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Backpacking in Hongkong

Eine Stadt mit fast 7.000 Einwohner*innen pro Quadratkilometer ist vielleicht nicht das klassischste Backpacking-Ziel, das ihr euch vorstellen könnt. Backpacking in Hongkong wird auch nicht die Art von Backpacking sein, wie ihr sie vielleicht schon aus südostasiatischen Ländern wie Thailand oder Vietnam kennt. Denn Hongkong ist eine Metropole, in der über sieben Mio. Menschen auf 1106 Quadratkilometern leben, und die wahnsinnig viele Facetten zu bieten hat: Pulsierendes Stadtleben mit Skyline, vielseitiges Essen, lebendiges Nachtleben, Parks zum Chillen, aber auch Kultur, Tempel, Strände, Berge, üppig grüne Wanderwege und abgeschiedene Inseln. Weltenbummler und Blogbetreiber Chris war schon zwei Wochen in Hongkong, lest hier über seine Erfahrungen.

Hongkong gehört zu den wichtigsten Finanz- und Handelsplätzen weltweit und stellt, obwohl es über das Festland mit China verbunden ist, trotzdem eine Sonderverwaltungszone innerhalb des chinesischen Staates dar. Die Metropole hat insgesamt 7,8 Mio. Einwohner und ist auf den gerade einmal 1.108 km² damit eine der am dicht besiedelsten Städte der Welt. Die Einwohnerzahl Hongkongs hat sich dabei in den letzten 60 Jahren nahezu vervierfacht.

Hongkong Skyline

Die am dichtesten besiedelten Gebiete sind die Halbinsel Kowloon und der Norden von Hong Kong Island, die durch die schmale Meerenge Victoria Harbour getrennt sind. Zu den New Territories gehören das ursprüngliche Hinterland nördlich von Kowloon, das die größte Fläche Hongkongs ausmacht, und die meisten der 263 Inseln Hongkongs. Die größte Insel Hongkongs ist Lantau Island, in deren Nähe sich auch der Hong Kong International Airport, auf der Insel Chek Lap Kok, befindet. Mit über 4.000 Wolkenkratzer hat Hongkong doppelt soviel wie New York City. Die Stadt hat eine sehr kompakte Stadt mit einem ausgezeichneten Transportsystem, so dass es auch einfach ist, schnell viel zu sehen.

Nur wenige Städte verkörpern die Mischung aus Ost und West so gut wie Hongkong. Es ist technisch gesehen China, aber gleichzeitig auch nicht. In dieser ehemaligen britischen Kolonie, die jetzt eine Sonderverwaltungszone Chinas ist, könnt ihr Dim Sum oder amerikanisches Barbecue genießen. Sicherlich werdet ihr viel Kantonesisch und ein wenig Mandarin hören, aber die meisten Menschen hier sprechen auch Englisch.

Hongkong bei Nacht

Man kann sagen, dass Hongkong in der Tat eine Stadt mit zwei Persönlichkeiten ist. Wenn man sich einen Großteil der Architektur, die Steckdosen und die Doppeldeckerbusse, die auf der linken Straßenseite fahren, anschaut, wirkt sie ziemlich britisch. Geht man zufällig Gassen voller Neonreklamen und Hausierer*innen hinunter, wirkt sie plötzlich sehr chinesisch. Wenn ihr nach Kowloon hinübergeht, könntet ihr fälschlicherweise denken, ihr wärt gerade in Indien angekommen. Hongkong macht seinem Spitznamen „Asiens Weltstadt“ alle Ehre.

Wenn ihr frisch aus Thailand oder Vietnam kommt oder zumindest die südasiatischen Preisverhältnisse gewöhnt seid, ist Hongkong nicht billig. Doch, wenn ihr die Augen offenhaltet, gibt viele Sachen, die man günstig oder sogar kostenlos erleben kann. Die schönsten Teile Hongkongs liegen so oder so nicht in der Stadt selbst, sondern auf den dazugehörigen Inseln und in einer überraschend grünen Umgebung.

Stadt Hongkong

Kultur in Hongkong

Die Kultur Hongkongs ist eine Mischung aus der traditionellen Kultur der Han-Kantonesischen Ethnie aus dem Südosten Chinas und der britischen und westlichen Kultur im Allgemeinen.

Um die Kultur Hongkongs zu verstehen, ist es gut zu wissen, wie Hongkong als halb-unabhängige Region entstanden ist. Die zugrunde liegende Kultur ist die traditionelle Kultur der Han-Völker. Die ethnische Gruppe der Han begann vor etwa 4.000 Jahren, sich von der Region um Peking in China auszubreiten. Immer mehr Han-Chines*innen vom Festland begannen, sich in Hongkong niederzulassen, zusammen mit Bootsfahrer*innen, von denen man annimmt, dass sie ebenfalls aus Südchina stammten.

Hongkongs geschützter Haupthafen wurde zu einem Ort, an dem die Handelsschiffe, die auf der Seidenstraße zwischen Asien, Afrika und dem Nahen Osten verkehrten, ihre Vorräte auffüllen konnten. Neben Seide exportierte China auch Porzellan und Tee und erhielt alles von Gewürzen bis hin zu Pflanzen und Textilien. Hongkongs vorgelagerte Inseln waren auch ein Zufluchtsort für chinesische Piraten – das heutige Territorium umfasst 260 Inseln, von denen viele unbewohnt sind.

In den 1500er Jahren kamen portugiesische, holländische und französische Händler*innen an die Südküste Chinas und Portugal errichtete einen Stützpunkt in Macau, dem Nachbarort Hongkongs. Aber im 18. Jahrhundert verhängte China Beschränkungen gegen die Menschen aus Europa, um ihren Einfluss einzudämmen. Großbritannien war verärgert, nachdem ein kaiserlicher Erlass den Handel mit Opium von Indien nach China verboten hatte, was zur Ausbreitung der Sucht geführt hatte.

Nachdem die chinesischen Behörden eine große Menge der Droge beschlagnahmt hatten, griff Großbritannien 1840 an und erreichte im Ersten Opiumkrieg Nordchina und bedrohte Peking. Um Frieden zu schließen, stimmte China 1841 zu, die Insel Hongkong an Großbritannien abzutreten. Die Halbinsel Kowloon folgte 1860 nach einem zweiten Opiumkrieg und 1898 dehnte Großbritannien den Norden in die ländlichen New Territories aus und pachtete das Gebiet für 99 Jahre.

Menschen in Hongkong

Hongkong war folglich bis 1997 Teil des britischen Empire, als der Pachtvertrag für die New Territories auslief und die gesamte Stadt an China zurückgegeben wurde. Unter britischer Herrschaft entwickelte sich Hongkong zu einem Handels- und Finanzzentrum mit einem der verkehrsreichsten Häfen der Welt.

Die antikoloniale Stimmung führte 1967 zu Unruhen, die einige soziale und politische Reformen nach sich zogen – bis zur Rückgabe an China hatte die Stadt eine teilweise gewählte Legislative und behielt eine unabhängige Justiz. Hongkong boomte, als China seine Wirtschaft ab den späten 1970er Jahren öffnete und wurde zu einem Tor zwischen der aufstrebenden Macht und dem Rest der Welt.

Nach langwierigen Verhandlungen, unter anderem zwischen Deng Xiaoping und der britischen Premierministerin Margaret Thatcher, wurde 1984 die zukünftige Übergabe Hongkongs von beiden Seiten unterzeichnet. Die chinesisch-britische Erklärung besagte, dass Hongkong eine „Sonderverwaltungsregion“ Chinas sein würde und seine Freiheiten und Lebensweise für 50 Jahre nach dem Übergabedatum am 1. Juli 1997 beibehalten würde.

Während sich die anfänglichen Befürchtungen eines harten Vorgehens nicht bewahrheiteten, wuchs in den letzten Jahren die Besorgnis, dass China seinen Griff verschärft.

Die lange britische Herrschaft haben Hongkong in Gegensatz zum restlichen China mit vielen westlichen Werten geprägt. So werden in Hongkong westliche Feiertage wie Weihnachten, die englische Sprache und englischsprachige Unterhaltung und Medien allgemein geschätzt und praktiziert. Die wichtigsten Feiertage sind das jährliche chinesische Frühlingsfest, Ostern, das Drachenbootfest, das Mittherbstfest sowie Weihnachten und Neujahr.

Ein Überbleibsel des Han-Einflusses hingegen ist der Wert von Investitionen in den Bau von riesigen Megaprojekten. Megaprojekte sind in Hongkong allgegenwärtig, von der höchsten Skyline der Welt mit mehr Wolkenkratzern als in jeder anderen Stadt bis hin zu einem der größten U-Bahn-Systeme der Welt unter der Erde.

Die Hongkonger*innen haben auch eine ungewöhnliche Liebe zur Natur, die sich darin manifestiert, dass der größte Teil des Territoriums immer noch als natürliches, öffentliches Parkland erhalten ist, obwohl der Druck zur Entwicklung und zum städtischen Wachstum sehr hoch ist. In Hongkong sind etwa 8 Prozent der ständigen Einwohner*innen nicht chinesischer Abstammung. Kantonesisch und Englisch sind Amtssprachen.

Hongkong

Backpacker Budget für Hongkong

Hong Kong ist für asiatische Verhältnisse relativ teuer und das macht sich nicht zuletzt bei den Preisen für Unterkünfte bemerkbar. Am unteren Ende des Spektrums könnt ihr mit etwa 40-50 Euro pro Tag auskommen. Dieses Budget würde ein Bett in einem Schlafsaal in einem der billigeren Hostels (oft ohne Fenster), die Nutzung der öffentlichen Verkehrsmittel (oder zu Fuß), Essen auf Märkten oder von Straßenständen und die Nutzung der vielen kostenlosen Aktivitäten in der Stadt beinhalten. Die meisten Sehenswürdigkeiten sind zum Glück kostenlos zu besichtigen.

Blogbetreiber Chris gab in seinen zwei Wochen Backpacking in Hongkong sogar nur 288 Euro aus.

Wenn ihr euer Tagesbudget auf etwa 55-65 Euro aufstockt, könnt ihr euch ein Doppelzimmer teilen, ein oder zwei anständige Restaurants aufsuchen und euch in das turbulente Nachtleben der Stadt stürzen.

Obwohl die U-Bahn in Hongkong großartig ist, ist sie tatsächlich teurer als die Fähre. Ihr könnt von Hongkong Island nach Kowloon rüberfahren für etwa 25 Cent. Das ist billiger und viel malerischer als die Fahrt mit der U-Bahn.

Macht außerdem alles kostenlosen Sachen, die möglich sind wie einen Spaziergang im Kowloon Park, die Avenue of Stars oder die nächtliche Symphonie der Lichter. Und natürlich esst wie die Einheimischen. Dies ist eine allgemeine Weisheit für finanziell gebrochene Backpacker*innen, aber hier in Hongkong ist es sehr wichtig.

Wandern in Hongkong

Backpacker Routen in Hongkong

Wie viel Zeit solltet ihr für Hong Kong einplanen? Das hängt stark von eurem Interesse an einer Weltstadt wie Hongkong ab. Wenn ihr eher die Natur und Kulturen Asiens schätzt und Hongkong nur mal gesehen haben wollt, genügen vermutlich vier Tage in der Stadt. In diesen könnt ihr meiste in Kowloon und auf Hong Kong Island sehen.

Allerdings sind zwei Wochen Hongkong durchaus ratsam, wenn ihr die Stadt besser kennenlernen wollt und auch ihre Umgebung. Hongkong hat nämlich wunderschöne Inseln und Wanderwege zu bieten – für Tagesausflüge, für Mehrtageswanderungen und auch zum Zelten.

Eine wirkliche „Route“ gibt es dafür nicht. Doch unter den Highlights findet ihr ein paar Aktivitäten, die sich für ein paar Tage oder eine Woche Hongkong anbieten. Wollt ihr Hongkongs Inseln sowie die Umgebung (Hongkong besteht aus 75 Prozent Naturgebieten) erkunden, empfehlen sich zwei Wochen. Für die Stadt selbst braucht ihr nur 3-7 Tage.

Reisezeiten in Hongkong

Hongkong verfügt über ein subtropisches Klima und bietet eigentlich das ganze Jahr über angenehme Temperaturen. Außer im sehr schwülen und regnerischen Sommer (Mai – August) gibt es kaum Niederschläge. Jedoch solltet ihr insbesondere die Monate August und September meiden, da in diesen Monaten Taifunsaison ist und es zu heftigen Wirbelstürmen und Niederschlägen in dieser Region kommen kann.

Am besten eignet sich eine Reise in den Frühling im März und April oder in den Herbstmonaten Oktober und November. Dann ist es nämlich angenehm warm bei Temperaturen zwischen 20 – 30 Grad und das Wetter ist dabei sehr stabil. Auch ein Aufenthalt zwischen Dezember -Februar kann recht gut werden – zwar wird es dann schon etwas kühler und teilweise wolkiger, aber alles noch gut auszuhalten.

Wohnungen in Hongkong

Backpacker Unterkünfte in Hongkong

Die wirkliche Gefahr für Ihr Budget sind die Übernachtungspreise, die ähnlich hoch sind wie in Tokio, London und New York. Die billigsten Budget-Hotels in Hongkong verlangen über 65 Euro pro Nacht und selbst ein Bett im Schlafsaal des YMCA kostet fast 41 Euro.

Hotels, Hostels und Motels

Hotels gibt es sowohl auf Hong Kong Island als auch in Kowloon in großer Auswahl, allerdings sind die meisten Optionen recht kostspielig. Wenn ihr eine Weile sucht, werdet ihr feststellen, dass die einfachsten Hotels und Pensionen für ein kleines Doppelzimmer bereits 50 Euro und aufwärts berechnen. Für diesen Preis kannst Du ein sehr kleines Zimmer mit sehr einfacher Einrichtung und möglicherweise keinem Fenster erwarten. Die Preisskala ist nach oben hin natürlich offen ist.

Grundsätzlich sind Hotels in Kowloon etwas preiswerter als auf Hong Kong Island, daher werdet ihr als Rucksackreisende vermutlich in Kowloon bleiben.

Der Hotspot unter den Pensionen und Hostels der Stadt ist nach wie vor Chungking Mansions. Dieses heruntergekommene alte Gebäude ist von außen abschreckend und auch von innen nicht schmeichelhaft, aber es ist ein zuverlässiger Ort für die billigste Unterkunft in der Stadt und ein guter Ort, um lokale Backpacker zu treffen. Hier gibt es Schlafsäle schon ab 16 Euro, aber man sollte sich keine Illusionen darüber machen, worauf man sich einlässt: Oft sind es zellenartige Räume ohne Klimaanlage und in manchen Fällen ohne Fenster. Geschichten, dass man von draußen auspacken muss, weil drinnen nicht genug Platz ist, sind nicht immer übertrieben.

Laut Hostelworld gibt es in den Außenbezirken auch Hostelunterkünfte ab 10 Euro pro Kopf und Übernachtung.

Tempel Hongkong

Couchsurfing und Airbnb

Eine gute Alternative zu einem schlechten Hotelzimmer ist die Übernachtung in einer privaten Wohnung. Über Plattformen wie AirBnB findet ihr in Hongkong sehr charmante Zimmer, die untervermietet werden. Sehr preiswerte Varianten starten bei circa 35 Euro pro Nacht. Für gute Zimmer in guter Lage zahlt ihr zwischen 50 und 80 Euro pro Nacht. Das ist nicht billiger als in einem Hotel, aber wesentlich interessanter und charmanter. Die meisten Vermieter*innen sind Singles oder Paare, die ein Zimmer übrighaben. In der Regel könnt ihr davon ausgehen, dass sie gut Englisch sprechen und eine sehr gut gepflegt Wohnung haben.

Allerdings solltet ihr mit kleinen Zimmern rechnen, denn in Hongkong ist Wohnraum knapp. Geräumig wird es nur in Unterkünften in den sogenannten New Territories. Dort gibt es traumhafte Gegenden mit schönen Wohnungen, aber die liegen auch recht weit von der Innenstadt entfernt. Die Untermiete in einer Wohnung hat zudem den Vorteil, dass ihr meistens die Küche mitbenutzen und somit sehr preiswert essen könnt.

Auch Couchsurfing ist eine gute Alternative, um eine günstige oder kostenlose Übernachtungsstätte in Hongkong zu finden und gleich die Menschen und Kultur näher kennenzulernen. Wie oben beschrieben, ist der Wohnraum eng, doch die Menschen teilen, was sie haben und lassen euch oft in ihren Gemächern unterkommen. Oft werdet ihr dann jedoch mit der Familie oder eurem Host selbst im gleichen Raum schlafen. Die Couchsurfing-Community in Hongkong ist groß, freundlich und aufgeschlossen.

Zelten

Trotz der urbanen Ausrichtung Hongkongs gibt es in der Stadt viele Möglichkeiten, sich im Freien und in der Natur zu bewegen und genau dafür gibt es auch eine Vielzahl Campingplätze – von den Basics bis hin zum Glamping.

Die meisten Campsites gibt es in den New Territories, so wie am Sheung Luk Stream oder weiter nördlich Richtung Ham Tin Wan. Weitere schöne Campingplätze sind beispielsweise Hok Tau Campsite, Tai Long Wan (Ham Tin Wan beach), am Long Ke Wan Beach oder Nam Shan Campsite. Die Gebühren für ein Zwei-Personen-Zelt kosten im Schnitt pro Nacht an die 15 Euro.

Wildcampen wird nicht gerne gesehen, doch an manchen Plätzen wie am Tap Mun, auch bekannt als Grass Island, ist es möglich. Es liegt im Meer vor dem Sai Kung Country Park und ist vor allem für seine schönen, sanften Hügel mit wandernden Kühen bekannt. Obwohl es keinen offiziellen Campingplatz gibt, können Camper*innen ihr Zelt auf den grasbewachsenen Flächen auf der südlichen Landzunge von Tap Mun aufschlagen, die einen atemberaubenden Panoramablick auf die Insel bieten. Besuchen Sie Tap Muns berühmtes Tempeltrio und stärken Sie sich im Hauptrestaurant des Fischerdorfes, Sun Hon Kee. Um solche Orte zu finden, fragt ihr am besten die Locals. Hier findet ihr fünf empfohlene und von der Regierung betriebene Campingsites um Honkong.

Auch Glamping ist in Hongkong möglich, da gibt es ganz ausgefallene Ideen von transparenten Zelten auf eigentlichen Festivalgeländen, wenn diese nicht bespielt werden wie in Cheung Chau, bis hin zu Tipis, doch die Preise hauen rein. Ab 50 Euro pro Nacht bis hin zu 665 Euro pro Nacht ist alles dabei.

Hafen Hongkong

Backpacker Trips & Tipps in Hongkong

Grundsätzlich wird in Hong Kong Chinesisch gesprochen, aber vieles ist auch in Englisch ausgeschildert. Vor allem auf Hong Kong Island werdet ihr keine Probleme haben. In Kowloon hingegen sind vor allem viele Speisekarten nur auf Chinesisch verfügbar. Die meisten Einwohner*innen Hongkongs sprechen mindestens ein passables Englisch und so werdet ihr euch immer verständlich machen können.

Überhaupt keine Probleme werdet ihr in puncto Sicherheit haben. Hongkong ist und gilt als eine der sichersten Orte der Welt. Solange ihr eure Wertsachen nicht zu offen zur Schau stellt oder eine andere Angriffsfläche für Diebstahl bietet, seid ihr sicher. Haltet beim Shoppen hingegen doch die Augen hinsichtlich Produktpiraterie oder Schwarzmarkthandel offen. Solltet ihr euch für Technik oder Kleidung interessieren, kommt ihr in Hongkong auf jeden Fall auf seine Kosten. Jedoch verbergen sich hinter den vermeintlichen Schnäppchen auch Kopien mit einer deutlich schlechteren Qualität. Auch für gekaufte Originalprodukte müsst ihr darauf achten, inwieweit die Garantie auch zu Hause noch gilt.

In Hongkong wird mit dem Hongkong Dollar gezahlt. Es werden jedoch fast überall internationale Kreditarten akzeptiert, auch in kleinen Imbissbuden. Lediglich für die Märkte bräuchtet ihr etwas Bargeld.

Backpacker Highlights in Hongkong

Den wohl besten Aussichtspunkt über Hongkong findet ihr auf der Spitze des Victoria Peak Garden, den ihr entweder mit der knallroten Zahnradbahn (Tram) oder mit dem Taxi erreicht. Ein perfekter Einstieg für eure Backpacking-Reise nach Hongkong. So bekommt man erst einmal ein Gefühl für die Größe der Stadt. Einen besonderen Charme hat das südchinesische Meer, was Hongkong Island von Teilen Hongkongs auf dem Festland trennt.

Auf der Festlandseite von Hongkong findet ihr in Kowloon viele spannende und quirlige Viertel wie beispielsweise Tsim Sha Shui oder Mongkok. Im Herzen von Tsim Sha Shui befindet sich ein ziemlich berühmtes Gebäude, was zum einen für seine ethnische Küchenvielfalt und den günstigen Unterkünften bekannt ist – Chungking Mansions. Die Unterkünfte sollte man als Backpacker*in Hongkong schon einmal erlebt haben, aber nur für eine Nacht – mehr halten viele nicht aus.

Auch sehenswert: Um die teils beachtlichen Höhenunterschiede in Hongkongs Innenstadt auszugleichen wurde im Stadtteil Soho das längste Outdoor-Rolltreppensystem der Welt gebaut. Die Länge aller Rolltreppen zusammen beträgt über 800 Meter und man überwindet dadurch eine Höhe von knapp 135m.  Da die Rolltreppen nur einspurig angelegt sind, fahren sie morgens zu den Rush-Hour Zeiten abwärts und abends nach der Arbeit wieder aufwärts. Wer in die entgegengesetzte Richtung möchte, muss zu den vorgegebenen Zeiten leider weiterhin die Treppen nehmen. Übrigens ist Soho auch ein super Ausgeh- und Flanierviertel. Hier gibt es viele coole Bars und kleine Läden für Souvenirs oder Kleidung.

Das Montane Mansion ist mit seiner Architektur absolut typisch für Hongkong. Um einen schmalen Innenhof herum ragen an drei Seiten die Hauswände empor. Es ist eng, aus den Fenstern hängt die Wäsche der Bewohner und am Rand sitzen ältere Hongkonger, trinken Tee, spielen Mahjong oder unterhalten sich. Das Gebäude hat sogar schon internationale Berühmtheit erlangt, denn hier wurde im Jahr 2014 für den Film Transformers: Age of Extinction gedreht, wobei kaum ein Stein auf dem anderen blieb. Achtung: Da immer mehr Tourist*innen kommen, gibt es vor Ort nun ein Fotografierverbot. Gucken und staunen darf man natürlich trotzdem noch, aber den Wunsch der Bewohner nach Privatsphäre solltet ihr auf jeden Fall berücksichtigen.

Ein weiteres Highlight: Das Wanchai-Viertel ist geschichtsträchtig und zugleich eines der berühmtesten Rotlichtviertel der Welt, wie es im Roman (und späteren Film) von 1957 beschrieben wird: Die Welt der Suzie Wong. Macht nicht nur einen Spaziergang um den Golden Bauhinia Square (wo das Feuerwerk und das Schwenken der Flagge anlässlich der Übergabe Hongkongs stattfand), sondern haltet auch Ausschau nach dem Woo Cheong Pawn Shop – einem renovierten Stück Kolonialarchitektur – und dem The Blue House, einem denkmalgeschützten Gebäude (und einem der wenigen verbliebenen Beispiele für Mietshäuser aus der Vorkriegszeit).

Hongkong ist zudem bei Einheimischen oder Touristen sehr berühmt für seine Nachtmärkte, auf denen man seine Einkaufstour fortsetzen kann. Besonders beliebt sind die Nachtmärkte rund um die Temple Street in Mongkok (Kowloon), die wirklich alles bieten was man sich vorstellen kann. Auf dem bekannten Ladies Night Market werdet ihr etliche lokale Souvenirs, Kleidung, Taschen, Elektronik und Uhren finden, wobei die angebotene Qualität auch schwanken kann.

Buddha Statue

Tempel sind in Asien klassische Sightseeing-Ziele. Hongkong hat einige einzigartige Tempel. Der kitschigste davon ist der 10.000 Buddha Temple. Interessant ist der Aufstieg zum Tempel mit vielen Hundert weiteren Statuen und einer tollen Aussicht von oben. Die bekannteste Tempelanlage in Hongkong ist jedoch nach wie vor die Po Lin Monastery mit dem riesigen Tian Tan Buddha auf einem Berg auf der Insel Lantau. Die hat auch Weltenbummler Chris bei seinem 2-wöchigen Backpacking-Abenteuer in Hongkong besucht.

Nicht buddhistisch sondern taoistisch ist der Sik Sik Yuen Wong Tai Sin Temple. Neben dem tollen Tempelgarten mit Wasserfall solltet ihr auch einen Blick auf den Platz vor dem Hauptgebäude werfen. Dort wird mit Holzstäbchen ein in Festland-China ausgestorbenes Ritual praktiziert.

Natur in Hongkong

Wusstet ihr, dass 75 Prozent von Hongkong unbebaut sind? Ihr seid in weniger als einer Stunde in der Natur und könnt tolle Wanderungen unternehmen. Die zu Recht bekannteste Wanderung in Hongkong ist der Dragon’s Back. Nach dem anfänglichen Anstieg lauft ihr auf einem Grat mit Aussichten auf Wolkenkratzer links und das Fischerdorf Shek O rechts. Die Wanderung dauert weniger als zwei Stunden. Wenn euch Dragon’s Back und andere Wanderungen zu stressig sind, wie wäre es mit einer superleichten Wanderung zu einem Leuchtturm? Am Cape D’Aguilar Lighthouse gibt es eine tolle Aussicht, ein unechtes Wal-Knochengerippe und mehrere Höhlen. Wanderschuhe kannst du auf dem geteerten Weg daheimlassen.

Keine Angst vor Affen solltet ihr im Kam Shan Country Park haben. Der für den Monkey Hill bekannte Nationalpark ist übervölkert mit Makaken. Es gibt mehrere Stauseen und vom Gipfel habt ihr eine nette Aussicht nach Kowloon. Gut eine Stunde braucht man für den ausgeschilderten Kam Shan Family Walk. Für die wahrscheinlich schönste Aussicht auf Kowloon und Hongkong Island müsst ihr euch allerdings etwas anstrengen. Die Wanderung zum Lion Rock dauert mit Rückweg rund 4 Stunden und ist wegen der steilen Anstiege eher für Wanderfans.

Fischerdorf Lantau

Backpackergeheimtipps in Hongkong

Der Pei Ho Street Market im Stadtteil Sham Shui Po ist ein echter Geheimtipp. Das Viertel gilt als das ärmste in Hong Kong, obwohl es gar nicht so weit entfernt ist von der Glitzerwelt der Shopping Malls und Hochhäuser. Bereits der Weg zur Markthalle ist ein Erlebnis für sich. Die Straßen in der Gegend sind ein riesiger Markt, auf dem alles verkauft wird von Nahrungsmitteln über Kleidung bis hin zu Trödel und Talismanen. Die Markthalle erstreckt sich über zwei Etagen. Unten gibt es Fleisch und Fisch und oben wird hauptsächlich Gemüse verkauft.

Bei Sehnsucht nach Ruhe und Natur empfiehlt sich, ein Ausflug mit der Fähre vom Victoria Harbour zur 30 Minuten entfernten Insel Lamma Island zu machen. Dort gibt es Strände, Wanderwege und gute Fischrestaurants. Eine Wanderung entlang des Lamma Island Family Walk führt von Yung Shue Wan bis Sok Kwu Wan quer über die Insel und man kommt auch am Strand von Hung Shing Ye vorbei.

Auch spannend sind die Pferderennen in Hongkong: Mitten zwischen Hochhäusern befinden sich der Happy Valley Race Course. Jeden Mittwoch (außer im August) wird die Pferderennbahn dort ab 19 Uhr zum Schauplatz eines riesigen Spektakels.

Hong Kong ist bekannt für seine unzähligen Rooftop-Bars und Dachterrassen. Meistens sind die Bars sehr exklusiv, es besteht eine recht strenge Kleiderordnung und für die Drinks legt man ein kleines Vermögen auf die Theke. Es gibt aber eine tolle Alternative: Auf dem Dach der IFC Mall befindet sich eine riesige, frei zugängliche Dachterrasse. Dort gibt es die Red Bar, in der man bei einem bezahlbaren Drink die tolle Aussicht auf Kowloon genießen kann.

Lamma Island

Und dann noch eine Wanderungsgeheimtipp: Der führt euch durch die sehr grüne und hügelige Küstenlandschaft des Sai Kung East Country Parks zu den wunderschönen Stränden Tai Wan und Ham Tin oder auch Tung Wan und Sai Wan. Ebenso schön zu wandern sind Abschnitte des MacLehose Trails. Der 100 Kilometer lange Wanderweg schlängelt sich von Pak Tam Chung, Sai Kung nach Tuen Mun durch die vielleicht schönste Landschaft in ganz Hongkong.

Ebenso wenige Touris wie auf den beiden oben genannten Wanderwegen werdet ihr bei einem Besuch der großen Tempelgelände vom Yuen Yuen Institute und der Western Monastery antreffen, dabei sind beide so schön, historisch und auch exzentrisch. Auch auf den Inseln findet ihr Tempel. Der bekannteste ist der Pak Tai Temple auf der Insel Cheung Chau. Er ist dem taoistischen Meeresgott geweiht und nur wenige Fußminuten vom Pier entfernt. Wenn ihr gar keine Zeit für die großen Tempel rund um Hongkong habt, schaut euch zumindest den bekannten und mit Räucherstäbchen getränkten Man Mo Temple in Central an, nicht weit von den Mid Level Escalators.

Mochi Süßwaren

Essen & Trinken in Hongkong

In Hongkong gibt es vor allem chinesische Küche und ihr könnt zwischen Straßenstand, Fast Food und kleinen oder auch gehobenen Restaurants wählen. Natürlich gibt es in einer Weltstadt wie Hong Kong auch viele internationale Optionen, die oft sehr gut, aber auch etwas teurer sind. Chinesisches Essen in einfacheren Restaurants gibt es ab 5 Euro mit Getränken. In etwas besseren oder westlichen Restaurants müsst ihr mit 10-15 Euro pro Mahlzeit rechnen.

Eine der beliebtesten Köstlichkeiten in Hongkong sind ohne Frage Dim Sum nach kantonesischer Art. Es gibt dutzende Dim Sum Gerichte, die ihr als gedämpfte oder (seltener) frittierte Leckerbissen verstehen könnt. Klassiker dabei sind Garnelen im Nudelteig oder Schweinehack im Tofumantel. Serviert werden Dim Sum traditionell in einem Bambuskörbchen. Klassischer chinesischer Tee gehört ebenfalls dazu. Mit unzähligen nur auf Dim Sum spezialisierten Restaurants gilt Hongkong als das Dim Sum-Mekka.

Dim Sum

Wenn ihr etwas wagemutiger seid oder ihr euch etwas über die Besonderheiten des Dim Sum-Konsums informiert habt, dann solltet ihr das Ling Heung Teahouse in Sheung Wan auf dem Zettel haben, um Dim Sum zu probieren. Hier werden euch traditionelles Hongkong-Dim Sum-Ambiente geliefert, was allerdings gleichzeitig bedeutet. Das Ling Heung Teahouse ist jedoch leider nicht unbedingt einsteigerfreundlich. Falls euch das abschreckt, dann solltet ihr das Lokal namens Dim Sum Square ansteuern, das sich ebenfalls im zentral gelegenen Sheung Wan angesiedelt hat.

Gerichte, die ihr darüber hinaus auf deiner Essens-Wunschliste stehen haben solltet, sind Roast Goose (gebratene Gans gehört zu den kulinarischen Highlights in Hongkong), Roast Pork, Roast Chicken, Roast Pigeon oder Char Siu (süßlich gewürztes Schweinefleisch), Brisket Curry bzw. Brisket Noodles (Rinderbrust mit Nudeln in klarer Suppe oder Curry), Wonton Noodles (Eiernudeln, die meistens mit Garnelen-Dumplings garniert werden), Fishballs und Egg Waffles.

Auch in Hongkong wird gerne Bier konsumiert. Regionale Biersorten sind San Miguel und Tsingtao.

Backpacker Visa und Impfungen in Hongkong

Deutsche Staatsangehörige benötigen für die Einreise und den Aufenthalt von bis zu 90 Tagen kein Visum. Nach Ausreise (z.B. nach Macau oder mit einem vorher in Deutschland eingeholten Visum in die Volksrepublik China) kann unmittelbar im Anschluss erneut ein visumfreier Aufenthalt von 90 Tagen in Hongkong gewährt werden, sofern bei Einreise ein noch mindestens sechs Monate gültiger deutscher Reisepass vorgelegt wird.

Wer plant aus vom chinesischen Festland einzureisen, kann das auch problemlos machen. Nach der Ausreise aus China bekommt ihr einen Stempel in den Pass. Sobald ihr in Hongkong einreist, müsst ihr noch ein paar Standardformulare ausfüllen und euch das Einreisevisum am Grenzübergang besorgen. Bei uns verlief das alles super entspannt.

Gemäß Einreisebestimmungen des Auswärtigen Amtes ist eine Einreise in Hongkong mit folgenden Dokumenten möglich:

  • Reisepass: Ja
  • Vorläufiger Reisepass: Ja
  • Personalausweis: Nein
  • Vorläufiger Personalausweis: Nein
  • Kinderreisepass: Ja

Während in Hongkong für Bürger aus den USA, Europa, Kanada, Australien, Neuseeland und weiteren Ländern noch Visafreiheit gilt, ist das in China nicht der Fall. Das bedeutet, dass fast alle Besucher*innen Chinas ein Visum benötigen. Der Transit über Hongkong zur Einreise nach Festlandchina ist zurzeit nicht erlaubt.

Der Transit aus Festlandchina über Hongkong ist möglich, sofern der Weiterflug mit derselben Fluggesellschaft erfolgt, eine Bordkarte für den Anschlussflug vorliegt und das Gepäck bis zum endgültigen Ankunftsort durchgecheckt ist. Der Anschlussflug muss innerhalb von 24 Stunden erfolgen.

Anmerkungen

Reisedokumente müssen im Zeitpunkt der Einreise noch einen Monat länger gültig sein als die beabsichtigte Aufenthaltsdauer. Im Fall einer Weiterreise in andere Länder Südostasiens sollten Reisedokumente jedoch möglichst noch sechs Monate über den geplanten Aufenthalt hinaus gültig sein.

Medizinische Hinweise & Impfungen für Hongkong

Für die direkte Einreise aus Deutschland sind keine Impfungen für Hongkong vorgeschrieben. Generell sollten alle Standardimpfungen gemäß des Impfkalenders des Robert-Koch-Instituts auf dem aktuellen Stand sein. Als Reiseimpfungen werden Impfungen gegen Hepatitis A, bei Langzeitaufenthalt, besonderer Exposition oder bei Reisen über Hongkong hinaus nach Südchina oder Südostasien auch Impfungen gegen Hepatitis B, Typhus, Tollwut und Japanische Enzephalitis empfohlen.