; diese Kennziffer ist aber auch aufgrund der starken Differenz zwischen Arm und Reich nur bedingt aussagekräftig. Dennoch: Die Armutsrate hat sich seit 2002 halbiert – es gibt also durchaus noch Anlass zur Hoffnung.

Wirtschaftlich betrachtet ist Pakistan eine Marktwirtschaft, die seit der Jahrtausendwende beständig wächst. Das BIP-Wachstum lag 2017 bei 5,0%. Problematisch ist die Diskrepanz zwischen den urbanen Räumen und dem ländlichen Raum. Die Urbanisierungsrate, also der Anteil der in Städten lebenden Bevölkerung an der Gesamtbevölkerung beträgt 39%. Noch immer spielt die Landwirtschaft eine große Rolle. Obgleich dieser Sektor nur 25% des BIP ausmacht, arbeitet fast die Hälfte der Bevölkerung im Agrarsektor.

Die verbreitete Korruption stellt ebenfalls ein Hemmnis dar. Gerade in den Stammesgebieten hat Pakistan stark mit Waffenhandel und Drogenschmuggel, aber auch dem Schmuggel von Unterhaltungselektronik zu kämpfen. Zudem fehlt in vielen Landesteilen eine zuverlässige, gut ausgebaute Infrastruktur – auch dies hemmt die wirtschaftliche Entwicklung. Insbesondere chinesische Direktinvestitionen sollen hier in den nächsten Jahren Abhilfe schaffen.

Kultur in Pakistan

Pakistan ist kulturell alles andere als homogen, und die Teilung der Staaten hat die Gesamtkulturregion „Hindustan“ zerrissen. Viele Pakistani fühlen sich auch heute noch eher als „Hindustani“. Diese kulturelle Vielfalt und das beeindruckende kulturelle Erbe Pakistans machen dieses Land zu einem so großartigen Reiseziel.

Backpacking in Pakistan - Szene aus dem Alltag

Backpacking in Pakistan – Szene aus dem Alltag

Auch sprachlich sind die Unterschiede zwischen Pakistan und dem südöstlichen Nachbarn Indien nicht sehr groß. Das in Pakistan gesprochene Urdu unterscheidet sich nur in einigen sprachlichen Besonderheiten vom Hindi. Der Hauptunterschied liegt darin, dass Urdu das arabische Alphabet benutzt, während Hindi das Devanagari-Alphabet verwendet, das schon im Altindischen, im Sanskrit, verwendet wurde.

Ethnisch dominieren die Punjabis, die 48% der Bevölkerung ausmachen. In etwa gleich große Minderheiten sind Paschtunen, Sindhis, Saraikis und Muhajirs. Zudem gibt es noch viele weitere, sehr kleine ethnische Gruppen. Demgegenüber ist Pakistan religiös deutlich homogener: In der Islamischen Republik Pakistan sind 96,4% Muslime.

Gerade in den großen Städten, allen voran Islamabad und Karachi, ist bei der jungen Generation ein starker kultureller Wandel zu beobachten. Die junge Generation, insbesondere die gut ausgebildete Mittel- und Oberschicht bricht alte Traditionen auf und definiert pakistanische Kultur neu. Auf dem Lande hingegen wird in viel stärkerem Maße noch an alten Traditionen und Bräuchen festgehalten – was aber auch recht typisch ist und nicht spezifisch für Pakistan.

Backpacker Budget in Pakistan

Pakistan gehört zu den Traumländern für Backpacker, die mit einem minimalen Budget reisen. Gastfreundliche Menschen, die gerne ausländische Reisende bei sich aufnehmen, machen es leicht, bei der Übernachtung Geld zu sparen und maximalen Kontakt zur einheimischen Bevölkerung aufzubauen.

Das absolute Minimalbudget (Übernachtung, Verpflegung, Transport) pro Tag liegt bei etwa 20€. Das setzt allerdings auch voraus, dass Ihr oft auf Couchsurfing zurückgreift. Wenn Ihr 30€ einplant, seid Ihr auf der sicheren Seite und riskiert nicht, irgendwo „auf dem Trockenen“ zu sitzen. Wenn Ihr eher mit einem mittleren Budget unterwegs seid und in Mittelklassehotels übernachtet, solltet Ihr etwa 70 € pro Tag einkalkulieren.

Mietwagen in Pakistan

In Pakistan einen Mietwagen zu buchen, ist problemlos möglich. Es ist nicht erforderlich, einen Fahrer zu buchen, und meistens können Fahrzeuge, die beispielsweise in Lahore oder Islamabad angemietet werden, auch in andere Provinzen „mitgenommen“ werden, sind also nicht lokal beschränkt in der Nutzung.

Manchmal wird berichtet, dass günstige einheimische Autovermietungen viele Probleme bereiten und nicht ganz zuverlässig operieren. Etwas teurer, aber dafür absolut zuverlässig, sind internationale Anbieter wie Avis und Europcar. Bei diesen Anbietern müsst Ihr jedoch mindestens mit 200-250 € pro Woche rechnen.

Öffentliche Verkehrsmittel in Pakistan

Taxi fahren in Pakistan

Das fahren mit dem Taxi auf Langstrecken, die auch von Bussen bedient werden, ist eher unüblich in Pakistan. Innerstädtisch sind sie jedoch eine gute – wenngleich natürlich teurere – Alternative zu Bus und Minibus. Offizielle Taxis haben in Pakistan alle einen Taxameter. Gerade für alleinreisende Frauen ist es empfehlenswert, nach Dunkelheit ein Taxi zu nehmen.

Eines der bekanntesten Taxiunternehmen in Pakistan ist Metro Cab.

Der Preis für ein Taxi liegt zwischen 20 und 60 Rs. pro Kilometer, hinzukommt eine Pauschale von 100-150 Rs. Die Preise variieren von Stadt zu Stadt. Informiert Euch also am besten noch einmal vorab, was an Eurem Zielort die üblichen Sätze sind.

Bus fahren in Pakistan

Mit dem Bus seid Ihr in Pakistan gerade auf langen Strecken günstig unterwegs. Es gibt Busverbindungen zwischen allen größeren Städten in Pakistan. Allerdings sind die Straßen jenseits der großen Städte nicht besonders gut ausgebaut, die Fahrten dauern entsprechend lange. Die meisten öffentlichen Busse sind zudem ziemlich überfüllt. Bequemer reist man also mit Zügen – jedenfalls, wenn man sich für die 1. Klasse entscheidet.

Der normale innerstädtische Busverkehr ist nach Geschlechtern segregiert. Frauen, die alleine reisen, haben es hier ein wenig schwer, da es in Pakistan nicht üblich ist, dass Frauen alleine unterwegs sind – im Bus kann das manchmal zu Probleme bei der Platzvergabe führen. Auch darum ist für alleinreisende Frauen ein Taxi eine bessere, wenn auch teurere, Alternative.

Bahnfahren in Pakistan

Pakistan hat ein sehr gutes Eisenbahnnetz, das alle größeren Städte verbindet und auch viele kleinere Orte unterwegs bedient. Mit der Bahn reist Ihr etwas komfortabler als mit dem Bus – wobei das natürlich auf die Klasse ankommt, die Ihr bucht. In Pakistan gibt es bis zu sechs Klassen, nicht auf allen Zügen sind jedoch alle Komfortabstufungen buchbar.

Die Kosten für die mittlere Komfortklasse liegen ungefähr genauso hoch wie die für eine Busfahrt. Wenn Ihr auf Komfort verzichten könnt, reist Ihr mit der Bahn sogar noch günstiger als mit dem Bus. Umgekehrt reist Ihr für etwas mehr Geld durchaus nicht unbequem in pakistanischen Zügen.

Diese haben allerdings nicht unbedingt den besten Sicherheitsstandard – und Ihr müsst Euch auf Verspätungen und einiges Chaos einstellen…

Backpacking in Pakistan - Fort Lahore bei Tag

Backpacking in Pakistan – Fort Lahore bei Tag

Backpacker Routen in Pakistan

Je nachdem, wie viel Zeit Du hast, kannst Du Deine Routen natürlich ganz unterschiedlich planen. In Pakistan könnt Ihr locker auch zwei Monate verbringen. Wir haben Euch zwei Beispielrouten zusammengestellt – bei beiden haben wir einen Gabelflug zugrunde gelegt, d.h. Ihr reist nach Islamabad an und von Karachi zurück.

Inlandsflüge sind in Pakistan nicht besonders teuer. Wenn also der Gabelflug zu teuer wird, bucht Ihr einfach einen Inlandsflug zurück von Karachi nach Islamabad. Ihr solltet dann allerdings noch eine zusätzliche Nacht in Islamabad einplanen, bevor Ihr wieder nach Hause reist – es kann ja immer mal was schiefgehen oder sich verzögern.

Bei der kurzen Route haben wir den Abstecher in den Norden Pakistans ausgelassen. Denkbar ist natürlich auch eine kurze Route, die sich speziell auf den Norden und die Bergregion konzentriert. Wir haben vor allem überlegt: Wie sieht man in kürzester Zeit am meisten von diesem wunderschönen Land? Das hat uns bei der Gestaltung der „Pakistan für Eilige“-Route geleitet.

Route 1: Pakistan für Eilige (12-14 Tage)

  • 3 Tage Islamabad – Stadtrundgang, natürlich mit Besuch des Pakistan Monument
  • 3 Tage Lahore – Shalimar Bagh, Lahore Museum (historisches Museum), Badshahi-Moschee
  • 1-2 Tage Faisalabad – Stadtrundgang durch das „Manchester Pakistans“, Zentrum der Textilindustrie, Besuch der Bazaare und des Uhrenturms im Zentrum der Stadt
  • 2 Tage Larkana – Mohenjo-daro, Mausoleum der Familie Bhutto
  • 2 Tage Hyderabad – Sindh-Museum über die Geschichte der Provinz
  • 3 Tage Karachi – Clifton Beach & Port Grand, Mohatta Palace Museum, Shopping in Dolmen City
  • Rückflug von Karachi

Route 2: Pakistan intensiv (ca. 30-35 Tage)

  • 3 Tage Islamabad – Stadtrundgang, Besuch des Pakistan Monument, Pir Sohawa & Margalla Hills
  • 1 Tag Gilgit – wichtiger Ausgangspunkt für Trekkingtouren ins Karakorum-Gebirge
  • 5 Tage Karimabad – Natur und Kultur des Hunza Valley erkunden
  • 1 Tag Islamabad – Stadtrundgang, natürlich mit Besuch des Pakistan Monument
  • 2 Tage Mirpur – Khari Sharif (Zentrum für Islamstudien, wo auch Schreine wichtiger sufistischer Heiliger zu finden sind), Ramkot Fort (Fort aus dem 16./17. Jahrhundert)
  • 3 Tage Lahore – Badshahi-Moschee, Shalimar Bagh, Lahore Museum (historisches Museum), Wazir Khan Hammam
  • 1 Tag Faisalabad – Stadtrundgang durch das „Manchester Pakistans“, Zentrum der Textilindustrie
  • 2 Tage Multan – Prahladpuri Temple, Schrein von Shah Gardez
  • 2 Tage Bahawalpur – Derawar Fort (imposantes Fort aus dem 9. Jahrhundert), Noor Mahal Palace (erbaut 1872 in italienischem Stil)
  • 2 Tage Sukkur – hinduistische Pilgerstätte Sadh Belo
  • 2 Tage Larkana – Mohenjo-daro, Bhutto-Mausoleum
  • 3 Tage Karachi – Clifton Beach & Port Grand, Mohatta Palace Museum, Shopping in Dolmen City
  • Rückflug von Karachi

Reisezeiten in Pakistan

Wie viele Länder der südasiatischen Region hat auch Pakistan eine große naturräumliche Vielfalt zu bieten, die es schwer macht, eine allgemeine Aussage über die besten Reisezeiträume zu machen.

Im Kern gibt es drei Zonen, das Tiefland, die Region Belutschistan und der gebirgige Norden. Das Tiefland ist im Sommer in weiten Teilen extrem heiß mit Temperaturen weit über 40°C. Nur an der Küste ist das Klima angenehmer. Im Hochland im Norden des Landes ist der Winter kalt und schneereich. Beim Reisen kommt man im Winter nur schwer voran.

Empfehlenswert ist es, Reisen ins Tiefland Pakistans in den Wintermonaten zwischen November und Februar zu unternehmen, Reisen ins Hochgebirge im Norden im späten Frühjahr oder Frühsommer.

Backpacking in Pakistan - Landschaft mit See

Backpacking in Pakistan – Landschaft mit See

Backpacker Trips & Tipps in Pakistan

Obgleich Reisen nach Pakistan natürlich immer mit einigen Sicherheitsrisiken verbunden sind, kann man sich in den meisten Regionen frei bewegen und ist relativ sicher. Mit Anschlägen und kurzzeitigen Veränderungen der lokalen Sicherheitslage ist freilich immer zu rechnen. Achtet also am besten darauf, was in den lokalen Medien berichtet wird und fragt Einheimische, was Ihr beachten solltet und welche Orte oder Regionen Ihr besser meiden solltet.

Generell ist von Reisen nach Belutschistan und Khyber-Pakhtunkhwa (Grenzgebiet zu Afghanistan) eher abzuraten – der Grenzübergang nach Afghanistan über den Khyberpass ist spätestens ab der Grenze für Reisende ohnehin derzeit gesperrt. Auch in den Grenzgebieten zu Indien (Region Jammu und Kashmir) ist Vorsicht geboten. Die Grenzen können in der Regel ohne Sondergenehmigung nicht passiert werden – an Touristen werden diese üblicherweise nicht erteilt.

Ansonsten könnt Ihr Euch – wie gesagt – in Pakistan recht frei bewegen und seid relativ sicher unterwegs. Hier sind ein paar der Highlights, die Ihr Euch dabei nicht entgehen lassen solltet.

Backpacker Highlights in Pakistan

Islamabad & Umgebung

Wenn Ihr Backpacking in Pakistan macht, wird Eure Reise vermutlich in der Hauptstadt Islamabad beginnen. Grund genug also, mit den wichtigsten Highlights der Hauptstadt zu beginnen! Sehr sehenswert ist auf jeden Fall das Pakistan Monument, das 2007 fertiggestellt wurde.

Es ist in der Form einer gigantischen Blüte erbaut, deren Blütenblätter jeweils die Provinzen und Regionen Pakistans repräsentieren. Reliefs im Innern der Blätter zeigen Szenen und Symbole aus den einzelnen Region. Das Monument soll die Einheit des pakistanischen Volkes symbolisieren – und ist ein wirklich imposantes und ästhetisch vollkommenes Denkmal, das Ihr unbedingt gesehen haben solltet!

Ganz in der Nähe von Islamabad liegt Pir Sohawa, eine Art Park und Aussichtspunkt inmitten der grünen Natur. Von hier aus habt Ihr einen tollen Blick über Islamabad und genießt zugleich die Ruhe der Natur. Hier gibt es jede Menge zu fotografieren. Der Ort ist ein beliebtes Ausflugsziel auch für Pakistani – es gibt auch zahlreiche Restaurants und Gelegenheit zum Picknicken.

Karachi

Karachi, die größte Stadt Pakistans, ist das wirtschaftliche Zentrum des Landes – und zweifellos der kulturell vielfältigste und liberalste Ort in Pakistan. Natürlich gibt es in Karachi einiges zu sehen; eine der Dinge, die man gesehen haben sollte, ist das Mohatta Palace Museum, das Ausstellungen meist moderner Kunst zeigt.

Der Palast, der das Museum beherbergt, ist jedoch für genommen schon sehenswert! Wenn Ihr Karachi seid, solltet Ihr natürlich auch am Hafen gewesen sein. In Port Grand findet Ihr leckeres Essen, jede Menge Unterhaltung und könnt auf dem Pier spazierengehen. Zum Shoppen bietet sich Dolmen City an, das ebenfalls an der Küste – direkt am Beach Road neben Clifton Beach – liegt.

Backpacking in Pakistan - Fort Lahore

Backpacking in Pakistan – Fort Lahore

Lahore

Wen es auf seinem Backpacking-Trip durch Pakistan auch nach Lahore verschlägt: Schaut Euch die Badshahi-Moschee an. Die Badshahi-Moschee ist die zweitgrößte Moschee Pakistans und wurde Mitte des 17. Jahrhunderts von Großmogul Aurangzep erbaut. Sie ist nicht nur bis heute auch eine der größten Moscheen der Welt, sondern auch ein einmaliges architektonisches Meisterwerk.

Ein Besuch lässt sich gut mit einem Altstadtbummel und einer Besichtigung von Fort Lahore kombinieren, das direkt gegenüber liegt. Zu einer Besichtung Lahores gehören natürlich auch die Shalimar Gardens (Shalimar Bagh) unverzichtbar dazu. Die einzigartige Gartenanlage ist Teil des UNESCO-Weltkulturerbes. Angelegt wurde er im 17. Jahrhundert im Auftrag des Kaisers Shah Jahan.

Backpacker Geheimtipps in Pakistan

Hunza Valley

Eines von vielen Zielen, die man sich beim Backpacking in Pakistan nicht entgehen lassen sollte, ist ein Besuch im Hunza Valley. Wie der Name schon sagt, handelt es sich um ganzes Tal, das zwar irgendwie auch in sich selbst schon eine Attraktion ist, wo Ihr aber auch ganz viele verschiedene Dinge sehen und erleben könnt. Das Hunza-Tal liegt in Gilgit-Baltistan, ganz im Norden Pakistans. Dennoch ist die Region sicher und kann problemlos bereist werden.

Hunza war einst ein unabhängiger Staat, der im ausgehenden 19. Jahrhundert von den Briten erobert wurde. Das Hunzatal ist Teil der alten Seidenstraße, entlang derer heute der Karakorum Highway (kurz: KKH) führt.

Das Tal ist zunächst einmal landschaftlich ein echtes Highlight: Von der zentralen Stadt, Karimabad, die auf einer Höhe von rund 2500 m liegt, aus habt Ihr einen atemberaubenden Ausblick auf die umliegenden Berge, insbesondere auf den knapp 7800 m hohen Rakaposhi, dessen weiße Schneekuppe im Mondschein glänzt wie sie am Tage erhaben über der Landschaft thront.

Ebenso besonders wie die Landschaft ist auch die Kultur des Hunza-Tals. Die Bewohner, die Hunzakuts, behaupten von sich, Nachfahren der Soldaten Alexanders des Großen zu sein – genetische Untersuchungen widerlegen diesen Mythos jedoch. Mystisch bleibt jedoch die Sprache der indigenen Bevölkerung: Sie weist keinerlei Verwandtschaft zu anderen bekannten Sprachen und Sprachfamilien auf.

Neben der Landschaft sind auch die historischen Stätten, insbesondere die alten Forts und Wachttürme, einen Besucht wert. Zu nennen sind hier vor allem Baltit Fort und Altit Fort. Im und im das Honza Valley gibt es viel Gelegenheit zum Trekking – auch organisierte Touren sind buchbar, falls Ihr nicht auf eigene Faust unterwegs sein wollt.

Larkana & Umgebung

In der Nähe von Larkana könnt Ihr Mohenjo-daro besuchen, jener Stätte, wo die ältesten Überreste der alten Industal-Kultur (Harappa-Kultur) gefunden wurden. Die Siedlung ist um 2500 v. Chr. erbaut worden und ein einzigartiges kulturhistorisches Zeugnis, das uns viel über die Ursprünge früher Hochkulturen in der südasiatischen Region lehrt. Zugleich birgt sie zahllose Geheimnisse: Die Anlage an sich wirft bereits viele Fragen auf. Zudem ist bis heute die Schrift nicht entziffert. Wer schon einmal in Larkana ist, kann sich auch noch das Mausoleum der prominenten pakistanischen Politikerfamilie Bhutto anschauen.

Backpacking in Pakistan - Eindrucksvolle Gebirgslandschaften

Backpacking in Pakistan – Eindrucksvolle Gebirgslandschaften

Backpacker Unterkünfte in Pakistan

Für Eure Unterkunft in Pakistan stehen Euch von Couchsurfing über ein einfaches Hostel bis hin zu guten Hotels viele Optionen zur Verfügung.

Couchsurfing ist in Pakistan bereits sehr weit verbreitet, und Ihr werdet kaum Schwierigkeiten haben, einen passenden Gastgeber zu finden, auch jenseits der großen Metropolen. So profitiert Ihr maximal von Eurer Reise, denn lokale Kontakte sind immer Gold wert!

Hostels könnt Ihr in den größeren Städten über Hostelworld buchen. Dort findet Ihr eine gute Übersicht über verfügbare Hostels an Eurem Zielort. Die Preise sind dabei relativ moderat. Hier die durchschnittlichen Preise für ein Bett im Schlafsaal:

  • Lahore: 5,82 €
  • Islamabad: 12,98 €

Wer es etwas bequemer mag, wird auch kaum Schwierigkeiten haben, eine gute Unterkunft zu finden. Je nach persönlichen Ansprüchen gibt es Hotelzimmer bereits ab etwa 16€ pro Person – für ein 3***-Hotel solltet Ihr um die 30 € einplanen.

Essen & Trinken in Pakistan

Die pakistanische Küche ist ein wundervolles Zusammenspiel verschiedener Traditionen. Es treffen hier die indische (Hindustani) Küche auf die zentralasiatische, zudem hat das Mogulreich seine Spuren in dieser reichen und vielseitigen Küche hinterlassen.

Als sehr würzig gilt die Küche von Punjab und Sindh, die typischen Speisen der anderen Provinzen gelten als eher mild im Geschmack. Während diese eher milde Küche den Einfluss zentralasiatischer Kulturen widerspiegelt, zeigt sich in Punjab und Sindh der Einfluss aus Südasien.

In den großen Ballungszentren gibt es aber auch vielfältige neue kulinarische Mischungen und Einflüsse, die den modernen Lebensstil des urbanen Pakistan reflektieren.

Pakistan ist ein muslimisches Land und entsprechend gelten auch bestimmte Regeln für das Essen. Schweinefleisch wird nicht gegessen. Es ist noch in manchen Regionen und in konservativeren Kreisen üblich, dass Männer und Frauen getrennt voneinander essen – wundert Euch also nicht, falls Ihr als Paar unterwegs seid und plötzlich getrennt werdet.

Zudem solltet Ihr nie Euer eigenes Glas nachschenken. Das übernimmt Euer Nachbar für Euch. Umgekehrt müsst Ihr auch das Glas Eures Sitznachbarn nachfüllen, sobald dies weniger als halbvoll ist.

Die konkreten Tischsitten sind aber stark abhängig davon, in welcher Gesellschaft Ihr Euch gerade befindet. In den Metropolen pflegt die gebildete junge Generation einen sehr viel lockereren, moderneren Stil, der sich dann auch im Verhalten bei Tisch niederschlägt.

Der Fastenmonat Ramadan wird in weiten Teilen des Landes strikt eingehalten. Essen und Trinken, aber auch Rauchen, sind während des Ramadan in der Öffentlichkeit in den Fastenstunden verboten – haltet Euch unbedingt daran!

Das Essen in Pakistan ist, wie im ganzen südasiatischen Raum, im Wesentlichen sehr gut und ziemlich günstig. Natürlich könnt Ihr Euch auch mal ein schönes Essen in einem exquisiten Restaurant gönnen, auch das ist bedeutend günstiger als in Europa. Aber auch das Essen in kleinen Restaurants oder bei Straßenhändlern ist meistens sehr lecker und kostet zwischen 2 und 3 €. Als Tagesbudget solltet Ihr etwa 10 € pro Person einkalkulieren, wenn ihr günstig reisen möchtet.

Backpacking in Pakistan - Biryani

Backpacking in Pakistan – Biryani

Essen in Pakistan

Pakistan ist der Geburtsort des Tandoor-Ofens, in dem nicht nur die typischen Brote wie das Naan-Brot, sondern auch Fleisch gegart wird. Die Garung in diesem Ofen gibt vielen traditionellen Gerichten ihren sehr spezifischen Geschmack.

Eines der traditionellen Gerichte, die Ihr unbedingt probieren solltet, ist Haleem. Dieses Gericht gibt es auch in vielen anderen Ländern Südasiens Zentralasiens und des Nahen Ostens, jeweils mit einer sehr eigenen Note. Haleem ist eine Art Eintopf, der mit Getreide (meist Gerste oder Weizen) und Fleisch zubereitet wird und über 7 bis 8 Stunden langsam gekocht wird. Diese lange Kochzeit gibt dem Gericht seine typische sämige Konsistenz und sorgt für eine optimale geschmackliche Verbindung der verschiedenen Zutaten und Gewürze.

Aus der Sindh-Küche stammt das Biryani, eine Mischung aus gewürztem Reis – meist Safranreis – und Fleisch, meist Rind oder Hühnchen. Je nach Rezept sind noch weitere Zutaten enthalten, oft Zitronen, Tomaten und Kartoffeln. Sindh Biryani ist ein recht einfaches, schmackhaftes Essen, das ihr so gut wie überall bekommt – übrigens auch an Bord so gut wie jeden Flugs mit International Airlines…

Trinken in Pakistan

Allgegenwärtig ist auch in Pakistan der Tee, der fast immer zu Mahlzeiten gereicht wird. Anders als in vielen orientalischen Ländern wird Tee – fast immer schwarzer Tee – nicht bereits gezuckert gereicht, sondern Milch und Zucker werden, wie bei uns, separat dazu gereicht.

Es gibt aber auch einige nationale Erfrischungsgetränke. Besonders lecker ist der Sattu, der auf feinem Kichererbsenmehl oder gerösteter Gerste basiert und mit Wasser gemischt wird. Dieses leckere Getränk mit einem „körnigen“ Geschmack gilt als kleine Gesundheitswunderwaffe. Es enthält Eisen und Calcium und wird Kindern ebenso gereicht wie Älteren oder auch Schwangeren. Wenn Ihr dringend eine Stärkung braucht, ist Sattu auf jeden Fall eine gute Idee!

Sehr populär als Erfrischungsgetränk ist frisch gepresster Zuckerrohrsaft. Ihn gibt es fast überall am Straßenrand zu kaufen – gern auch mit Ingwer und Zitrone versetzt, ist er die perfekte Sommererfrischung. Das solltet Ihr Euch also gerade in einem heißen pakistanischen Sommer auf keinen Fall entgehen lassen!

Backpacking in Pakistan - Khunjirab-Pass zwischen Hindukush und Karakorum

Backpacking in Pakistan – Khunjirab-Pass zwischen Hindukush und Karakorum

Backpacker Visa und Impfungen in Pakistan

Deutsche Reisende brauchen grundsätzlich ein Visum für die Einreise nach Pakistan. Visa müssen vor der Reise bei der Botschaft in Berlin oder beim Generalkonsulat in Frankfurt am Main beantragt werden. Wer für Euch zuständig ist, richtet sich nach dem Bundesland, in dem Ihr Euren Wohnsitz habt. Die Visa für eine einfache Reise werden für 3 Monate ausgestellt, Visa mit Mehrfacheinreise für 3 bis 12 Monate.

Nur Geschäftsreisende mit Einladung und Touristen, die mit besonderen pakistanischen Reiseveranstaltern reisen, bekommen so genannte „visa on arrival“ und müssen vorab kein Visum beantragen. Alle anderen werden an der Grenze zurückgewiesen, wenn sie kein gültiges Visum haben – kümmert Euch also in jedem Fall rechtzeitig darum!

Laut Einreisebestimmungen des Auswärtigem Amtes sind folgende Dokumente als Reisedokumente akzeptiert:

Reisepass: Ja

Vorläufiger Reisepass: Ja

Personalausweis: Nein

Vorläufiger Personalausweis: Nein

Kinderreisepass: Ja

Euer Reisedokument muss für die Ausstellung eines Visums noch mindestens 6 Monate gültig sein.

In der Vergangenheit kam es häufiger zu Problemen bei der Einreise, wenn ein israelischer Stempel im Pass war. Diese Praxis scheint nicht mehr zu bestehen – wer auf Nummer sicher gehen will, beantragt trotzdem besser einen Zweitpass.

Über aktuelle Details zu den Einreisebestimmungen solltet Ihr Euch vor Eurer Reise auch nochmal direkt beim Auswärtigen Amt informieren.

Medizinische Hinweise & Impfungen für Pakistan

Bei der Ausreise (!) aus Pakistan besteht Pflicht für eine Polio-Impfung, die verhindern soll, dass der in Pakistan noch immer verbreitete Poliovirus in andere Länder „exportiert“ wird. Da mit der Verbreitung des Virus in Pakistan natürlich auch eine gewisse Ansteckungsgefahr einhergeht, ist es in jedem Fall sinnvoll, die Polio-Impfung schon vor der Reise nach Pakistan auffrischen zu lassen.

Weitere Impfvorschriften für die Einreise nach Pakistan bestehen nicht – empfohlen sind aber, wie immer, die Standardimpfungen gemäß aktuellem Impfkalender des Robert-Koch-Instituts.

In den tieferen Lagen (unter 2000 m) ist Pakistan auch Malariagebiet. Vorbeugung durch Mückenschutzmittel sowie das Tragen langer Kleidung gehört hier also unbedingt auf den Plan. Zusätzlich solltet Ihr Malaria-Medikamente zur Chemoprophylaxe mitnehmen. Neben Malaria gibt es jedoch in Pakistan auch einige andere von Mücken übertragene Infektionskrankheiten – Mückenschutz ist also das A und O!

Eine vorbeugende Tollwutimpfung ist ebenfalls sinnvoll, da die im ganzen Land verbreiteten streunenden Hunde ein großes Infektionsrisiko darstellen.

Die medizinische Versorgung in Pakistan entspricht insbesondere jenseits der Metropolen Islamabad und Karachi nicht westlichem Standard. Rüstet Euch gegebenenfalls auch mit Einwegspritzen aus – die kosten nicht viel und nehmen nicht viel Platz im Reisegepäck ein, sichern aber im Notfall eine hygienisch einwandfreie Behandlung. In Islamabad und Karachi könnt Ihr mit einem recht hohen Niveau in der medizinischen Versorgung rechnen.