Was machen nach einer Weltreise? Das Leben danach!
Nach meinem Studium habe ich 2012-2013 eine 15-monatige Weltreise gemacht. Ich wollte den Traum meines bisherigen Lebens leben und habe alles dafür getan um ihn in die Tat umzusetzen. Ich habe neben dem Studium viel gearbeitet und mit viel Geduld auch mein Geld an der Börse vermehren können. Dazu muss man sagen, dass ich ein sehr sparsamer, wenn nicht schon geiziger, Typ bin. Aus dem Studium konnte ich ohne Schulden raus und hatte sogar noch soviel Geld gespart um ohne zu arbeiten mindestens ein Jahr auf Reisen zu gehen. Aus den geplanten 12 Monaten wurden dann sogar 15. Es ist auch im nachhinein die beste Investition, die ich je hätte machen können.
Meine Backpacking Weltreise
Geplant wurde die Reise mit einem Mädel, das ich in einem Online-Weltreiseforum kennen gelernt habe. Wir haben pro Woche einmal geskyped und die Reise zusammen geplant. Wohin wir wollen, was das ganze kosten darf und wie wir reisen wollen. Leider war das im Nachhinein ein absoluter Flop. Nichts des do trotz bin ich glücklich diese Erfahrung gemacht zu haben, denn allein zu reisen war das Beste was mir je passieren konnte.
In 15 Monaten umrundete ich die Welt und sah viele Länder, Städte, Höhlen, Wasserfälle, Strände, Kulturen, Menschen und noch viel viel mehr… Ich habe viel über mich selbst gelernt und meine Persönlichkeit gefestigt. Ich akzeptiere mich jetzt mehr als vorher, auch Dinge, die ich sonst eher ändern wollen würde. Ich bin jetzt ganz und Rein mit mir selbst.
Was machen nach der Weltreise?
Es war ja geplant, dass ich mein ganzes Geld für die Weltreise ausgeben würde. Es war vielleicht auch etwas blauäugig mein Lebensziel mit 25 Jahren zu verwirklichen, denn ich hatte kein Plan, was ich danach machen sollte. Immerhin hatte ich zu dem noch keine Vollzeit Berufserfahrung, aber einen guten Abschluss als Master in Wirtschaftsinformatik. Also musste ein Job nach der Weltreise her. Wo, Was oder Wie fast egal.
Schnell war klar, dass ich noch etwas länger als nur ein Jahr reisen wollte. Eben so lange wie das Geld reichen würde. Ich hatte aber ein Stichtag an dem meine Eltern mich zu hause sehen wollten, weil sie beide Ihren 50ten Geburtstag und Silberhochzeit feiern wollten. Also bewarb ich mich bei einigen Unternehmen für eine Stelle. Viele Initiativbewerbungen bei großen Namen in der IT Branche, aber auch Akquise meiner alten XING Kontakte.
Soweit so gut hatte ich ein paar positive Antworten und auch schnell die ersten Interviews via Skype. Das war ja quasi die erste Anforderung von mir. Welches Unternehmen ist innovativ und modern genug auf meine Situation einzugehen.
Auch Backpacker müssen Arbeiten
Nach meiner Rückkehr gab es nur noch zwei Unternehmen, die ich besuchen musste um mich final zu entscheiden und letztendlich auch zu entscheiden. Ich entschloss mich für eine Unternehmensberatung in Frankfurt. Frankfurt war und ist bis heute nicht meine Lieblingsstadt, aber ich konnte mich mit ihr arrangieren. Ich habe mich am Anfang sehr gut aufgehoben gefühlt im Unternehmen, auch wenn es direkt von den Backpacker Klamotten in den Anzug ging. Ich habe an meinem Umfeld schon etwas gemerkt, dass ich etwas anders bin.
Letztendlich habe ich nur ein Jahr lang als Unternehmensberater gearbeitet. Das hatte Gründe auf beiden Seiten (Arbeitgeber und Arbeitnehmer). Ich bin sehr glücklich mich von dem Beruf getrennt zu haben. Ich habe mich danach Selbständig gemacht und das bin ich immer noch… Meine Brötchen Verdiene ich mit meinem Weltreise Blog und hoffentlich irgendwann auch mit mehr Kunden und diesem Backpacking Projekt. Immerhin wird dieses Projekt entscheiden, ob ich weiter Reisen darf, oder ob ich mir was anderes einfallen lassen muss. Seien wir also optimistisch und hoffen auf das Beste!
Das Leben Danach – Die Leere der Fülle
Ich wurde öfters von Lesern gefragt wie ich mich nach einer so lange Reise gefühlt habe. Nun das ist eigentlich was sehr persönliches und individuelles. Man sagt, dass man Backacker nach einer so langen Reise grob in zwei Kategorien einteilen kann. Die eine ist die, die sich nach der Langzeitreise gut fühlt. Happy, wieder zu Hause zu sein. Das Leben noch mehr zu schätzen weiß und sesshaft wird mit Family, Haus und Hund. Es gibt aber auch die, die nicht mehr aufhören können zu Reisen. Es ist wie eine Droge, die sie ständig Fernweh haben lässt und noch die Tage zählt bis die nächsten Reise beginnt.
Ich bin eher von der zweiten Kategorie. Ich war nach der Weltreise so leer und verbraucht. So erschöpft und voll von Eindrücken. Ich habe es sehr geschätzt deutscher zu sein und zugleich konnte ich mich nicht mehr mit dieser Gesellschaft identifizieren. Ich mag es nicht hier zu leben, aber bin durchaus sehr dankbar mit dem Schicksal gesegnet zu sein ein deutscher zu sein. Selbst während der Reise habe ich mich vor anderen deutschen versteckt.
Es war in vielerlei Dingen komisch. Gerade nach Indien zum Beispiel den Überfluss an Nahrung und Angeboten im Supermarkt zu sehen. Ich meine wer brauch 30 verschiedene Sorten von Käse? Es war auch komisch wieder Verpflichtungen nachzugehen. Als Backpacker auf Reisen bist du ja frei in allem. Was willst du machen, wo willst du hin und so weiter. Ich war während der Reise sehr ehrlich, direkt und offen. Das musste ich teilweise sehr einschränken in Deutschland. Egal was die Leute hier sagen, aber viele sind nicht „reif“ dafür. Negative Kritik wird hier sehr persönlich genommen. Aber ein anderes Thema.
Letztendlich muss ich sagen, dass ich mich hier nicht mehr integrieren konnte. Es ist wie in einer Beziehung. Es lag sicher an mir, aber ich muss mich hier nicht integrieren oder glücklich werden. Das kann ich leider nicht und daher habe ich nach einem Weg gesucht einen Weg zu suchen wie ich wieder glücklich werden kann. Da sind wir jetzt… In einer Selbständigkeit, in dem vollen Risiko komplett zu versagen, aber auch mit der Hoffnung und dem Willen es zu schaffen. Ich blicke auf eine neue Weltreise, die mich 3-5 Jahre um die Welt bringen soll. Noch mehr Länder, noch mehr Kultur, Menschen, Liebe und die Befriedigung einfach zu Reisen und Glücklich zu sein.
Für mich sind solche Menschen wie du nichts als Drückeberger, die vor dem echten Leben fliehen und Angst haben Verantwortung gegenüber anderen und sich selbst einzugehen. Ihr dreht euch in einer nicht enden wollenden Spirale nach der Suche nach dem Fleck „wo das Gras grüner ist als hier“. Geh doch du zu deinen „unkomplizierten, freundlichen“ Menschen nach Peru, Indonesien und was weiß ich wo und versuch dich dort Mal arbeitslos zu melden, Elterngeld zu bekommen, eine gute Krankenversicherung oder eine stabile Rente. Du scheinst nicht zu verstehen, dass das spießige Deutschland und seine langweile Ordnung deine Lebensweise und deine „ooohhhh“ Abenteuer erst ermöglicht. „Du weißt nichts John Snow“, so lange du keine Kinder hast. Alles andere ist dagegen nur Traumtänzerei für Faulenzer.
Hoert sich typisch deutsch an… Angst vor Verantwortung sieht meiner Meinung nach anders aus, aber das ist doch eher Meinung. Ich bin bei meinen unkompizierten Menschen in der Welt. Der Artikel ist von 2014. Lass mich dich schnell updaten. Ich bin auf meiner 2ten Weltreise (3-5 Jahre). Arbeite Teilzeit und 100% Remote fuer ein Unternehmen in London. Habe mein eigenen SEO Business und 2 Reise-Blogs. Ich renne sicher nicht weg vor dem Leben. Ich brauche die deutsche Sicherheit von Arbeitslosengeld und Kindergeld nicht. Wenn der Arzt kommt, dann zahle ich dafuer. Stabile Rente? Hoffe du hast dich von der Illusion geloest und schon privat vorgesorgt. Ist bei mir der Fall… Dazu brauche ich auch kein DE. Ich bin sehr froh in Deutschland aufgewachsen zu sein und es kann durchaus moeglich sein, dass ich nicht so bin wie ich bin, wenn nicht in DE gross geworden, ABER man muss auch nicht sein Leben lang die Muttermilch trinken. Kinden… Nun… Ich hoffe du bereust nicht Kinder zu haben. Das ist meistens eine bewusste Entscheidung zu haben. Ich habe mit Sicherheit auch eine ganz andere Vorstellung wie meine Kinder gross werden und welche Bildung sie geniessen. ALles in allem keine „Traumtänzerei für Faulenzer“. Ich lebe mein Traum, meine Ziele und so wie ich es will. Dabei wuensche ich dir alles Gute! Hauptsache du machst das was dir Spass macht =)
Leben und leben lassen. Finde ich gut was du machst, Chris. Leider gibt es immer Leute, die nicht über den Gartenzaun schauen können und deshalb etwas frustriert wirken. Besonders im Internet ist es einfach Dampf abzulassen, denn ein Nickname verhindert Konfrontation. Ich finde gut dass jeder Mensch etwas anders ist, denn wenn wir alle gleich wären würde es langweilig werden. Wünsche dir und Marco Polo von Herzen alles gute! Viele Grüße aus Guatemala, Martin