Abenteuer Backpacking auf Kuba

Kuba Rucksack

Backpacking auf Kuba, das war jahrzehntelang kein Thema, denn der Revolutionsführer Fidel Castro und seine Helfershelfer hatten anderes im Sinn, als das Land Rucksacktouristen zugänglich zu machen. Sicherlich gab es Pauschalreisen nach Kuba, doch mit einem freien, weltoffenen und kontaktreichen Tourismus hatten diese Angebote wenig zu tun. Alles war abgeschottet, nicht vorhanden oder einfach nicht erwünscht. Das hat sich mit dem politischen Kurswechsel des Castro-Bruders Raoul kräftig geändert. Plötzlich steht Kuba im weltweit im touristischen Rampenlicht – und das für viele Arten von Travelern. Auch Backpacker wollen Kuba erkunden und können dies. Doch sollten sie sich sputen, denn von dem Eiland wie man es jetzt noch erleben kann, wird bald nicht mehr viel übrig sein. Haben die Mega-Touristenkonzerne erst einmal Blut geleckt, dann wird Kuba bald eher den stumpfen mexikanischen Mega-Ferienzentren ähneln. Orginal-Kuba-Flair, das gibt’s dann nur noch im Kino. Aber wie lässt sich die Zuckerrohrinsel Kuba am besten als Backpacker entdecken?

Kuba Backpacker müssen verzichten

Alles andere als eine erstklassige touristische Infrastruktur wie auf benachbarten Karibikinseln wartet auf Rucksacktraveler beim Kuba-Travelabenteuer. Doch das sollte nicht als ein Nachteil aufgefasst werden, denn Ihr erlebt jetzt noch den Original-Kuba-Lifestyle und das authentische Flair. Wenn Verfallenes optische Reize hat, dann beweist das die Baustruktur in den kubanischen Städten.

Wo gehen die Besucher hin, um das echte Kuba-Flair hautnah zu erleben? In die Außenbezirke, dort wo die Mamacita noch gemütlich mit der dicken Havanna Zigarre vor einer Hausfassade sitzt, an der die Farbe in großen Fetzen abblättert. Die Große Antilleninsel erkunden macht Spaß, gerade deshalb, weil alles noch so ursprünglich ist. Teilweise fühlt ihr euch in die 50er Jahre zurückversetzt. Nicht nur, weil noch massenhaft die amerikanische alten Straßenkreuzer gemächlich durch die Straßen kurven, sondern auch, weil eben einfach alles weniger schnell und perfekt organisiert ist.

Backpacker Kuba

Backpacker Kuba

Nehmt die Abfahrtzeiten bei Bussen und Bahnen nicht so genau, oder regt euch nicht auf, wenn das Taxi mal noch ein, zwei Passagiere mehr mitnimmt. Auch an das Schlangestehen vor Banken müsst ihr euch, wenn ihr jünger seid, erst einmal gewöhnen.

Wie überhaupt die Sache mit dem Geld etwas undurchsichtig für den Kuba-Neuling ist, denn es gibt Cuban Pesos (CUP) und den Cuban Convertible Pesos (CUC). Der US-Dollar wird derzeit weniger akzeptiert. Mit dem CUC bezahlt ihr als Kuba Backpacker Hotels, Hostels, Eintritte in Museen und andere anfallende Kosten im täglichen Leben. CUC-Pesos bekommt ihr in Wechselstuben, die casa de cambio oder cadeca heißen. Achtet darauf, dass ihr als Touristen nur CUP im Wert von 100 oder CUC im Wert von 200 ein- und ausführen dürft.

An das einheimische Geld, die Moneda Nacional, den CUP kommt ihr in der Regel weniger leicht dran. Habt ihr welche ergattert, dann bringt sie unter die Leute. Ihr bekommt dafür einheimische Zigarren, die oft weitaus preiswerter aber nicht unbedingt schlechter als die Exportprodukte sind. Das gilt ebenfalls für Rum. Auch in den einheimischen Restaurants, in denen der CUP anerkannt ist, speist ihr gut und preiswerter als in den Touristenlokalen.

Geldautomaten gibt es derzeit noch wenig, aber man muss kein Hellseher sein, um zu wissen, dass sich das bald ändern wird.

Typisches Kuba Flair beim Backpacking in casa particular und in paladares

Echten einheimischen Lifestyle erlebt ihr, wenn ihr eure Übernachtung in einem der vielen privat betriebenen casa particulares plant und in den einheimischen Lokalen, den paladares, eure Mahlzeiten einnehmt. Die Paladares findet ihr vor allem in kleinen Orten, weg von den Touristenzentren. Allerdings erwarten euch da keine kulinarischen Meisterwerke. Vielfach gibt’s die Original-Kuba-Küche, die sich aus Reis und Bohnen zusammensetzt – mit Abwandlungen aus Schweine- und Hühnerfleisch selbstverständlich.

Schwerer ist es schon etwas mit Rindfleisch zu bekommen. Solche Locations sind auch als peso places bekannt. Mehr als einen halben Euro zahlt ihr meist nicht für das Essen. Bei der Wahl der Übernachtungsmöglichkeiten solltet ihr aus zwei Gründen auf die privaten Angebote zurückgreifen. Zum einen sind sie preiswerter und zum anderen kommt ihr in einen direkten Kontakt mit den Locals. Und die wissen auch immer wo es was Gutes zu essen, zu rauchen und zu trinken gibt. Obwohl ihr in den casas particulares auch auf Wunsch Essen serviert bekommt.

Wollt ihr unbedingt im Voraus ein Bett oder Zimmer buchen, dann tut das über die Webportale casasdecuba-en.net oder yourcasaparticular.com. Ansonsten wissen sogenannte jineteros, das sind die Jungs, die euch gegen eine Kommission eine Unterkunft empfehlen, wo ihr übernachten könnt. Diese warten auf Kunden an allen Bus- und Zugbahnhöfen wie an den Touristenanlaufstellen.

Kuba Backpacking

Kuba Backpacking

Rundreisen und Fortbewegung auf Kuba

Im Schnitt solltet ihr mit einem Tagessatz von 30 bis 50 Euro locker über die Runden kommen. Manche kommen auch mit weniger aus. Darin sind auch die Transportkosten enthalten. Soll es eine Taxifahrt sein, so kalkuliert eine Handvoll Dollar für 15 Minuten in Havanna. Billig ist das nicht. Der Bus kostet einen Bruchteil. Der Langstreckenbus von Cienfuegos nach Trinidad kostet um die 5 Euro. Nur mal so als Beispiel. Welche Busse, die auch als guaguas bekannt sind, durch Kuba fahren, seht ihr am besten auf der Webseite der Transportgesellschaft www.viazul.com. Reservieren kann sich lohnen.

Ihr könnt auch zwischen manchen Städten Züge nehmen. Züge fahren zum Beispiel zwischen Havanna und Santiago de Cuba. Auch von den Großstädten nach Morón, Sancti Spiritus und Pinar del Rio fahren regelmäßig Züge. Auf einen Luxus und Komfort dürft ihr allerdings nicht hoffen.

Die Einreise nach Kuba für Backpacker aus Deutschland

Mit Problemen bei der Einreise müsst ihr nicht rechnen, wenn Ihre einen deutschen Pass besitzt. Allerdings muss euer Reisepass bei der Einreise noch mindestens sechs Monate gültig sein. Ihr benötigt dazu noch eine Touristenkarte, die ihr euch am besten schon längere Zeit vor eurer Reise bei der kubanischen Botschaft bestellt. Außerdem müsst ihr in jedem Fall einen Krankenversicherungsschutz dabei haben.

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